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Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Titel: Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Psycho-Attentat auf das Herz des Konzils, die Versammlung der Konzerne!
    Die Rückkehr in die Realität war ihnen versperrt. Aus eigener Kraft würden sie dieser innerpsychischen Wirklichkeitsebene nicht mehr entkommen.
    Sie waren gefangen.
    Valdec sah nach oben, von einem rätselhaften Impuls getrieben, und das Blut gefror in seinen Adern. Die Decke und Wände der gewaltigen Halle verschwanden, lösten sich auf wie Rauch, den ein stürmischer Wind auseinandertrieb. Das Licht, das hereindrang, war grau.
    Der Auflösungsprozeß ging voran. Das Podium verschwand ebenso wie die Mikrofone, Scheinwerfer, Sesselreihen. Valdec stand auf sandiger, unfruchtbarer Erde, und eine schale Brise strich über sein Gesicht. Um ihn erstreckte sich eine endlose Ebene, deren graue Farbe am Horizont mit der kranken Blässe des Himmels verschmolz.
    Das Gefühl der Leere war entsetzlich.
    Verwirrt eilten die Manags durcheinander, versuchten, das beängstigende Geschehen zu begreifen. Es war eine fremde Semi-Realität, in der sie sich befanden, eine Psycho-Welt, die nicht mehr aus den Konzils-Kammern stammte, sondern die Schöpfung eines fremden Bewußtseins war.
    »Ein Gefängnis«, sagte Frost heiser. Lautlos war er an Valdecs Seite getreten. »Ein perfektes Gefängnis.«
    Die Blicke der beiden Männer trafen sich, und Frost scheinbare Gelassenheit vertrieb die Panik und Verwirrung des Lordoberst, ließ ihn seine alte Selbstsicherheit zurückgewinnen.
    »Es sind Treiber«, erklärte Valdec langsam. »Es gibt keine andere Möglichkeit. Die Kammern sind zu gut abgeschirmt. Nur mit PSI-Kräften ist ein derartiger Effekt zu erreichen.«
    »Aber die Schatten …«, begann Frost, doch Valdec unterbrach ihn.
    »Die Schatten sind nicht perfekt. Hätte es sonst den Noman-Aufstand gegeben? Und wir wissen, was die Treiber damals in Grönland erreicht haben. Terranauten …« Max von Valdec ballte unwillkürlich die Fäuste. »Es paßt zusammen. Zuerst terGordens Auftauchen im Kashmir-System und jetzt dieser Anschlag. Die Terranauten sind zur Offensive übergegangen.«
    Frost wirkte nun sichtlich nervös. Die deprimierende Umgebung verunsicherte ihn, und dann dieses Gefühl, hilflos dem Geschehen ausgeliefert zu sein …
    »Aber was können wir tun?« Er schrie es fast.
    Valdec runzelte die Stirn. »Rufen Sie Glaucom, Zarkophin und die Manags der größten Konzerne zu mir. Dies ist der richtige Augenblick, auch unseren Gegnern im Konzil klar zu machen, was ihnen von den Treibern droht. Wir müssen unverzüglich zu einem Entschluß kommen, wie wir diesen Rebellen am besten begegnen. Die Terranauten müssen zerschlagen werden. Im Grunde können wir den Terranauten dankbar für diesen Anschlag sein. Nur ein Narr kann jetzt noch die Rückkehr zur Treiber-Raumfahrt fordern.«
    Frost Augen waren ungläubig aufgerissen. »Und danach, Valdec?« stieß er hervor. »Was wollen Sie danach unternehmen?«
    »Warten«, erklärte der Lordoberst gleichmütig. »Die Konzilskammern sind auf alle Eventualitäten vorbereitet. Sie werden Alarm geben. Früher oder später wird man die Quelle der Manipulation ausschalten.«
    »Und … wenn dies nicht gelingt?« Frosts Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, und das Flüstern verlor sich in dem allmählich heftiger werdenden kalten Wind, der über das öde Land pfiff und feinen grauen Staub mit sich führte.
    Max von Valdec seufzte. »Was auch geschieht, Frost«, sagte er und legte dem hageren Mann eine Hand auf die Schulter, »uns wird nichts anderes übrig bleiben als zu warten.«
    Er sah in Frosts Augen, daß er verstanden hatte.
    Dann schritten sie durch den Sand der Psycho-Welt auf die stummen, hoffnungslosen Gestalten der anderen Manags zu, und das fahle Licht des unwirklichen Himmels ließ ihre Gesichter bleich erscheinen.
     
    *
     
    Sommerliche Hitze lag über dem Airport von Teheran.
    David terGorden wischte sich den Schweiß von der Stirn und hastete weiter. Längst waren die Manags des Jet-Gleiters aus Perth hinter ihm verschwunden, ohne zu ahnen, daß ihr angeblicher Reisebegleiter ein Treiber gewesen war.
    Mutlosigkeit erfüllte terGorden.
    Der Flug nach Teheran hatte ihn weitere Zeit gekostet und es war fraglich, ob er Schottland noch rechtzeitig erreichen würde, um zusammen mit seinen Freunden von der Erde zu fliehen.
    Die Landefelder des Airport waren relativ leer und deshalb zog der schnittige, diskusförmige Jet mit den Initialen des RMN-Konzerns sofort seine Aufmerksamkeit auf sich. Vermutlich gehörte

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