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Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Titel: Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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erlebt hatte. Die Veränderten umringten ihn.
    Daktar fragte ihn mißtrauisch: »Warum bist du gekommen, Genessaner? Was hast du vor?«
    »Phönix wandert in Weltraum II und driftet auf ein Ziel zu, das ich noch nicht kenne. Vielleicht handelt es sich um ein Kraftfeld, das Phönix ansaugt?«
    »Das beantwortete nicht meine Frage!« schnappte Daktar.
    »Phönix ist eine Gefahr!« sagte Cantos ernst. »Ich glaube, die Sache ist längst noch nicht abgeschlossen. Es ist zu befürchten, daß Phönix eine Wanderung nicht nur durch Weltraum II unternimmt, sondern irgendwann auch in das Normaluniversum zurückkehrt. Deshalb konnte mich die Loge auch erreichen. Phönix ist im Moment neutral. Das ändert sich sehr schnell, wenn es auf konträre Energien trifft. Dann seid auch ihr in Gefahr.«
    »Du willst uns evakuieren?« fragte Somar-Ellen ungläubig. »Aber wir wollen nicht weg von hier!«
    »Es wäre das beste, Phönix zu zerstören, aber das ist unmöglich«, erläuterte Cantos. »Die Energien, die hier gebunden sind, würden sich allem widersetzen. Stellt euch vor, wenn Phönix auf seiner Wanderung auf Sonnensysteme trifft. Er wird …«
    »Wir wollen nicht von hier weg!« unterbrach ihn Hauptmann Ramus und legte den Arm um Somar-Ellen.
    »Das ist eure Entscheidung?«
    »Mehr als das.« Quendolain trat vor. »Wir Überlebenden von der ehemaligen Besatzung der TERRA I würden gern mit dir gehen, aber es ist nicht durchführbar. Sieh uns an, Cantos. Wir sind Veränderte, angepaßt an die besonderen Verhältnisse auf Phönix. Wir brauchen nicht zu essen und nicht zu trinken. Phönix ernährt uns und beschützt uns. Dabei sind wir Bestandteile von ihm. Wie ein Embryo im Mutterleib. Wenn du uns herausreißt, wird Schlimmes geschehen. Du wirst vielleicht selber dabei untergehen.«
    »Es würde auf einen Versuch ankommen.« Cantos konnte und wollte die Ausführungen nicht akzeptieren. »Gerade ihr müßtet eine Chance haben, denn ihr seid Wesen aus zwei Universen und habt euch an das dritte Universum angepaßt. Ihr würdet nicht untergehen, sondern die Evakuierung überleben.«
    Quendolain blickte sich in der Runde um.
    »Selbst wenn es stimmte, Cantos«, sagte sie leise, »aber Hauptmann Ramus hat schon recht, wenn er behauptet, daß wir hierhergehören. Wir sind Kinder von Phönix und lassen ihn nicht im Stich. Und falls er untergehen sollte, gehen wir mit unter.«
    Cantos wollte es nicht akzeptieren, aber es blieb ihm nichts anderes übrig. Inzwischen glaubte er ebenfalls, daß die Veränderten keine Chance hatten, weil sie zu abhängig geworden waren. Nur Quendolain und ihre Leute hätten es vermocht.
    Der Genessaner war in einer Welt aufgewachsen, in der die Individualität des Individuums heilig war. Deshalb durfte er nicht länger versuchen, die Veränderten zu überreden.
    »Also gut, es ist eure eigene Entscheidung. Ich weiß jetzt über euch Bescheid und hoffe, daß alles gutgeht. Viel Glück. Wenn ihr nach mir ruft, werde ich kommen – vorausgesetzt, es steht in meiner Macht.«
    Schweigend sahen sie zu, wie er sein Schiff betrat.
    Das Schiff wirkte ebenfalls wie ein Bestandteil von Phönix, aber das war in diesem Fall nur Tarnung.
    Cantos startete ohne einen weiteren Gruß. Er war traurig, weil er wußte, daß den Veränderten von Phönix noch Schlimmes bevorstand.
    Obwohl es nicht seine Sache war, denn er hatte wirklich alles getan, was er hatte tun können.
    Das Zeitfeld ließ ihn widerstandslos frei. Das Schiff glitt durch die Energieblase und kehrte nach Weltraum II zurück.
    Cantos hatte eine Aufgabe zu erfüllen, die er bislang aufgeschoben hatte: Er mußte herausfinden, wo das Ziel von Phönix war.
     
    *
     
    Der Planet Rorqual war die einzige Welt, die in der »Nähe« der menschlichen Galaxis in Weltraum II existierte. Ihre Sonne war eine Art Schatten einer Sonne des Normalraumes, die von einem Schwarzen Loch umkreist wurde. Wenn dieses Schwarze Loch, das ebenfalls ein Pendant in W II besaß, eine bestimmte Position einnahm, was in bestimmten, lediglich den auf Rorqual lebenden Terranauten bekannten Intervallen geschah, öffnete sich ein Tor zwischen den Dimensionen und erlaubte ein Hinüberwechseln von einem Universum ins andere.
    Rorqual selbst war ein Sammelbecken aller möglichen in Weltraum II gestrandeten Weltraumfahrer beziehungsweise deren Nachkommen. Obwohl während der unkontrollierten Epoche des »Großen Exodus« um das Jahr 2250 mehrere hundert Treiberschiffe in Weltraum II verschollen waren,

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