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Die Terranauten 033 - Der Kampf um Aqua

Die Terranauten 033 - Der Kampf um Aqua

Titel: Die Terranauten 033 - Der Kampf um Aqua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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einigermaßen weiterleben zu können, zogen sie es meistens vor, alles beim alten zu lassen und nicht gegen den Status quo anzugehen. Auf vielen Welten sah es genauso aus. Obwohl die Unzufriedenheit vorherrschte, wuchs sich der Funke der Revolution nicht zum alles verzehrenden Feuer aus. Einzig der Planet Ginger hatte es bisher mit Hilfe der Terranauten geschafft, den Konzilstruppen eine entscheidende Niederlage zuzufügen und sich von der Knechtschaft der Erde zu befreien.
    Nach langen Stunden kam die Versammlung der Bürgermeister immerhin doch zu einer Entscheidung. Man beschloß, eine Abordnung zu Saul Khoman zu schicken. Diese Delegation sollte die Freilassung Argan Pronks sowie die Weiterbelieferung mit wichtigen Grundstoffen und Industriegütern verlangen. Falls sich der Gouverneur weigerte, auf das Ersuchen einzugehen, sollte die Abordnung kompromißlos mit einem Hibernien-Boykott drohen. Und die Bürgermeister waren auch willens, der Drohung die Tat folgen zu lassen.
    Es war für die Terranauten, insbesondere für Gunther V. und Urs Ursus, sehr schmerzlich, daß sich die Bürgermeister nicht dazu durchringen konnten, auch die Freilassung der noch gefangenen Treiberloge zur Bedingung zu machen. Aber nach Lage der Dinge durften sie das auch nicht erwarten.
    Schon hatten sich die Treiber damit abgefunden, ihre Brüder und Schwestern allein befreien zu müssen, als ein unvorhergesehenes Ereignis eintrat.
    »Flugmaschinen im Anflug auf Middlehaven!«
    Die Alarmmeldung versetzte die Konferenzteilnehmer in allergrößte Unruhe.
    Thai Memleb wandte sich sofort an die Terranauten. In seinen Augen flackerte es.
    »Ich erinnere mich deutlich, schon einmal durch eine ähnliche Nachricht geschockt worden zu sein. Gehören diese gemeldeten Maschinen Ihren Leuten?«
    »Ich muß Sie leider enttäuschen«, sagte Llewellyn und schüttelte den Kopf.
    »Dann kann es sich nur um die Garden handeln!«
    Thai Memleb war nicht der einzige im Konferenzraum, der so blaß wurde wie der Tod.
     
    *
     
    Wenig später zeigte sich, daß die Befürchtungen wohlbegründet waren.
    Auf dem Holo-Kissen eines der Kommunikatoren im Konferenzraum erschien das Gesicht einer jungen Frau. Ihr Name huschte durch den Raum, noch bevor sie selbst ein einziges Wort gesagt hatte. Leah Halef …
    Mehrere der Konferenzteilnehmer wechselten hastig ihren Platz, um nicht von der Kamera des Kommunikators erfaßt zu werden. Es waren instinktive und gegenwärtig völlig überflüssige Fluchtbewegungen, weil die Visiophon-Verbindung ja noch einseitig war. Aber dieses Bemühen ließ doch unmißverständlich erkennen, welche Furcht die Männer hatten, daß die Queen der Grauen Garden sie sah.
    »Melden Sie sich!« verlangte Leah Halef mit einer Stimme, die vor Kälte klirrte.
    Gleichzeitig kam die Nachricht von einem Assistenten, daß die avisierten Flugmaschinen inzwischen über der geöffneten Kuppel Miramars hingen – zehn schwere Kampfschweber mit den Hoheitszeichen der Garde.
    Noch hatte niemand den Kommunikator auf Sendung geschaltet.
    »Nun?« Die Lippen der Queen kräuselten sich spöttisch. »Wagt keiner der Herren Verschwörer, mit mir zu reden?«
    »Verschwörer!«
    Das fatale Wort rief für ein paar Augenblicke lähmendes Schweigen im Konferenzraum hervor. Die Garden wußten also bereits Bescheid! Und sie hatten sich zu unverzüglichem Handeln entschlossen. Die Kampfschweber über der Stadt sprachen eine deutliche Sprache.
    Weiterhin konnte sich keiner der Anwesenden entschließen, zum Kommunikator zu gehen. Auch die drei Männer aus Miramar, deren Sache es als Gastgeber der Konferenz eigentlich gewesen wäre, machten keine Anstalten. Thai Memleb, der eigentliche Initiator, Willem Thergaard, der vom Gouverneur kommissarisch eingesetzte Bürgermeister, und der dritte Mann, Claas Kerk, blickten sich stumm an, so, als erwarte jeder vom anderen, daß er die Verantwortung übernähme.
    Llewellyn 709 überlegte, ob er mit der Queen sprechen sollte, verwarf den Gedanken jedoch wieder. Einmal spielten er und seine Freunde im Rahmen der aquanischen Rebellenbewegung nur eine Nebenrolle. Und zum zweiten mußten die Garden noch nicht wissen, daß Terranauten an den Vorgängen überhaupt beteiligt waren.
    »Ganz, wie Sie wollen, meine Herren«, sagte Leah Halef jetzt. »Ich schließe aus Ihrer nicht gegebenen Bereitschaft, mit mir zu sprechen, daß Sie zum äußersten entschlossen sind. Lassen Sie sich gesagt sein, daß auch ich dies bin. Ich gebe Ihnen noch eine

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