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Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen

Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen

Titel: Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Gletschern, den hin- und herschießenden Schneeflocken. Die Kälte breitete sich seit der Vereisung des Heiligen Tales immer weiter über Grönland aus, und fast ständig tobten jetzt Schneestürme.
    Helena Koraischowa machte sich an dem Funkgerät zu schaffen und schließlich erhielt sie Kontakt mit der Queen Delter.
    »Wie sieht die Lage aus, Queen?«
    »Wir haben sie noch unter Kontrolle, Manag Koraischowa«, ertönte die rauhe Stimme der Graugardistin, »aber die Phänomene haben sich mittlerweile auch auf andere Gebiete ausgedehnt.«
    Die rothaarige Frau runzelte die Stirn. »Sie meinen?«
    »Es … scheint eine Art PSI-Strahlung zu sein, Manag.« Die Queen Delter schien zu zögern. »Es ist schwer zu definieren, Manag. Meine Leute sind unruhig, nervös.«
    »Ich verstehe nicht.«
    David horchte auf. Helenas Stimme klang kalt und befehlend, verriet nichts mehr von der weichen Zärtlichkeit. Wieder stieg Mißtrauen in ihm hoch, zielloser Argwohn, das Gefühl, in einer furchtbaren Gefahr zu schweben, ohne zu wissen, in welcher Form ihm diese Gefahr drohte …
    »Diese Unruhe«, verdeutlichte die Queen, »nimmt zu, je mehr man sich dem Heiligen Tal nähert. Dort erreicht sie das Ausmaß einer panischen … Angst.«
    »Angst?« entfuhr es der Manag ungläubig. »Ich bin für Scherze nicht empfänglich, Queen! Was soll dieses Gerede?«
    »Es ist kein Gerede«, schnappte die Queen. Selbst über das Funkgerät war ihre Unsicherheit zu spüren. »Im vereisten Palast von Biotroniks muß es Anlagen geben, die eine … Panikstrahlung erzeugen. Eine Strahlung, die sogar auf die Grauen Garden wirkt.«
    »Sie haben Befehl gegeben, das Heilige Tal zu räumen?«
    »Mir blieb keine andere Wahl, Manag. Diese Lichterscheinungen machen jede Navigation unmöglich, von der Panik-Strahlung ganz zu schweigen …«
    »Sind die optischen Phänomene gefährlich?« unterbrach die Manag unwirsch. »Greifen Sie Ihre Gleiter an? Beeinträchtigen sie die elektronischen Steuersysteme?«
    »Nein, das nicht, aber …«
    »Warum haben Sie dann das Heilige Tal geräumt?« schrie Helena Koraischowa. »Wie wollen Sie Ultima Thule überwachen, wenn Ihre Gleiter in -zig Kilometern Entfernung stationiert sind? Haben Sie zumindest Robotsonden ausgeschickt?«
    »Nein«, antwortete die Queen leise.
    »Sie haben versagt, Queen Delter«, erklärte Helena Koraischowa kalt. »Ich werde mich an Ihre Vorgesetzte wenden und Ihre Ablösung verlangen. Kehren Sie zu Ihrem Stützpunkt zurück und …«
    Helena Koraischowa verstummte.
    Hohes, schrilles Pfeifen drang mit einemmal aus dem Funkempfänger.
    Schmerzhaft verzog David das Gesicht. Das Geräusch marterte seine Ohren. Plötzlich hatte er das Gefühl, als würde sich eine schwere Glocke über sein Gehirn senken. Der Druck wurde stärker. David keuchte und griff sich an die Stirn.
    »Hinnersen!« stieß die Manag hervor. »Was hast du?«
    David antwortete nicht. Zu stark war jetzt der Druck, zu beißend der Schmerz, der in seinem Gehirn wühlte und seine Gedanken durcheinander brachte.
    »Queen Delter!« schrie die Manag in das Mikrofon. »Melden Sie sich!«
    Schweigen.
    Nur das Pfeifen antwortete.
    Das Schneetreiben war jetzt dichter und jede einzelne Flocke leuchtete aus sich heraus, grün und rot, grellgelb und dunkelbraun, rosa und blau und orange und violett. Überall waren mit einemmal diese Farben, hüllten den Gleiter lückenlos ein. Ein Ruck durchlief den Flugkörper und fassungslos starrte Helena Koraischowa auf den Geschwindigkeitsmesser.
    Sie bewegten sich!
    Sie wurden immer schneller!
    Wie ein ferngelenktes Geschoß huschte der Gleiter durch das funkelnde Schneegestöber, das unvermittelt auseinanderriß. Im gleichen Augenblick verschwand der Druck in Davids Schädel. Mit einem Schrei öffnete der Erbe der Macht die Augen.
    Mildes Sonnenlicht fiel durch die Protopkuppel, spiegelte sich in den schroffen Gletschern und der Eisebene unter ihnen. Und durch das dicke, massive Eis schimmerten verzerrt die Umrisse vertrauter Gebäude.
    Das Heilige Tal!
    Unter ihnen lag das Heilige Tal!
    »Queen Delter!« schrie die Manag. Sie ballte die Fäuste und erhöhte dann mit einem Fluch die Abstrahlleistung des Funkgerätes. »Ziviladministratorin Koraischowa an alle Garde-Einheiten. Bitte bestätigen. Ich wiederhole: bitte bestätigen!«
    Nichts.
    Das Pfeifen brach ab. Sanft jammerte der Wind an der Protopkuppel entlang.
    »Nein«, stieß terGorden hervor. Seine Augen weiteten sich ungläubig. Zwischen zwei

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