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Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen

Titel: Die Terranauten 029 - Invasion der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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die Stufen hinauf und drückte es mit dem Rücken gegen die Außenseite der Steinwölbung.
    Keuchend und völlig erschöpft gab das Mädchen den Widerstand auf. David hielt es mit einer Hand und schob ihm mit der anderen die langen, verfilzten Haare aus dem Gesicht. Graublaue Augen blickten ausdruckslos an ihm vorbei, als sei er gar nicht da.
    »Ist sie in Ordnung?« fragte Farrell und wandte sich von den Frauen ab, die keine Anstalten machten, dem Mädchen zur Hilfe zu kommen.
    »Ich hatte es gehofft«, antwortete David, »aber sie ist genauso betäubt wie die anderen.«
    Er ließ das Mädchen los, das an der Mauer hinabrutschte und mit gesenktem Kopf hockenblieb. Farrell bückte sich zu ihm hinunter.
    »Weißt du deinen Namen, Mädchen?« fragte er. »Kannst du uns sagen, wie du heißt?«
    Er bekam keine Antwort, blickte zu David hoch und schüttelte den Kopf.
    »Aber du weißt doch, daß ihr hier gefangengehalten werdet«, versuchte er es noch einmal. »Die Grünen Flieger haben euch geraubt. Möchtest du nicht wieder nach Hause?«
    »Die Malaiara haben uns nichts Böses getan. Wir sind freiwillig mit ihnen gegangen. Wir sind sehr glücklich hier. Die Malaiara sind sehr gut zu uns.« Die Stimme des Mädchens klang monoton, und es hob beim Sprechen nicht den Kopf.
    »Malaiara?« fragte Farrell.
    »So nennen sich die Flieger wahrscheinlich selbst«, meinte David. »Sprich weiter mit ihr. Vielleicht wacht sie aus ihrer Betäubung auf.«
    Farrell kniete sich neben das Mädchen. »Aber die Malaiara sind nicht gut zu euch«, sagte er. »Sie haben schreckliche Dinge mit euch vor. Wir sind hier, weil wir euch helfen wollen. Wir können euch zurück nach Hause bringen. Du hast doch bestimmt Eltern, die auf dich warten?«
    »Die Malaiara sind sehr gut zu uns«, wiederholte das Mädchen klanglos. »Wir sind sehr glücklich hier. Wir verehren die Malaiara und wollen bei ihnen bleiben.«
    »Aber du kannst doch nicht meinen, was du sagst«, drang Farrell in das Mädchen. »Sieh dich um – würden sie euch in schmutzigen Höhlen einsperren, wenn sie es gut mit euch meinten? Sie geben euch nicht einmal Kleidung oder genügend zu essen.«
    »Die Malaiara sind sehr gut zu uns. Wir verehren die Malaiara und wollen bei ihnen bleiben.«
    David legte Farrell die Hand auf die Schulter.
    »Laß sie in Ruhe«, sagte er. »Es hat keinen Zweck. Sie haben die Frauen zu fest im Griff.«
     
    *
     
    Guy La Ramee tastete sich vorsichtig die Felsrampe entlang. Das Band war kaum breit genug, daß er beide Füße nebeneinanderstellen konnte, und an manchen Stellen so ausgetreten, daß er sich alle Mühe geben mußte, um nicht abzustürzen. Aus den Höhleneingängen, an denen er vorbeikam, schlug ihm ein ekelhafter Geruch entgegen, und es kostete ihn eine gewaltige Überwindung, sich zu bücken und hineinzusehen.
    Im Inneren der Höhlen gab es nur die nackten Felswände, von denen Wasser tropfte. Abgerissene Flechten, die in der Feuchtigkeit faulten, waren zu primitiven Lagern aufgehäuft, auf denen nicht einmal Decken lagen.
    Ramee schüttelte sich und ging weiter. In der nächsten Höhle lag eine Frau auf dem Flechtenhaufen, die nicht einmal den Kopf hob, als er zu ihr hineinblickte.
    Er hatte eine Hälfte der Felswand abgesucht, als ihm auf dem Felsband eine hochgewachsene, kräftige Frau entgegenkam, die bei seinem Anblick stutzte, sich umdrehte und davonlief.
    »Barhara!« schrie Ramee. »Bleib stehen! Du kennst mich doch! Mir gehört die Parlays Perle, auf der du mit deinem Mann zusammen gefahren bist! Ich bin gekommen, um dich und Reta hier rauszuholen!«
    Die Frau lief weiter, ohne auf seine Worte zu achten, und verschwand in einem Höhleneingang. So schnell er es wagte, rannte Ramee ihr nach.
    »Reta!« rief er. »Reta! Hörst du mich? Komm zu mir, und bring Barbara mit. Wir müssen fliehen!«
    Atemlos stürmte er in die Höhle. Als seine Augen sich an das Halbdunkel im Inneren gewöhnt hatten, erkannte er Barbara und seine Frau, die sich in den hintersten Winkel drängten und nicht das geringste Erkennungszeichen von sich gaben.
    Er streckte die Arme nach seiner Frau aus. »Reta«, sagte er. »Ich bin gekommen, so schnell es ging. Es wird alles gut. Ich habe zwei Freunde mitgebracht, die uns helfen werden.«
    Reta preßte sich noch enger an die Felswand und wich zur Seite, als er sie in die Arme nehmen wollte.
    »Wer bist du?« fragte sie tonlos. »Du bist ein Fremder. Du gehörst nicht zu den Malaiara. Du bist ein Feind. Sie werden dich

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