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Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Titel: Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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keinen Argwohn, nur Freundschaft.«
    Es klang, als würde er diese Sätze aus einem obskuren Traktat vorlesen. David zuckte die Achseln. Kaschel war offenbar nur ein kleines Licht unter den Erleuchteten. Antwort auf seine Fragen konnte ihm nur der rätselhafte Autark geben. Das Keuchen verhallte über ihnen.
    Die nächste Etage war wieder hell erleuchtet, und mildes Tageslicht vermischte sich mit dem Glanz der fluoreszierenden Streifen, die die Wände mit verschnörkelten Symbolen überzogen.
    Die Wendeltreppe endete in einem saalartigen Raum. An der Stirnseite befanden sich große breite Fenster und gaben den Blick auf einen gepflegten, ausgedehnten Garten frei. Im Hintergrund erhoben sich die Stahl- und Protoptürme der City von Perth. Fern am blauen Himmel kletterte in diesem Moment ein Container an den unsichtbaren Linien des irdischen Magnetfeldes hinunter zum Raumhafen.
    Die Szene war still und friedlich; die dicken Fensterscheiben absorbierten jeden Laut der nahen Metropole.
    Vermutlich, dachte David, während er sich der massiven Holztür gegenüber der Fensterfront näherte, vermutlich befand sich dieses Gebäude in dem Grüngürtel um Perth. Die vegetationsreiche Zone besaß eine Breite von mehreren Kilometern und war hauptsächlich den vermögenden Schichten vorbehalten; Manags, Servis, einflußreichen Funktionären der lokalen Polizeibehörden. Zu welcher Gruppe gehörte der Autark?
    Die Tür öffnete sich bei seinem Nahen. David ging an einer jungen dunkelhaarigen Frau vorbei; auch hier wieder dieser verklärte, mystische Blick, der ihm kalte Schauer über den Rücken jagte.
    Eine besondere Form des Wahnsinns schien in dieser Villa eingekehrt zu sein.
    Das Zimmer, in dem er sich nun befand, war ebenfalls groß und luxuriös eingerichtet. Mehrere Sitzgruppen aus importiertem Naturleder, ein wuchtiges Hologerät, Lichtspielprojektoren und eine ganze Regalwand mit zahllosen Kostbarkeiten zogen den Blick auf sich.
    In der Mitte des Zimmers erhob sich ein merkwürdiger Apparat, der entfernt an einen Computerterminal erinnerte. Daneben stand ein hochlehniger, altmodischer Sessel ohne Servohydraulik. In dem Sessel saß ein Mann.
    David begriff sofort, daß dieser Mann der Autark war.
    Der Mann war groß und schon ein wenig füllig, aber sein Verstand hatte noch nicht unter den Bequemlichkeiten seines Lebens gelitten. Nur dieser seltsame Ausdruck in seinen Augen wirkte irritierend. Verklärt, entrückt blickten sie in die Welt.
    Ebenso verklärt und entrückt wirkten die zwanzig, dreißig anderen Anwesenden in diesem Raum. Zur Hälfte waren es junge, wohlgeformte Frauen, deren Figuren die Vorliebe des Autarken für das griechische Schönheitsideal verrieten. Die Männer schienen ihrer Kleidung nach hauptsächlich Relax zu sein, auch wenn die exzentrische Aufmachung einiger Personen auf Servis hindeutete.
    David ignorierte sie.
    Sie spielten keine Rolle, waren wie Kaschel nur Erfüllungsgehilfen. Zentrum dieses Hauses war der Mann in dem Sessel, der Autark, der über eine verschworene, zu allem bereite Gefolgschaft zu residieren schien.
    Kaschel hieb terGorden auffordernd auf die Schulter. »Der Autark Strommer«, sagte er laut. »Der Führer der Gemeinschaft der Erleuchteten, der Hüter des Altars und der Freund aller Menschen!«
    Als er verstummte, drang Musik aus verborgenen Lautsprechern. Die Klänge wirkten durch ein Hallgerät erhaben und voll und schienen ein altes religiöses Lied verfremdet wiederzugeben.
    David schnitt eine Grimasse. Es war ein schäbiges, leicht zu durchschauendes Theater, das der Autark inszenierte, und es war erstaunlich, daß so viele Menschen von dieser Schmierenkomödie angezogen wurden.
    Offenbar nutzte Strommer die Sehnsucht der Menschen nach Einfachheit in einer undurchschaubar gewordenen, computerisierten und kontrollierten Welt aus. Aber noch ein anderer Faktor mußte eine Rolle spielen …
    Der Autark Strommer erhob sich und machte eine knappe Handbewegung. Die Musik erstarb. Wie auf einen geheimen Befehl sanken außer terGorden und Strommer alle Anwesenden auf die Knie.
    Strommer lächelte David mit falscher Freundlichkeit an. »Freunde«, sagte er salbungsvoll, »Brüder, die ihr zusammen das Glück teilt, hier steht ein neuer Adept. Ahnungslos noch, verwirrt und beunruhigt von der Fremde, in die er verschlagen wurde. Er weiß nicht, daß er sich unter Freunden befindet. Ihm ergeht es wie vielen von euch, denen erst die Augen geöffnet werden mußten, ehe sie verstanden,

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