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Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher

Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher

Titel: Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Zentrale des Schilfes, das schließlich eintaucht in den Weltraum II und Kurs auf Zoe nimmt, auf der Flucht vor den Nachstellungen der Grauen Garden. Und in der MUENCHEN – Isis. Blue Moon Isis.
    »Ich bin Isis. Ich bin wir. Wir sind ich.«
    Erinnerungen: Im Bauch der MEDIKRAT, in deren Korridoren es von Ärzten und Medi-Assistenten wimmelt. Und von betäubten Treibern. In einem der Warteräume liegt Monic Ornegono, steigt empor aus den Tiefen der Bewußtlosigkeit und sieht mit ihren verklebten Augen ein gleichgültiges Arztgesicht. »Über hundert PSI«, sagt der Arzt des Konzils. »Nicht operieren. Trennen.«
    »Ich bin Monic und Anika und Ruth …«
    Erinnerungen: Die Welt ist grün und die Welt ist ein Wald, und das ist alles, was Sibil y Hanchez sieht. Dann gibt es nur noch die stählerne Kühle der Tiefschlafkammer und die Müdigkeit, die alles erstickt.
    Die Müdigkeit … »Wir schlafen. Wir träumen. Doch dieser Traum – ist er wirklich ein Traum? Und dieser Baum – ist er wirklich ein Baum?«
    Schlafen, Schlafen und warten. Aber worauf?
    »Wir sind Menschen und Frauen und Treiber. Wir waren neun und nun sind wir eins. Jeder von uns besitzt ein Potential von über hundert PSI. Besitzt … besaß … denn nun sind wir eins …«
    Die Gedanken sind unhörbar – für die Experten, die Grauen, das Konzil. Aber nicht für alle auf der Welt aus Wald.
     
    *
     
    Llewellyn 709 würgte.
    Die Übelkeit verging so plötzlich wie sie gekommen war. Er spürte festen Boden unter den Füßen, spürte kühle Luft durch die Maschen seines Riemengeflechtes streifen und seine erhitzte Haut liebkosen.
    Sie hatten den Sprung durch das Raum-Zeit-Stroboskop überstanden. Blitzartig kehrte die Erinnerung zurück.
    Die Quom? Wie konnten die Quom die Weltraumstraßen manipulieren? Eingeborene mit einer Non-Techno-Kultur? Affenähnliche Wesen, deren einzige Bewaffnung knorrige Wurzeln waren und die trotzdem den Wald manipulieren und ihn in eine tödliche Waffe gegen alle Eindringlinge verwandeln konnten?
    Fast widerwillig öffnete Llewellyn 709 seine Augen.
    Dämmerlicht. Milde grüne Trübe. Er befand sich in einer gewaltigen Höhle, doch die Wände dieser Höhle bestanden nicht aus Fels, sondern aus borkigem Holz. Und der Boden war grün und grau, ein Moospolster, das an vielen Stellen Spuren des Alters aufwies.
    Der Riemenmann blickte nach oben, doch die Decke der Höhle war im Zwielicht verschwunden.
    Ein Geräusch hinter seinem Rücken ließ ihn herumfahren. Erleichtert atmete er auf. Es war Claude Farrell. Der Treiber bewegte ungläubig den Kopf und wühlte geistesabwesend in den Taschen seines Raumanzuges.
    Dann sah er auf und lächelte breit, als er Llewellyn bemerkte. Von dem regenbogenfarbenen Transmissionsfeld des Raum-Zeit-Stroboskops war nichts mehr zu sehen.
    »Bei Myriam«, seufzte Farrell, »das hätte ich den Quom niemals zugetraut. Aber warum hat man uns an diesen Ort entführt?«
    »Das«, sagte eine tiefe Stimme aus dem Hintergrund, »würde uns auch interessieren!«
    Vier Gestalten schälten sich aus dem Dämmerlicht. Sie trugen die gleiche Kleidung wie jene Häftlinge um Aned Straaten, die sie vor kurzer Zeit in einem Überraschungsangriff befreit hatten.
    Stumme Treiber, dachte Llewellyn automatisch.
    Es waren vier Männer. Mehrere Meter vor den beiden Terranauten verharrten sie, und ihr Wortführer weitete ungläubig seine Augen, als er Llewellyns goldenes Riemengesicht bemerkte.
    Er war alt, selbst für die Maßstäbe dieser langlebigen Zeit, und sein Schädel war völlig unbehaart, eine eindrucksvolle Hakennase bestimmte das ledrige Gesicht mit den kleinen Augen und dem welken Mund.
    Der Alte räusperte sich. »Terranauten«, murmelte er. »Sogar der legendäre Riemenmann! Sie haben uns also doch nicht vergessen …«
    Farrell trat an Llewellyns Seite und stellte sich ebenfalls vor. »Keine Heldenverehrung«, erklärte er dann mit leichter Ironie. »Kommen wir direkt zu den wichtigen Dingen. Wer sind Sie und wo befinden wir uns?«
    Der Alte fuhr sich über den Kahlkopf. »Mein Name ist Petrus Cornelius, einstmals Logenmitglied auf der MOSKAU und – wie wir alle – auf Zoe in die Hände der Grauen Garden gefallen.«
    »Gerolv Jorson.« Ein untersetzter, bulliger Mann, dessen ockerfarbene Hautpigmentierung verriet, daß er von einer Kolonialwelt stammte.
    Der dritte war schlank, so groß wie Cornelius, und sein rundes Jungengesicht wurde vor allem durch seine großen, langwimprigen Augen bestimmt.

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