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Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Titel: Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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David sahen sich verblüfft an. Wenn sie alles erwartet hätten, nur das nicht. Cantos hatte eine angenehme, volltönende Stimme, die absolut menschlich wirkte.
    Aber auch davon hatten sie schon gehört.
    Trotzdem: Es war ein Unterschied, ob man eine Geschichte zu Ohren bekam, in der ein Außerirdischer eine wichtige Rolle spielte, oder ob man diesem Außerirdischen dann persönlich gegenüberstand.
    Die Haltung der beiden entspannte sich wieder. Cantos trat näher. Genau betrachtet, blieb zwar der Eindruck des Fremdartigen, aber der Außerirdische wirkte keineswegs abstoßend oder furchterregend.
    Vielleicht spielte dabei auch die besondere Ausstrahlung des Genessaners eine Rolle.
    Er streckte den beiden nach menschlicher Sitte seine sechsfingrige Hand entgegen.
    David und Llewellyn mußten sich überwinden, um diese Hand zu ergreifen. Sie schafften es trotzdem – und waren abermals überrascht. Die Hand von Cantos fühlte sich angenehm warm und fest an.
    Bewundernd glitt Davids Blick über den nackten, geschlechtslosen Körper. Cantos hatte eine ungeheuer ausgeprägte Muskulatur und wußte seine Körperkräfte wohl auch einzusetzen, wenn es erforderlich war.
    »Dies ist David terGorden, den man den Erben der Macht nennt«, sagte Llewellyn 709 belustigt.
    »Und ich bin Cantos«, antwortete der Außerirdische. Er lachte freundlich. »Die Umstände sind nicht gerade positiv, unter denen wir uns treffen. Eigentlich wollte ich mit dir über andere Dinge reden als ausgerechnet über Oxyd. Beispielsweise wollte ich dir Grüße von Yggdrasil überbringen.«
    Sofort war David hellhörig. »Von Yggdrasil?«
    »Ja, als die Gefahr für das Sonnensystem am größten war, setzte sich die Pflanze mit mir in Verbindung. Sie hat mir entscheidende Tips gegeben, was ich tun konnte, um die Gefahr abzuwenden. Außerdem hat sie mir ein paar Informationen über dich gegeben. Ich weiß inzwischen den Rest von den Terranauten, die ich aus dem Sonnensystem rettete. Danach verband deine Mutter vor vielen Jahren ihren Blutkreislauf mit dem Kreislauf der Pflanze, während sie dich trug. Bei deiner Geburt starb sie, aber du trägst das Erbe Yggdrasils in dir. Deine Verbindung mit Weltraum II ist stärker, als du selbst ahnst. Das macht dich in gewisser Weise verwandt mit mir!«
    Llewellyn 709 befürchtete, daß sich das Gespräch doch noch ausweitete, und drängte deshalb: »Phönix! Wir müssen etwas unternehmen, sonst sind wir alle verloren.«
    »Ich dachte bereits an eine Superloge!« sagte David terGorden schnell. Irgendwie fühlte er sich in Anwesenheit von Cantos nicht ganz wohl in seiner Haut. Nicht, daß ihm Cantos unangenehm war, aber der Außerirdische hatte eine unbeschreibliche Ausstrahlung. David kam sich ein wenig hilflos und unterlegen vor. Der Genessaner war eine starke Persönlichkeit, die ein Mensch wohl niemals begreifen konnte, der aber bewiesen hatte, wie unglaublich anpassungsfähig er sein konnte, indem er sich wie ein Mensch benahm.
    »Es wäre besser, wenn ich vorher noch etwas zu Oxyd, oder besser Phönix, sagen würde.«
    Llewellyn und David sahen Cantos erwartungsvoll an.
    »Ich war dort. Es gibt etwa vierzig Überlebende. Sie nennen sich ›die Veränderten von Phönix‹. Ihr PSI-Potential ist unvorstellbar. Einer Zehnerloge gelang es, mich von Phönix aus zu rufen. Dabei paßte sich das besondere Zeitfeld von Phönix dem Zeitfeld des Normaluniversums an. Es ist wohl nicht notwendig, euch zu erklären, was das bedeutet.«
    »Du meinst, die Veränderten von Phönix könnten als einzige …« begann David terGorden. Er unterbrach sich.
    Jetzt hatte er dieses unangenehme Gefühl nicht mehr. Cantos kannte er erst seit Minuten – und schon war er ihm vertraut wie ein langjähriger Freund.
    Er wechselte mit Llewellyn 709 einen Blick. Dem Riemenmann erging es genauso.
    Ja, es würde viel mit dem Genessaner zu besprechen geben, aber zunächst mußte es ihnen gelingen, die drohende Gefahr abzuwenden.
    Llewellyn räusperte sich.
    »Also doch die Superloge, denn es nutzt nichts, wenn Cantos noch einmal auf Phönix landet, um über die Lage zu berichten. Es muß uns gelingen, mit den Veränderten Kontakt aufzunehmen. Sie werden Phönix aus Weltraum II entfernen – und wir müssen sie dabei leiten. Sehe ich das richtig, Cantos?«
    »Ja, denn die Veränderten sind blind geworden gegenüber den Vorgängen in Weltraum II und auch im Normaluniversum.«
    David warf ein: »Was geschieht, wenn sie sich wirklich zusammenschließen

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