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Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Titel: Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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bisher kennengelernt hatte. Aber so nah am Fuß der Gipfel wirkte jeder Berg erdrückend.
    Irgendwo hinter diesen Felswänden lagerten die Hoffnungen der Terranauten: fünfzig Treiberschiffe, von den Spezialisten des Konzils konserviert und zum Start bereit.
    Ein telepathischer Impuls vertrieb das letzte Mißtrauen des Logenmeisters.
    Blinzelnd musterte er die verfallene Siedlung im Zentrum der Lichtung. Der Mond stand hoch am Himmel und wurde durch keine Wolke getrübt. In seinem Licht war deutlich der Verfall der villenartigen Gebäude zu erkennen.
    Seit über dreißig Jahren stand die Siedlung leer.
    Vermögende Servis hatten sich hier ihre Ferienhäuser errichtet, einer kurzlebigen Mode folgend, die vorübergehend Schottland als Ziel für rauschende Wochenendfeste favorisierte. Stille lag über den überwucherten Gehwegen und den efeubewachsenen Villen.
    Aber die Stille täuschte.
    Wieder erreichte ihn der kurze, gebündelte PSI-Impuls und Asen-Ger schritt schneller aus, näherte sich dem nierenförmigen Gebäude am Rand der Siedlung.
    Rasselnd und schwerfällig öffnete sich das Hauptportal; eine kitschige Imitation jener Palastfronteil, wie sie die irdischen Archäologen auf den Planeten der Hegel-Gruppe vorgefunden hatten.
    Asen-Ger erkannte den Mann, obwohl auch er sich verändert hatte.
    Ernst drückte er Onnegart Vangralens Hand. »Alles in Ordnung?« fragte er leise.
    Der Treiber zuckte die Achseln und geleitete ihn in das Innere der verfallenen Villa. Vermodertes Laub lag auf dem Boden, Schimmel fraß an den Wänden und irgendwo klapperte ein Fensterladen im langsam auffrischenden Nachtwind.
    Vangralen führte den Logenmeister durch den muffig riechenden Korridor, bis sie eine Treppe erreichten, die hinunter in die Kellerräume führte.
    Fahles Licht leckte über die Stufen.
    Unten im Kellerraum wartete man bereits auf ihn.
    Unwillkürlich überflog Asen-Ger die fremden und doch vertrauten Gesichter der Terranauten, aber seine Hoffnung trog.
    Noch waren sie nicht vollzählig.
    »Wer fehlt?« fragte er mit gedämpfter Stimme.
    Lyda Mar erhob sich. Der Logenmeister blickte die Treiberin neugierig an. Zusammen mit Prime, Vangralen und Suzan Oh hatte sie die Raumbasis Cosmodrom gesprengt. Sie war eine verschlossene junge Frau, die von sich aus keinen telepathischen Kontakt zu anderen Treibern aufnehmen, sondern nur auf PSI-Rufe antworten konnte.
    Asen-Ger kannte Lyda noch nicht lange; erst während des Ginger-Zwischenfalles war sie zusammen mit ihren drei Begleitern zu den Terranauten gestoßen, aber der Logenmeister vermutete, daß ihr telepathisches Handicap Grund für ihre freiwillige Isolation war.
    Doch diesmal war sie die erste, die seine Frage beantwortete.
    »David terGorden fehlt«, sagte sie mit ihrer spröden Stimme, die immer ein wenig unsicher klang. »Alle anderen sind hier.«
    Asen-Ger erschrak.
    Wenn David etwas zugestoßen war … Der Erbe der Macht, den das Buch Myriams als Katalysator für den Aufstand gegen das Konzil bezeichnete, war für die Terranauten mehr als ein Symbol. Jeder der Treiber wußte, daß David eine enge Verbindung zum Urbaum Yggdrasil besaß, und wenn es jemals wieder Treiberraumfahrt in der Galaxis geben sollte, dann war der Erbe der Macht unersetzlich.
    »Irgendwelche Nachrichten über eine Gefangennahme?«
    Lyda Mar schüttelte den Kopf. »Von David liegt ebenfalls keine Botschaft vor. Aber das bedeutet nichts. Unsere Vereinbarung…« Sie verstummte.
    Ächzend ließ sich Asen-Ger auf dem kahlen Boden nieder und nahm dankbar das Tablett mit dem Fertigmenü entgegen, das ihm Arlene Chi reichte. Geistesabwesend entfernte er den Verschluß, wartete, bis sich die aus Huhn und Paprikareis bestehende Mahlzeit erwärmt hatte und begann heißhungrig zu essen.
    Die Terranauten unterhielten sich nur gedämpft, aber deutlich nahm der Logenmeister wahr, daß sie besorgt waren.
    Etwas Unvorhergesehenes mußte sich ereignet haben.
    Er selbst hatte sich verspätet, weil der Containerverladehof von Bogota kurzfristig einer außerordentlichen Kontrolle durch die Grauen Garden unterzogen worden war. Asen-Ger hatte sich versteckt und auf einen günstigen Augenblick gewartet, der nach langen Stunden endlich gekommen war.
    Vielleicht war es David ähnlich ergangen …
    »Was schlägst du vor?« fragte Claude Farrell, als der Logenmeister seine Mahlzeit beendet hatte. »Nach unserem Plan müßten wir im Laufe der Nacht zum Cheviot-Gebirge vorstoßen …«
    »Wir verschieben den

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