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Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Titel: Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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vier Wochen niedergeschlagenen Aufstand bestünde eine Verbindung, nicht bestätigt. Aber die Schatten waren auf Verbindungen zwischen führenden Nomans und Konzilsmitgliedern gestoßen. Im Konzil und unter den Angehörigen aller Kasten formierte sich eine neue Opposition gegen Valdec. Er war der meistgehaßte Mann der Erde. Im Augenblick war es jedoch nicht möglich, energisch gegen die Feinde im Konzil durchzugreifen, deshalb hatte Valdec den Schatten befohlen, sich zurückzuhalten. Solange sich das Reich in einer äußeren Krise befand, gab es eine Art stillschweigendes Stillhalteabkommen im Konzil. Denn auch Valdecs Gegner wollten das Kolonialreich um jeden Preis erhalten.
    Der Gleiter landete.
    Valdec seufzte und warf Glaucom einen flüchtigen Blick zu. »Nach der Einweihung der neuen Verbindungsstrecke zwischen Europa und Südamerika treffe ich mit Manag Zarkophin zusammen. Sorgen Sie dafür, daß Sie dann ebenfalls in Berlin erreichbar sind.«
    Glaucom nickte.
    Valdec öffnete die Tür. Klatschen und vereinzelte Hochrufe ertönten, und der Lordoberst winkte leutselig den Ehrengästen und Neugierigen hinter den Absperrungen zu. Noch einmal sah er Glaucom an. »Ehe ich es vergesse – die Patrouillen in der Umgebung von Blosters Stern müssen verstärkt werden. Vielleicht sollte ein Forschungsschiff in den Hartmann-Haufen eindringen. Es könnte sein, daß sich dort die Heimatwelt dieses … Cantos befindet.«
    Die Ausstiegsluke schlug zu.
    Sicherheitsmanag Glaucom wartete, bis sich der Lordoberst weit genug entfernt hatte, und aktivierte dann die MHD-Triebwerke des Gleiters. Summend gewann er an Höhe und schoß dann in östliche Richtung, Europa entgegen.
    Kurz danach lösten sich vier Flugkörper aus dem am Himmel kreisenden Schwarm der Garde-Gleiter und folgten Glaucom in einem weiten Abstand.
     
    *
     
    Die Containernetze umgaben die Erde wie ein schimmernder, durchlöcherter Ring.
    Weit vor der Plutobahn schon stoppten die Frachter, die Nachschub von den Rohstoffplaneten des Reiches brachten und die hungrigen Industrien der Konzilswelt mit ihren Ladungen aus Kupfer und Uran, Eisenerz und Wolfram, Öl und Zinn versorgten. Seit dem Treiberaufstand durften nur noch Kurierschiffe und Schiffe der Garde die Erde direkt anfliegen.
    Die Lager der Erde waren geplündert, leergeschürft, und die meisten Rohprodukte mußten per Container hereingeflogen werden. Auf Terra entstanden nur die hochwertigen Fertigprodukte. Raumschiffbau, die Produktion von Computer-Soft- und -Hardware, Solartechnik und ein halbes Dutzend andere Spezialbereiche waren die Monopole der Erde. Die Weltraumfabriken im Asteroidengürtel verarbeiteten die Rohstoffe weiter und entlasteten so die Erde von der umweltvergiftenden und energieintensiven Schwerindustrie.
    Die Erde war das Zentrum des Konzils und der reichste Planet des Reiches. Nur die Erde konnte es sich erlauben, ganze Containerladungen Luxusartikel von den Kolonien zu importieren.
    Die Kaiserkraftschlepper beendeten kurz vor Pluto ihre Bremsmanöver und koppelten die Containernetze aus, übernahmen andere, die bereits auf ihren Export warteten.
    Eine große Flotte interplanetarer Zubringerboote mit leistungsstarken Photonenbrennern übernahm den Weitertransport der von den Kaiserkraftschleppern zurückgelassenen Fracht.
    Rohstoffcontainer wurden in den Asteroidengürtel umgeleitet, dort entladen und mit den Produkten der Weltraumfabriken neu gefüllt.
    Alle übrigen Container fanden den direkten. Weg zur Erde. Auf den glühenden Photonenteppichen der Zubringerboote schwebten sie ein in den Orbit um den Zentralplaneten. Im Verlauf einer knappen Stunde war jeder der genormten Riesenbehälter mit einem MHD-Triebwerk versehen. Spezialisten des Interplanetaren Lastkontors, einer Tochtergesellschaft des Kaiser-Konzerns, flanschten die Triebwerksblöcke hoch im Orbit an die Container an und brachten die wertvollen Behälter sicher zur Planetenoberfläche.
    Eine präzise Routine beherrschte dieses System.
    Computer und die besten Gehirne der für den Transport zuständigen Konzerne sorgten für den reibungslosen Ablauf des Verkehrs. Selten geschahen Unglücke, versagten die Photonenbrenner oder MHD-Generatoren. Tausendmal am Tag und öfter landeten die gewaltigen Containerblöcke auf den Raumhäfen der Erde. Bogota, Kilimandscharo, Ural und Perth/Australien waren gigantische Umschlagplätze, kanalisierten den ununterbrochenen Warenstrom, der das Getriebe des Reiches ölte.
    Routine.
    David

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