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Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Titel: Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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genügend Leute hat, die wissen, wieviel Finger und Zehen sie haben. Ich wollte ihn an sich vierteilen lassen, als d’Guinne ihn mir in die Hände spielte, denn auch mich hat dieser Hundesohn betrogen. Aber wie das so ist …« Rogier holte tief Luft. »Als ich ihn hatte, fing er gleich wieder an zu handeln. Er hatte nämlich, nachdem er Sie und Ihre Leute an d’Guinne verkaufte, bemerkt, daß zwei der Frauen unter ihrer Kleidung Halsketten verborgen hatten, an denen das Triadische Monochord hing. Markham witterte sofort Morgenluft und berichtete, er wisse von zwei weiteren Treibern, die ich doch sicher ebenfalls in die Gewalt bekommen wolle.«
    »Für einen, der von Grauen abstammt, scheint er ziemlich intelligent zu sein«, bemerkte David.
    »Das ist er sicherlich. Aber wenn man tiefergehende Gespräche mit ihm führt, erkennt man schnell seine Grenzen. Er ist nicht intelligent, aber schlau. Wenn er die richtigen Schlüsse zieht, tut er das aufgrund langjähriger Erfahrungen.«
    »Ist er hier geboren worden?«
    »Sonst würden ihn die anderen Wilden sicherlich nicht akzeptieren. Er hat Glück gehabt; die meisten seiner Söhne sind ebenso gesund wie er. Lediglich mit einem hat er Schwierigkeiten, und der ist wirklich geistig zurückgeblieben. Seine Art des Schwachsinns ist die ›normale‹; sie hat nichts mit der Degeneration der anderen zu tun. Seltsamerweise liebt der alte Schurke gerade diesen Sohn am meisten.«
    »Ich weiß«, gab David zurück. »Heißt das nicht, daß er im Inneren doch durchaus menschlich denkt?«
    »Keine Ahnung. Bei Markham weiß man das nie. Er hat schon alles mögliche versucht, dem Jungen zu helfen. Und daran, meine ich, sieht man, daß er im Grunde auf dem gleichen geistigen Niveau steht, wie die restlichen Bewohner Rorquals. Deswegen ist er vermutlich auch so oft unterwegs. Er geht von einem Schamanen zum anderen.«
    David fiel wieder die Nacht im Tulpenwald ein. Er hatte den geistesschwachen jungen Markham gefesselt auf einer Lichtung gefunden, während vor seinem Gesicht ein seltsames, singendes Licht herumgetanzt war.
    »Ein weiterer Beweis für Markhams abergläubische Einstellung«, sagte Rogier, als David das Gespräch auf seine Beobachtung brachte. »Sehen Sie, terGorden: Es gibt auf Rorqual seltsame, unerklärliche Phänomene. Eines davon sind die Lichter, die Sie erwähnten. Die Leute hier bezeichnen sie als ›tote Seelen‹; als Überbleibsel der Verstorbenen, die nachts durch die Wälder huschen und versuchen, sich in die Körper der Lebenden einzunisten. Angeblich soll ihnen das sogar hin und wieder gelingen. Ich für meinen Teil halte diese Dinger für Kugelblitze.«
    »Ich habe ein solches Phänomen mit meinen eigenen Augen gesehen«, sagte David. »Das komische daran war, daß der junge Markham, als das Licht verschwand, plötzlich einen völlig normalen Eindruck machte und mich ansprach. Er hatte einen ziemlich herrischen Tonfall. Später, als seine Brüder ihn zu uns an den Strand holten, wirkte er schwachsinnig wie zuvor.«
    Rogier schwieg eine Weile. Offenbar dachte er nach.
    »Ich habe von diesen Dingen gehört … Bis jetzt aber lediglich aus dem Mund von Primitiven. Ich … muß Ihnen ganz offen sagen, daß ich daran zweifle, ob meine bisherige Einstellung richtig war. Sind Sie sicher, keiner optischen Täuschung zum Opfer gefallen zu sein?«
    »Bestimmt nicht«, sagte David.
    »Seltsam …« murmelte Rogier. »Man sagt, daß Leute, die geistig zurückgebliebene Kinder haben, heimlich die Orte aufsuchen, an denen diese … Kugelblitze … in massierter Form auftreten. Offenbar glauben sie, daß diese ›Seelen‹ den Körper eines Geistesschwachen übernehmen können, was seinem Geist dann zu Normalität verhilft …«
    Das dumpfe Trommeln schwoll an und wurde schneller. Sofort wechselten sie das Thema. Für tiefsinnige Spekulationen war jetzt nicht der rechte Augenblick.
    »Kommen wir zur Sache. Sie verfügen über parapsychologische Fähigkeiten, terGorden. Können Sie und Ihre Freunde diese Kräfte zu unser aller Nutzen einsetzen?«
    »Wissen Sie nicht, daß unsere PSI-Kräfte auf dieser Welt blockiert sind?« fragte David erstaunt zurück. »Zu was, glauben Sie, sind wir da noch in der Lage?«
    »Sie können viel«, sagte. Rogier, »das weiß ich.« Er kniff plötzlich die Augen zusammen. »Seit wann sind Sie eigentlich hier?«
    Ehe David ihm eine Antwort geben konnte, zischte sein Gegenüber: »Vorsicht, wir bekommen Besuch!«
     
    *
     
    Der brüllende

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