Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Titel: Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
Vom Netzwerk:
zu.
    »Es wird Zeit, daß sie was zu tun bekommen«, sagte Llewellyn. »Wir sind kaum hier, und schon gibt es Streit und Unzufriedenheit.«
    David stand auf. Sein Kopf dröhnte, und der Qualm von den Feuern brannte in seinen Augen.
    »Ich werde mich ein wenig umsehen«, sagte er, stellte seinen Becher ab und ging auf die Palisaden zu.
    »Ich komme mit«, meinte Asen-Ger.
    Schweigend gingen sie nebeneinander, bis die Lichter des Festplatzes gerade noch hell genug waren, um den Weg zu erleuchten. Plötzlich blieb David stehen.
    »Wer ist das?« flüsterte er.
    Vor ihnen bewegte sich ein Schatten, näherte sich und blieb stehen.
    »Ach, ihr seid es«, murmelte Calen Cameron und wollte vorbei. David legte ihm eine Hand auf die Schulter. Der junge Mann erstarrte.
    »Ich werde dich jetzt etwas fragen«, sagte David sanft. »Und ich möchte eine klare, ehrliche Antwort. Warum hast du versucht, Leande zu zwingen, sich zu töten? Du bist ein Treiber und kannst eine Illusion von einer ernsten Bedrohung unterscheiden. Oder nicht?«
    Calen versuchte, sich aus dem Griff zu befreien.
    »Anscheinend nicht!« fauchte er. »Ihre Augen in dem dunklen Zimmer machten mir Angst – das war alles. Nach alldem, was vorher war …«
    »Was war denn vorher, Calen?« fragte David. »Ein tanzendes Mädchen auf drei gekreuzten Regenbögen über Vulkanen in einem Meer, das es gar nicht gibt. Und dieses Mädchen verfügt über PSI-Kräfte, die stark genug sind, zwölf Treiber so weit zu beeinflussen, daß sie nur um Haaresbreite dem Tod entgehen?«
    »Ja! Ja!« schrie Calen. »Genauso war es. Du hast es auch gesehen und gehört. Den Gesang, das Mädchen – alles. Du müßtest doch selber wissen, was es zu bedeuten hat.«
    »Mag sein, daß ich es weiß, aber ich möchte von dir eine Bestätigung haben; was hat dich so in Angst versetzt, daß du die Kontrolle über dich soweit verloren hast, um einen Menschen zu töten?«
    »Sie war krank, und sie träumte … Ich hatte Angst vor ihren Träumen!«
    »Vor Träumen?« David lachte und packte Cameron fester.
    »Vor ihren Träumen! Ich weiß nicht, ob sie soviel Kraft hatte oder was es war, aber sie konnte ihre Träume zu Wirklichkeit werden lassen.«
    »Sie hatte nicht soviel Kraft. Selbst Merlin starb, als er seinen Erinnerungen Leben gab. Was hat sie getan?«
    David zerrte Calen näher an sich heran und schüttelte ihn erbarmungslos. Das vage Licht des Festplatzes machte aus den Augen des jungen Mannes kleine rote Bälle, die sich flackernd auf das Gesicht Davids richteten.
    Asen-Ger sah, daß David plötzlich erstarrte. Seine Hände lösten sich von den Schultern Calens, und er schwankte wie ein Betrunkener. Er öffnete den Mund, brachte aber kein Wort heraus, während seine Finger sich zu Klauen krümmten und seine Arme sich widerwillig hoben.
    Verständnislosigkeit und Schreck bannten Asen-Ger sekundenlang an seinen Platz. David legte seine eigenen Hände um seinen Hals und preßte sie zusammen. Er gab keinen Laut von sich, aber sein Körper wand sich, um den Krampf zu überwinden, der seine Finger immer weiter zusammenbog.
    Von Calen kam ein hohes, dünnes Wimmern. Er beugte den Oberkörper vor, um Davids Gesicht besser erkennen zu können.
    »Willst du dich wehren?« kreischte er. »Es ist sinnlos! Sterben sollst du – sterben! Deine Hände sind ein eiserner Ring, der dich erwürgt! Stirb endlich!«
    Als er sich auf David stürzen wollte, schnellte Asen-Ger sich mit einem lautlosen Sprung in seinen Rücken und legte ihm beide Arme um den Hals.
    »Gib ihn frei, oder du bist es, der stirbt!« zischte er.
    Calen warf sich nach vorne, um der Umklammerung zu entgehen, trat nach hinten aus und versuchte, Asen-Ger die Ellenbogen in die Seiten zu rammen, aber der Summacum wich seinen Angriffen geschickt aus. Er spürte, wie ein Schwall einer Flüssigkeit sich über seine Arme ergoß, und im gleichen Augenblick erschlaffte der Körper des jüngsten Cameron. Asen-Ger ließ ihn achtlos fallen und wandte sich David zu, der am Boden hockte und keuchend atmete.
    »Das hätte mich beinahe geschafft«, krächzte er. »Zuviel Wein – zuwenig Schlaf – ich hatte einfach nicht die Kraft, ihn abzublocken. Was ist mit ihm?«
    Asen-Ger packte Calen unter den Achseln und zerrte ihn in den Lichtschein. Erst jetzt bemerkte er, daß seine Arme blutverschmiert waren. Er warf einen Blick in das Gesicht des Treibers und schüttelte den Kopf.
    »Er stirbt …«, murmelte der Logenmeister.
    Calen lag in einer Lache aus

Weitere Kostenlose Bücher