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Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd

Titel: Die Terranauten 032 - Die Verbannten von Oxyd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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war es nur weniger als einem halben Dutzend davon gelungen, den Planeten zu erreichen.
    Ein wichtiger Faktor war dabei die Eigenschaft des Rorqual-Systems, daß es in Weltraum II selber einen Fremdkörper darstellte. Nur hatte sich dieses System voll etabliert, und die Kräfte waren ausgewogen. Durch Rorqual drohte keineswegs eine Katastrophe, sondern nur falls es zur Kollision mit einem anderen System kam.
    Eine Möglichkeit, die bisher niemand in Betracht gezogen hatte.
    Denn kein Mensch rechnete mit Phönix!
    Rorqual zog alles Fremde an, was in seine Nähe kam, wobei der Begriff »Nähe« in Weltraum II ohnedies relativ war.
    Phönix war das Fremde.
    Die Stellung von Rorqual war unverrückbar. Deshalb bewegte sich nur Phönix.
    Nicht nur Cantos hatte das erkannt, sondern jetzt wurde es auch von den Terranauten entdeckt!
    Die von Zoe geflüchteten Terranauten hatten mit Unterstützung des vor dreißig Jahren hier gestrandeten Rowl Hellinger auf der im Süden des Hauptkontinents liegenden Insel Pitcairn ihre Basis aufgebaut. Sie hatten einen im Nordmeer gesunkenen Weltraumfrachter gehoben und sich mit dessen Ausrüstung ausgestattet. Da Rorqual arm an Metallen war, waren die Terranauten für planetare Verhältnisse ungeheuer reich.
    Sie nutzten diesen relativen Reichtum nicht, um andere auf Rorqual Lebende zu unterdrücken, sondern nur, um ihre Basis zu erhalten.
    Denn sie mußten mit Gütern aller Art beliefert werden, um die geretteten Treiber zu versorgen, die von den Gefängniswelten des Konzils befreit wurden und hier eine Zuflucht fanden.
    Sie hatten inzwischen gewissermaßen Routine entwickelt, zwischen Rorqual und dem Normaluniversum hin und her zu wechseln.
    Der erst wenige Tage zurückliegende Kampf gegen die Banshees hatte die Terranauten teilweise müde, aber auch vorsichtig gemacht. Ihre Basis auf Pitcairn wurde ständig bewacht.
    Und die Wächter erkannten auf einmal am roten Himmel ein flammendes Fanal.
    David terGorden, der blonde Erbe der Macht, wurde mit der Schreckensnachricht aus der Koje geholt: »Die Grauen Garden greifen an! Max von Valdec hat Rorqual entdeckt und eine Teufelei in Gang gesetzt, um uns alle zu vernichten!«
    Er traute den Worten nicht, rannte aber nach draußen, um zu sehen, was die Gemüter so erhitzte.
    Asen-Ger trat an seine Seite.
    Der hagere Mann mit den muskulösen Beinen, die ihm einmal den ungebrochenen Rekord als schnellster Mensch auf der Hundertmeterstrecke eingebracht hatten, blickte wie David in den roten Himmel von Rorqual.
    Auch sie sahen das flammende Fanal. Es vertrieb das Rot des Himmels mit seinem brennenden Grün.
    »Was ist das?« fragte David terGorden. Es klang nicht sehr geistreich, aber schließlich hatte er eben noch tief und fest geschlafen.
    »Ich kann nicht glauben, daß uns Valdecs Schergen entdeckt haben. Es muß sich um ein Naturphänomen handeln«, murmelte Asen-Ger. »Was haben wir in der Zwischenzeit nicht alles für Phänomene auf Rorqual kennengelernt? Auf eines mehr oder weniger kommt es ja nicht mehr an, oder?«
    »So einfach ist das nicht, Asen-Ger. Es bewegt sich auf uns zu, wächst heran.«
    Kaum hatte David terGorden ausgesprochen, als eine Erschütterung durch den Boden ging wie bei einem sich ankündigenden Erdbeben.
    Gleichzeitig veränderte sich die Sonne. Sekundenlang hatte David den Eindruck, sie würde sich aufblähen. Aber es war wohl nur ein optischer Effekt.
    Hinter ihnen liefen Terranauten aufgeregt durcheinander. Einer kam an den beiden vorbei.
    »Die Ortungsinstrumente spielen verrückt!«
    »Ist ja nichts Neues«, knurrte Asen-Ger. »Wir befinden uns hier in Weltraum II, falls sich das noch nicht herumgesprochen hat.«
    Der Terranaut ging nicht darauf ein.
    »Es ist nicht möglich, das Ding anzumessen. Es schickt eine bislang unbekannte Strahlung und stört unsere Sonne. Seine Ausmaße sind gigantisch. Wenn es wirklich mit Rorqual zusammenstößt, geht alles zu Bruch.«
    Asen-Ger und David terGorden sahen sich an. Sie hatten den gleichen Gedanken: Dann müssen wir Rorqual schnellstens evakuieren!
    Aber blieb dazu überhaupt noch Zeit?
     
    *
     
    Cantos eilte Phönix voraus und fand Rorqual.
    Zunächst war ihm überhaupt nicht klar, daß er die Welt erreicht hatte, auf der David terGorden und die Terranauten ihren Stützpunkt hatten.
    Wie hätte er auch wissen können, daß man den Planeten Rorqual nannte?
    Cantos, der Genessaner, kannte das Universum und kannte auch Weltraum II. Er hatte schon einmal darüber

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