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Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Titel: Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Decoder?«
    »Wie liegen noch innerhalb der Karenzzeit und …« Sie stockte und sprudelte dann hervor: »Identifizierung positiv. Der Basisrechner hat uns anerkannt. Wir können durch!«
    Das Elektroschockfeld erlosch in diesem Augenblick. Der Weg war frei.
    Eine Diode blinkte an dem Armaturenpult vor Asen-Ger auf.
    »Ein Leitstrahl«, beruhigte ihn Zandra van Heissig. »Keine Gefahr.«
    Aufatmend lehnte sich der Logenmeister zurück. Die breite Plastglasscheibe des Frachtschwebers war von außen undurchsichtig; die Wachen würden sie erst sehen, wenn es zu spät war.
    »In Ordnung«, brummte der Hüne mit dem krausen Haarschopf und der kohlrabenschwarzen Haut. Die Hormonbehandlungen hatten sie alle bis zur Unkenntlichkeit verändert. »Ich glaube, wir sollten uns fertig machen.«
    Die glatte, graue Straße begann sich zu neigen und verschwand schließlich in einem Tunnel, zu dessen Seiten drohend die Fokuskristalle stationärer Laserkanonen funkelten.
    Diffuses Licht erfüllte den immer steiler abfallenden Tunnel, der nach einer Weile wieder geradeaus führte und vor einer Protopwand endete.
    Abrupt wurde der Frachtschweber abgestoppt.
    Gedämpfte Flüche kommentierten unter den Terranauten das unvorhergesehene Ereignis.
    Das große Schott glitt in die Höhe.
    Ein weiterer Tunnel erschien. Sanft krümmte er sich nach oben und verschwamm im Dämmerlicht. Ebenso ruckartig wie er gestoppt hatte, setzte sich der quaderförmige, zwanzig Meter lange Frachtschweber wieder in Bewegung.
    »Eine verdammte Achterbahn ist das«, knurrte Farrell.
    Es war der einzige Ton außer dem Summen des MHD-Generators tief im Bauch des Schwebers.
    Sie schwebten tiefer in den Berg hinein, und Asen-Ger überschlug im Kopf die Kosten, die für diese Anlage aufgebracht worden waren. Ihm schwindelte, und deutlich wie nie zuvor wurde er sich der erdrückenden Macht des Konzils bewußt. Nicht nur, militärisch war das Konzil ein Gigant, auch finanziell übertraf es alle Wirtschaftsgebilde, die es jemals gegeben hatte.
    Die Erde war reich, unermeßlich reich. Die Konzerne waren der einzig wichtige wirtschaftliche Faktor und erzielten Gewinne, die den Jahreshaushalt der meisten Kolonien um ein Vielfaches übertrafen. Und ein großer Teil der im Reich erwirtschafteten riesigen Rendite floß zurück zur Erde.
    Die Erde war wie ein Schwamm, der den Schweiß der Kolonisten aufsaugte und in Geld verwandelte.
    »Achtung!«
    Der unterdrückte Ruf ließ Asen-Ger aus seinen grüblerischen Gedanken aufschrecken. Ein weiteres Tor kam in Sicht; größer diesmal, und es schien, als verhindere es ein weiteres Auseinanderlaufen der Tunnelwände. Am Rand des großen Platzes vor dem Tor parkten mehrere Personenschweber und ein Polizeigleiter.
    Der Frachter wurde langsamer. Das Tor öffnete sich. Mehrere Gestalten erschienen. Sie trugen Uniformen der lokalen Polizeistation; einteilige schwarze Overalls, einen breiten Gürtel mit einem Waffenhalfter und verschiedenen Geräten um die Hüften.
    Im Hintergrund lag eine große Tiefgarage. Rechts reckte sich eine gläserne Fahrstuhlröhre in die Höhe, daneben ein Treppenschacht.
    Es waren drei Sicherheitsbeamte, die sich dem sanft anhaltenden Frachtschweber näherten. Neben dem Liftschacht bemerkte Asen-Ger einen weiteren. Sonst war alles leer.
    Sah man von den elektronischen Kontrollsystemen ab …
    »Zandra?« Der Logenmeister flüsterte unwillkürlich.
    Sie nickte. »Decoder klar.«
    »Los!«
    Der Decoder begann zu arbeiten und die elektronischen Systeme der Basis zu stören. Klappernd sprang die Ausstiegsluke auf. Asen-Ger sprang mit einem Satz hinaus.
     
    *
     
    Lordoberst Max von Valdec hatte die grellen Dissonanzen gleich zu Beginn der Ratsversammlung bemerkt.
    Zwar war das Bild vertraut wie immer, krochen rund um ihn die Wände der amphitheaterähnlichen Versammlungshalle empor, und die schweren gepolsterten Eichenholzsessel der Ratsmitglieder waren lückenlos besetzt. In der Mitte der großen Halle befand sich das Podium mit dem Rednerpult und dem Netz der Mikrofone. Neugierig blickten die Mächtigen des Konzils auf Valdec herab.
    Aber die Luft war kalt und die Farben wirkten stumpf und abweisend. Selbst das Licht schien gedämpft und besaß einen fahlen Gelbton.
    Der Lordoberst identifizierte das Phänomen ohne Mühe.
    Feindseligkeit.
    Die Manags waren beunruhigt. Die Kaiserkraftkatastrophe auf Staigermark hatte das Konzil erschüttert. In der kurzen Zeit hatte sich die Nachricht wie ein Lauffeuer verbreitet.

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