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Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher

Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher

Titel: Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Leben gerettet haben.
    Das dicke, weiche Moospolster, auf dem er lag, hatte ein übriges getan.
    Der Treiber stellte fest, daß sein Surfbrett verschwunden war. Das Magnetfeld mußte erloschen sein; vermutlich hatte die Reibungshitze den in der Metallplatte eingebauten Generator schon früh beschädigt.
    Vorsichtig bewegte er seine Glieder und empfand leisen Schmerz, aber eine nähere Untersuchung beruhigte ihn. Prellungen, Blutergüsse, aber nichts ernsthaftes. Und der Raumanzug war zum Glück unversehrt.
    Er klappte den Helm zurück, der sich zu einem Wulst verformte und seinen Nacken stützte.
    Die Luft roch nach Moder und Vegetation, würzig und reich, und dieser Duft, der sich mit den Ausdünstungen der feuchten, fruchtbaren Erde vermischte, löste wehmütige Erinnerungen in ihm aus.
    Obwohl das filzige Blätterdach, die Lianen, die Vielzahl der Blüten und eine Reihe anderer Faktoren an die Regenwälder erinnerten, die es in den tropischen Breitengraden der Erde immer noch gab, ähnelte der Waldboden mehr mitteleuropäischen Verhältnissen.
    Laub und verdorrte Äste, eine Unzahl pilzähnlicher Gewächse und das kathedrale Schweigen paßten in dieses Schema, nur die dicken, häufig vorkommenden Moospolster, die sich an manchen Stellen über Quadratkilometer zu erstrecken schienen und eine Mächtigkeit bis zu mehreren Metern besaßen, zerstörten diesen Eindruck.
    Doch diese Stille …
    Kein einziger Tierlaut durchbrach dieses gruftähnliche Schweigen.
    David richtete sich auf und jetzt, wo er sich überzeugt hatte, daß ihm keine unmittelbare Gefahr drohte, wandte er sich seinem vordringlichsten Problem zu.
    Zwar war er – wie geplant offenbar unentdeckt – auf Veldvald gelandet, aber der auf weiter Strecke unkontrolliert verlaufende Sturz hatte ihn von seinen beiden Freunden getrennt.
    Er mußte sie wiederfinden.
    Nicht nur, weil er auf sich allein gestellt wenig Chancen hatte, den Stützpunkt der Grauen Garden zu finden und Kontakt mit den gefangenen Treibern aufzunehmen, die es auf Veldvald geben sollte – um diesen Planeten wieder verlassen zu können, brauchte er Farrells und Llewellyns PSI-Kräfte. Und sie die seinen.
    Die CYGNI wartete jetzt in einem Orbit um dem äußersten Planeten dieses Systemes, einer vereisten Steinkugel von Merkurgröße – und nur ihre vereinten mentalen Anstrengungen würden die ungeheure Entfernung überbrücken können.
    Vielleicht hatte er Glück.
    Vielleicht waren Farrell und der Riemenmann ganz in seiner Nähe niedergegangen …
    Er setzte sich wieder auf das weiche Moospolster, schloß die Augen, ballte unwillkürlich die Fäuste.
    Claude! Llewellyn! sendete er. David spricht. Antwortet, wenn ihr mich empfangen könnt!
    Dreimal telepathierte er mit äußerster Konzentration den Text und ging dann auf Empfang, legte sein Bewußtsein bloß von allen mentalen Sperren, war vollkommen aufnahmebereit.
    Schweigen.
    Weder Llewellyn, noch Claude Farrell schienen seinen PSI-Ruf vernommen zu haben. Diese Entdeckung ließ nur einen Schluß zu: sie mußten durch mehr als nur bloße hundert oder tausend Kilometer getrennt sein. Vermutlich … vermutlich befanden sich seine beiden Gefährten sogar auf der anderen Seite des Planeten.
    Niedergeschlagenheit erfüllte David.
    Er verdrängte sie, machte einen erneuten Versuch und lauschte dann wieder.
    Diesmal waren seine Bemühungen von mehr Erfolg gekrönt.
    Wie Spinnweben huschte es durch sein Bewußtsein. Es waren Gedankenimpulse, psionische Wellen, die ihn erreichten, aber sie gehörten nicht zu den beiden Terranauten. Die gefangenen Treiber von Veldvald …
    Wer seid ihr? fragte David telepathisch. Antwortet! Wer seid ihr?
    Der diffuse Charakter der ungezielten PSI-Impulse wich einer gewissen Modulation, und David verdrängte alle Überlegungen, gab sich ganz der nur schwach empfangbaren mentalen Sendung hin.
    Er sah einen Raum, einen kalten Raum aus Glas und Metall … Und er sah eine Frau, eine schlafende Frau, und ihr Gesicht war müde und faltig und ihr Kastanienhaar wies bereits die ersten Silbertöne auf. Doch dieses Gesicht veränderte sich, wurde verjüngt, bis der Mund lockenrot und die Wangen pfirsichfarben waren, und die Zartheit der Züge verblaßte, wurde hart und eckig, so daß die Verwandlung fortschritt, immer weiter fortschritt …
    Mit einem Schrei fuhr David terGorden auf.
    Sein Atem flog und Schweiß bedeckte seine Stirn. Der Schweiß war kalt und klebrig. Diese Frau … Sie mußte neun Gesichter haben; neun

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