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Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher

Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher

Titel: Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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wieder eine Handvoll Wasser hineinschwappte.
    Die Quom lagen bunt durcheinandergewürfelt auf dem Boden, und die pfeifenden Laute und das gelegentliche schlaftrunkene Knurren waren neben der Musik der Trommeln die einzigen Laute.
    Die Trommeln …
    Sie hatten sie auf ihrem ganzen Weg begleitet, waren niemals verstummt. Die Trommeln waren die weltweite Stimme der Quom, und mehr noch: mit ihnen konnten sie mit dem Wald sprechen.
    Symbiose?
    Oder die logische Entwicklung einer non-technologischen Kultur, deren Vertreter genug Intelligenz entwickelt hatten, um sich mit den Menschen zu messen?
    Und das Schlimmste, dachte der Terranaut mit unterdrücktem Zorn, das Schlimmste war, daß die Grauen und die Vertreter des Konzils auf dieser Welt die planmäßige Ausrottung der Quom planten.
    Morpots Berichte ließen keine andere Auslegung zu.
    Obwohl dies bedeutete, daß das Konzil seine eigenen Gesetze zum Schutz extraterrestrischer Kulturen brach.
    Aber Veldvald war reich, unermeßlich reich an Edelhölzern, der Wald groß genug, um die Zelluloseversorgung des Reiches auf Jahrzehnte oder Jahrhunderte zu sichern.
    Kein Zweifel, daß die Konzerne unter diesen Umständen das Wohlergehen der Quom und den Bestand der Ökologie von Veldvald hintenan stellten. Es ging um Hunderte von Milliarden Verrechungseinheiten, um die Rohstoffversorgung des Sternenreiches, und in der Geschichte des Konzils und seiner irdischen Vorläufer hatte es noch keinen Manag gegeben, der in einer derartigen Lage Skrupel kannte.
    Am hinteren Ende des Wasserrosenblattes stand Morpot der Stramme am Steuer und sorgte dafür, daß ihr natürliches Schiff in der Flußmitte blieb.
    Leise stieg David terGorden über die schlafenden, pavianähnlichen Quom hinweg und gesellte sich zu dem Strammen.
    »Ho, David terGorden«, knurrte Morpot und deutete mit der freien Hand hinauf zum Himmel. »Die Sonne steigt auf, um den Helden der Welt zu küssen.«
    Der Terranaut folgte der Geste mit seinen Blicken und entdeckte am Horizont, den fahlen Streifen aus grauem Licht.
    Morgendämmerung.
    »Wenn die Sonne über die Baumkronen geklettert ist«, fuhr der Stramme fort, »werden wir unser Ziel erreicht haben, und du kannst dich glücklich schätzen, daß ich dieses Floß führe. Jeder andere wäre längst auf Grund gefahren und elend ersoffen.«
    »Ich weiß die Ehre zu schätzen«, bemerkte David nicht ohne Ironie. »Und unser Ziel? Was ist unser Ziel?«
    Morpot fauchte. »War es nicht der Fröhliche Rapst, der beim Beginn der Regenzeit die Hälfte der Gnadenlosen Horde mit seiner Wurzel erschlug? Und dann, als die Überlebenden ihn nach dem Grund fragten, sagte: Ich bin ein Held, und Helden können schweigen …«
    »Und diese Trommeln?« fragte der Treiber. »Was sagen die Trommeln?« Während er noch sprach, verstärkte er seine Konzentration und versuchte, telepathisch in das Bewußtsein des Quom einzudringen.
    Es war, als hätte er mitten im dichten Smognebel ein Streichholz entzündet. Resigniert mußte er sich eingestehen, daß seine telepathischen Fähigkeiten auf Veldvald versagten. Nicht ohne Sorge fragte er sich, ob vielleicht die Grauen Garden dafür verantwortlich waren.
    Immerhin besaßen sie die gegen PSI-Kraft abgeschirmten Toten Räume, und auch auf Rorqual war mit PSI nicht viel auszurichten. Aber ein Anti-PSI-Schirm, der einen ganzen Planeten erfaßte?
    Unmöglich. Etwas anderes mußte dafür verantwortlich sein.
    Und auch dafür, daß sämtliche Versuche zur Kontaktaufnahme mit seinen beiden Begleitern bisher fehlgeschlagen war …
    »Die Trommeln?« wiederholte Morpot der Stramme träge, tauchte das Steuerruder mit einem leisen feuchten Klatschen wieder in das Flußwasser und korrigierte den Kurs des Wasserrosenblattes.
    »Sie sagen, daß der Held der Helden unterwegs ist. Sie sagen, daß ihn ein Glatthäutiger begleitet und daß er diesen Glatthäutigen in einem gewaltigen, einsamen Kampf niedergeschlagen hat. Sie sprechen die Wahrheit, die Trommler, denn sie wissen, daß ich dieser Held bin und jedem einzelnen von ihnen das Fell abziehen werde, wenn sie meinen Triumph verschweigen …«
    David lächelte. »Es ist schwer, ein Held unter den Quom zu sein, hm?«
    »Ho!« machte der Stramme. »Die Last erdrückt mich fast. Doch einer muß diese Bürde tragen, um die Welt zu retten. Und ich wurde erwählt. Denke nur an die Worte von Hirslin dem Feigling! Die Horde der Gräßlichen von der Fahlen Insel hatte ihn beim Diebstahl der Bitterpilze ertappt. Zuerst

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