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Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Titel: Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Kerl nicht zu spaßen war.
    Immunisiert, dachte der Treiber. Der Dünne war gegen Telepathie immunisiert. Deshalb hatte David sein Eintreten nicht bemerkt.
    »Schön ruhig bleiben«, sagte der dünne Mann mit einem vagen Lächeln. »Ich bin dein Freund. Wir alle sind deine Freunde.«
    »Das sieht man«, nickte David terGorden sarkastisch und warf einen bezeichnenden Blick auf den Laser.
    »Willkommen in der Gemeinschaft der Erleuchteten«, rief der Dünne. »Willkommen im Zentrum des Glücks!«
    Der Fremde war ohne Zweifel verrückt. Dunkel entsann sich David seiner Informationen über die Erde; die Millionenheere der Relax, ohne Arbeit, mit ausreichenden finanziellen Mitteln ausgerüstet und von der Computerrealität des 26. Jahrhunderts gelangweilt, hatten Zuflucht in vielfältigen Vergnügungen gesucht. Alkohol und legalisierte Narkotika gehörten noch zu den milden Lastern dieser Zeit. Gefährlicher waren die zahllosen Sekten und Geheimgesellschaften, die mit ihren bizarren Wahnideen die Entwurzelten und Schwachen dieser Gesellschaft magisch anzogen.
    Vom Konzil wurden diese Sekten geduldet, solange sie sich in legalen Bahnen bewegte.
    Diese Gemeinschaft der Erleuchteten allerdings schien ihre neuen Mitglieder durch Entführungen zu rekrutieren.
    »Wie lautet dein Name, Freund?« fragte der Dünne und fuchtelte mit dem Laser. Seine Pupillen bewegten sich unstet hin und her. Trotz seiner äußerlichen Heiterkeit schien er nervös zu sein und ständig einen Angriff Davids zu erwarten.
    Der Terranautenführer rührte sich nicht. Er wollte den Dünnen nicht provozieren, denn obwohl er nicht die Gedanken des Mannes lesen konnte, wußte er doch, daß sein Gegenüber ohne Skrupel schießen würde.
    »Dein Name, eh?« Der Laser tanzte auf und ab. Drohend glühte der Kristall, der den energiereichen Lichtstrahl fokussierte. »Mich nennt man Kaschel, Freund. Einfach Kaschel. Und wie ist es mit dir? Kein Name, eh? Fremd in der Stadt, nicht wahr? Aber du bist jetzt unter Freunden, begreife doch, du brauchst nicht mehr mißtrauisch zu sein …«
    »Wo bin ich?« fragte David scharf. »Warum haben Sie mich entführt? Was haben Sie vor?«
    Kaschel trat einen Schritt zurück. »Der Autark wird dir alles persönlich erklären«, lächelte er. »Der Autark mag kräftige Männer, auch wenn du vielleicht schon ein wenig zu alt bist.«
    Unwillkürlich strich David über seine Wangen. Die Hormonbehandlung hatte ihn äußerlich altern lassen und seinem Gesicht eine ledrige Farbe verliehen. Sein Haar war jetzt nicht mehr blond, sondern von einem hellen Braun. Nur der Erfahrung Asen-Gers und dem Fachwissen der ehemaligen Queen Mandorla war es zu verdanken, daß man auf Rorqual ein kleines Labor für die Tarnbehandlung hatte einrichten können.
    Nach wenigen Wochen würde die Wirkung der mikrokosmetischen Behandlung nachlassen, aber bis es soweit war, hatten sie ihren Einsatz auf der Erde längst beendet.
    Wieder dachte terGorden an Asen-Ger und die anderen Treiber, die an dem Unternehmen teilnahmen.
    »Vorwärts«, bellte ihn Kaschel an. »Der Autark hat wenig Zeit, Freund.«
    Widerstrebend setzte sich terGorden in Bewegung und verließ den kärglich eingerichteten Raum. Auf dem Korridor wurde er mit dem Mädchen konfrontiert, das ihm die Nymph-Dosis verabreicht hatte.
    Ihr Gesicht war glatt und verklärt, und verwirrt musterte der Treiber die drei roten punktförmigen Druckflecken an ihrer Stirn. Schweigend glitt sie an ihm vorbei und verschwand durch eine der vielen Türen des langgestreckten Korridors.
    Etwas Seltsames ging in diesem Hause vor, dachte er beklommen. Was geschah mit diesen Menschen? Was war für ihren seltsamen Geisteszustand verantwortlich?
    »Weiter, weiter«, stieß Kaschel ungeduldig hervor. »Seinen Freunden gegenüber muß man liebenswürdig sein. Dies ist der Platz des Altars, der Glück in die Menschenseelen brennt, und wer dem Altar dienen will, der muß dem Autark gehorchen.«
    David folgte dem fensterlosen Korridor, bis er eine hölzerne Wendeltreppe erreichte, die in dämmerige Tiefen führte.
    Echtes Holz! durchzuckte es den Treiber, als er über das Geländer strich. Es mußte ein Vermögen gekostet haben!
    Kaschel versetzte ihm einen Stoß mit dem Laser; zögernd stieg David in die Tiefe. Das nächste Stockwerk war unbeleuchtet. Gedämpftes Keuchen drang an sein Ohr.
    »Was ist das?« fragte er.
    »Neugier ist ein Zeichen von Argwohn«, versetzte der dünne Mann, »aber unter der Gemeinschaft gibt es

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