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Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Titel: Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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planten, setzte diese innige Verbindung voraus, wollten sie nicht das Risiko der Vernichtung auf sich nehmen.
    Die Sonne stieg langsam höher und überschüttete Berlin mit ihrer verschwenderischen Helligkeit.
    »Komm«, flüsterte Suzan, »komm, Ennerk.«
    Prime schloß die Augen, verdrängte die zahllosen unwichtigen Gedanken und Bilder, die ihm durch den Kopf schossen. Er fühlte Furcht, doch er wußte, daß diese Arbeit getan werden mußte, und daß es außer ihnen beiden keine anderen Treiber gab, die dafür geeignet waren. Nur David terGorden vielleicht, aber der Erbe der Macht durfte sich nicht so gefährden. Asen-Ger hätte ihn am liebsten auf Rorqual zurückgelassen. Nur Davids energischer Wunsch nach Aktion hatte seine Gefährten schließlich überzeugt, ihn an den gefährlichen Einsatz teilnehmen zu lassen.
    Prime kapselte sich von seiner Umwelt ab, vergaß das Hotelzimmer, das Sonnenlicht, Berlin und die Erde. Er hörte nichts, sah nichts, spürte nur noch Susans weiche, zärtliche Haut auf seiner Brust. Er sank zurück in jenen traumähnlichen Zustand, der seinem Geist die Pforten zum Weltraum II öffnen würde. Er war nicht allein. Nach kurzer Zeit spürte er auch Suzans tastende Impulse, dann den Sturm ihres Bewußtseins, das ihn emportrug, weiter und weiter, in Höhen, die er allein niemals erreicht hätte.
    Die Zeit wurde unwichtig.
    Es gab keinen Raum mehr.
    Es gab nur noch Ennerk Prime und Suzan Oh und den Taumel der Trance.
    Kein Schatten, kein Grauer Treiber würde die Barrieren durchdringen können, die sie um sich errichtet hatten.
    Und schließlich hatten sie es geschafft.
    Sie waren Giganten, deren mentale Riesenhände hinausgriffen in die Welten neben der Welt, in die namenlose Fremde, die nicht verstanden und nicht erklärt werden konnte. Sie zerrissen die unsichtbaren Mauern, die seit Anbeginn der Zeiten das Gefüge der Wirklichkeit von dem Chaos der Irrealität trennten. Der Weltraum II explodierte in ihnen, schickte Fackeln wesensfremder Energie in die finsteren Schluchten ihres Unterbewußtseins, in jene stillen, versteckten Bereiche, die sonst nur das Kaleidoskop des Sterbens erhellte.
    Eine Brücke entstand.
    Eine immaterielle Verbindung zwischen den gegensätzlichen Universen, eine psionische Pipeline, in der der Austausch stattfand.
    Lebensenergie gegen PSI-Kraft.
    Der Austausch war notwendig, lebenswichtig, um die Balance der kosmischen Kräfte nicht zu gefährden. Dies war der Unterschied zwischen den Treibern und ihrem technischen Äquivalent, der Kaiserkraft. Kaiserkraft nahm nur, veränderte die seit Äonen eingespielte Stabilität, die die Säulen des Universums vor dem Zusammenbruch bewahrte.
    Das unsichtbare Reservoir füllte sich. Stumm und scheinbar reglos lagen die beiden Menschen da, verkettet durch den Kontakt ihrer nackten Körper und die Synthese ihrer Bewußtseine. Prime und Suzan Oh waren eins, und nur durch diese innige Verbindung war es ihnen möglich, die Gewalten zu bändigen und den Plan durchzuführen.
    Die Zeit verstrich. Die Sonne stieg höher, erreichte den Zenit. Sechzehn Stockwerke tiefer, in den breiten Straßen Berlins, pulsierte das Leben, gingen die Menschen ihren Beschäftigungen nach, ohne zu ahnen, was sich in einer stillen Suite des Interplanetary-Hotels ereignete.
    Schließlich waren die Speicher gefüllt, signalisierten Bündel hochspezialisierter Synapsen dem Doppelbewußtsein, daß die zweite Phase eingeleitet werden konnte. Die Qualität der Psi-Trance veränderte sich. Gebündelte Ströme psionischer Energie griffen hinaus in die brodelnde Stadt und erreichten in Nullzeit ihr Ziel.
    Die Konzernzentrale der Grüne-Hügel-Gesellschaft.
    Asen-Gers Erinnerungen wiesen Prime und Suzan Oh den Weg, geleiteten sie durch die vielfältigen mechanischen und elektronischen Sicherheitssysteme, durch die Sperren, die von den Schatten der Grauen Garden errichtet wurden.
    Das Doppelbewußtsein der Terranauten blendete die psionischen Augen ihrer irregeleiteten Treiber-Geschwister, betäubte die telepathischen Ohren, durchstieß das mentale Netzwerk, ohne es zu zerreißen.
    Durch den Ginger-Zwischenfall war das Konzil darüber informiert, daß die Terranauten dem Untergang von Zoe entkommen waren und hatte auf die Bedrohung mit einer Verstärkung der Grauen Logen in Berlin reagiert. Doch das Doppelbewußtsein war mehr als die Summe der beiden Treiber-Potentiale, und die Qualität ihrer PSI-Kräfte überragte die Quantität der Schatten, die in dem lindgrün

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