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Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen

Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen

Titel: Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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aber schon jetzt bin ich mir ziemlich sicher. Als Spilter zur Nova und Zoe zerstört wurde, muß aus irgendeinem Grund ein Teil der Energie in den Weltraum II geflossen sein. Vielleicht durch einen Transmitterunfall, vielleicht durch ein falsch funktionierendes Kaiserkraft-Triebwerk. Jedenfalls, Weltraum II nahm Energie aus unserem Universum auf, ohne eine entsprechende Quantität sofort wieder abgeben zu können.«
    Lavski sah den Riemenmann starr an. »Weltraum II wurde an dieser Stelle … überladen. Ja, er wurde überladen, und erst jetzt – in diesem Augenblick – findet der notwendige Energieaustausch statt.«
    »Kommen Sie zur Sache, Lavski«, forderte ihn O’Hale barsch auf.
    Der Techniker warf ihm einen undefinierbaren Blick zu. »Ich bin schon dabei, Treiber. Es war unser Pech, daß wir ausgerechnet in diesem Augenblick im Spilter-Sektor eintrafen. Nach einem Flug mit Kaiserkraft. Wir müssen die Weltraum-II-Energie wie ein Magnet angezogen haben.« Er deutete auf den Monitor, das boshaft glühende Rasternetz. »Wir befinden uns im Zentrum einer weiten Zone energetischer Instabilität. Oder – um es trivialer zu formulieren – die MIDAS befindet sich nicht mehr in unserem vertrauten Kosmos. Darum versagt das Photonentriebwerk. Darum gelingt es uns nicht, aus dem Einflußbereich des Raum-Zeit-Risses zu entkommen. Wir können beschleunigen, soviel wir wollen, wir werden nicht einen Millimeter vom Fleck kommen.
    Wir sitzen in der Falle, Treiber. In einem Mini-Universum, dessen Grenzen von der Energie aus dem Weltraum II gebildet werden.«
    Das Schweigen, das nun eintrat, drohte den Riemenmann zu ersticken. Er verstand, welche Konsequenzen Lavskis Entdeckung für sie bedeuteten. Für die Bewohner des normalen Kontinuums waren sie nicht mehr existent. Und solange die Zufuhr von Energie aus dem Weltraum II anhielt, solange würde ihr bizarres Gefängnis existieren.
    »Was geschieht, wenn wir das Kaiserkraft-Triebwerk einschalten?« fragte Angila Fraim zögernd.
    Lavski seufzte. »Sie könnten ebenso gut mit Lichtgeschwindigkeit in eine Sonne rasen«, erwiderte er. »Die Resultate würden sich nicht viel voneinander unterscheiden.«
    »Und Cloud?« Llewellyn 709 sah wieder zu dem Psyter. Clouds Gesicht war totenbleich. Herzschlag und Stoffwechsel waren nach ihren Untersuchungen auf ein Niveau zurückgefallen, das gerade noch ausreichte, um ein Absterben der Gehirnzellen zu verhindern. Seine Haut fühlte sich an wie lauwarmes Plastik.
    Katatonischer Starrkrampf, hatte O’Hale es genannt. Aber diese Erklärung war dürftig. Warum hatten ihre psionischen Tastversuche so völlig versagt? Natürlich, Cloud war immunisiert, aber trotzdem hätten sie zumindest ein schwaches telepathisches Grundmuster erkennen müssen.
    Es schien, als befände sich der Psyter wie die MIDAS in einem persönlichen Universum, das mit dem äußeren Kosmos in keiner Hinsicht korrespondierte.
    Lavski zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. Wir wurden von einer Entladung aus dem Weltraum II frontal getroffen. Sie hat uns in dieses Mikro-Universum versetzt und muß gleichzeitig irgend etwas mit Cloud angestellt haben. Aber fragen Sie mich nicht, was es gewesen ist.«
    »Llewellyn!« stieß Angila Fraim plötzlich hervor. Das Treibermädchen war blaß geworden, aber der Riemenmann hatte es auch bemerkt.
    Fast widerwillig wandte er sich Scanner Cloud zu, schloß die Augen und versank in PSI-Trance. Sein Geist explodierte, griff hinaus in jene unbegreifliche Sphäre, die nur von Treibern sinnlich erfaßt werden konnte.
    Er spürte es.
    Es war wie ein Hauch warmer, wohlriechender Luft. Es war wie ein Lichtstrahl nach einer finsteren, furchterfüllten Nacht.
    Von irgendwoher stach ein dünner, gebündelter Strahl psionischer Energie durch die immateriellen Mauern ihres kosmischen Gefängnisses und verschmolz mit der tauben, blinden Egosphäre des Psyters.
    Verzweifelt versuchte der Riemenmann Kontakt mit dem Unbekannten aufzunehmen, seine Identität zu ermitteln, aber er versagte.
    Ruhig, stetig pulsierte der PSI-Strahl.
    Er wies ihn ab, war nur für den Psyter bestimmt.
    Llewellyn 709 stöhnte. Was ging hier vor? Was geschah mit ihnen? Er erhielt keine Antwort.
    Er hatte keine Antwort erwartet.
     
    *
     
    Der Gleiter war eine ovale, armdicke Scheibe mit einer transparenten Protopkugel, zwei bequemen Sitzen und einer unscheinbaren Steuerkonsole, in der der Autopilot eingebaut war.
    Hinnersen Bolter alias David terGorden blickte nach

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