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Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Titel: Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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erfaßt haben. Er verwünschte den Umstand, nicht offen lauschen zu können, aber wie in der Umgebung eines jeden interstellaren Raumhafens waren auch hier Schatten stationiert. Das Risiko war zu hoch.
    Das Menschengewimmel schien dichter zu werden, als er sich der beleuchteten Hochbahnstation näherte. Leises Summen ertönte.
    Die Hochbahn! Er mußte sich beeilen! David stolperte, als ihn jemand anrempelte. Ein blasser, dünner Mann in der Wickelkleidung eines Relax murmelte eine unverständliche Entschuldigung und war wieder verschwunden.
    Übelkeit überkam den Treiber.
    Gefahr! Gefahr! schrie es in ihm, aber wohin er auch blickte, nirgendwo zeigte sich etwas Verdächtiges.
    Die Rampe. Endlich!
    Ein Mädchengesicht tauchte vor ihm auf; fast hätte David sie umgerannt. »Tut mir leid«, sagte er hastig und schob sich an ihr vorbei. Dann fühlte er den Druck ihrer kleinen, weichen Hand auf seiner Schulter. Etwas stach ihn und er wirbelte herum, hob den Arm zum Schlag.
    Das fremde Mädchen lächelte und ihr Lächeln verschwamm. Schatten flackerten vor terGordens Augen. »Mein Freund ist krank«, hörte er das Mädchen sagen. »Vielleicht könnte mir jemand helfen, ihn von hier fortzuschaffen.«
    Der Treiber taumelte. Schwäche glättete seine Muskeln, lähmte seine Gedanken. Die Schatten wurden dichter.
    Der blasse, dünne Mann schob sich aus der Menge der Neugierigen. Die Wickelkleidung der Relax war fest um seinen hochgeschossenen Körper gewunden, und er besaß das gleiche farblose, erfrorene Lächeln wie das Mädchen.
    Eine Falle, dachte terGorden müde. Eine verdammte Falle. Dann brach er zusammen.
     
    *
     
    »Nachrichtensperre«, befahl Valdec barsch. »Für den gesamten Sektor. Der lokale Kurierdienst erhält Flugverbot. Sämtliche Berichte sind per Alphakurier direkt an mich weiterzuleiten.« Er holte tief Luft. »Und fordern Sie von der Garde Schiffe an. Sie sollen sich um Staigermark kümmern.«
    Das vertraute Zwielicht erfüllte die Zentrale des Kaiserkonzerns. Die weitläufigen Anlagen unter dem blauschimmernden Doppelturm, dem neuen Wahrzeichen Berlins, hatten sich in den vergangenen Monaten und Jahren immer mehr zum Schaltzentrum des Konzils entwickelt.
    Unter Valdecs Herrschaft als Lordoberst war der Kaiser-Konzern zu dem größten und mächtigsten Wirtschaftsgebilde des Reiches gewachsen. Valdec wußte, daß die anderen Generalmanags die Expansion Kaisers argwöhnisch beobachteten, aber die Politik des Konzils kam jedem der Konzerne zugute, und so war es bis auf die Pankaldi-Verschwörung während der Treiberzeit zu keiner offenen Opposition gekommen.
    Die Sicherheitsmanags spritzten auseinander, um die Anweisungen des Lordoberst auszuführen. Im Hintergrund glitzerte die holografische Projektion der Milchstraße; davor erhoben sich die endlosen Reihen der Computerterminals und Kommunikationspulte, über die die Befehle der Konzilsführung weitergegeben und das Sternenreich beherrscht wurde.
    »Kommen Sie«, sagte Max von Valdec und winkte Sicherheitsmanag Glaucom und der Queen Yazmin, ihm zu folgen. Als sie dicht vor der funkelnden Holoprojektion standen, war der besorgte Ausdruck von Valdecs Gesicht gewichen und hatte der üblichen kühlen Unbeteiligtheit Platz gemacht.
    »Staigermark«, murmelte der Lordoberst und tastete Zahlen in die Inputkonsole des Holoprojektors. Die Spirale der Milchstraße verschwamm und machte dem Abbild eines begrenzten Raumsektors Platz. Einer der Lichtpunkte wurde blau. Langsam wuchs die blaue Strahlung, erfaßte noch ein halbes Dutzend andere Sterne und ähnelte schließlich einem sackartigen Gebilde.
    »Das ist der betroffene Sektor«, erläuterte Valdec. »Er liegt rund sechshundert Lichtjahre von der Erde entfernt Richtung Milchstraßenzentrum. Die Entfernung zu Ginger im Kashmir-System beläuft sich auf einhundertvierzig Lichtjahre. Und dort befand sich auch die nächste Versorgungsbasis für die Superfrachter.«
    »Unmöglich«, stieß Manag Glaucom hervor. »Die Streustrahlung der Kaiserkraft kann niemals über eine solche Distanz …«
    »Es ist aber geschehen«, unterbrach Valdec mit schneidender Stimme. »Die gleichen Phänomene wie im Kashmir-System. Schwerkraftwirbel mit einer Stärke bis zu einer Million Gravos. Sie haben die beiden anderen Planeten des Staigermark-System zerbrochen. Meteore und Trümmerbrocken von der Größe ganzer Städte nähern sich Staigermark, der bereits halb von Erdbeben zerstört ist.«
    »Nun, diese Handvoll Erzschürfer …«

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