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Die Terranauten 033 - Der Kampf um Aqua

Die Terranauten 033 - Der Kampf um Aqua

Titel: Die Terranauten 033 - Der Kampf um Aqua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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Terranauten abzuholen. Thai Memleb führte die Männer an, bei denen es sich wohl ausnahmslos um hohe Würdenträger der Stadt handelte.
    Mit Genugtuung nahm Llewellyn zur Kenntnis, daß niemand dabei war, der Sicherheits- oder Bewachungsfunktionen ausübte. Weit und breit war nichts von Grauen Garden oder ähnlichen Leuten zu sehen. Es hatte fast den Anschein, als ob sich überhaupt keine Konzilsschergen in der Stadt aufhielten.
    Miramar wurde ihm zusehends sympathischer. Und die Männer, die sie in Empfang genommen hatten, eigentlich auch.
    Mit zwei automatisch gesteuerten Schienenwagen, die nicht gerade der Beförderungstechnik letzter Schrei waren, fuhren Besucher und Besuchte vom Flugfeld zum Gebäude der Stadtverwaltung.
    Die Ankunft der Terranauten hatte sich offenbar schnell in Miramar herumgesprochen. Überall, wo die Schienenwagen vorbeikamen, blieben die Stadtbewohner stehen und starrten neugierig herüber. Einige von ihnen winkten sogar. Die offenkundige Freundlichkeit tat Llewellyn und seinen Freunden gut.
    Miramar war keine große Stadt. Die verhältnismäßig flachen Häuser schienen nahezu ausnahmslos mit herkömmlichen Baumaterialien errichtet worden zu sein. Weil man dabei mit Phantasie und Farbe nicht gespart hatte, wirkten die Bauten auf reizvolle Weise ursprünglich und natürlich. Die romantische Neusiedleratmosphäre wurde allenfalls durch die riesige Kuppel beeinträchtigt, deren Protopwände die Verbindung Miramars zu der hochtechnisierten menschlichen Zivilisation dokumentierten.
    Llewellyn und Roglan der Große fuhren gemeinsam mit Memleb und zwei weiteren Miramarern in einem Wagen, während Gunther V. und Urs Ursus in dem zweiten Schienenfahrzeug Platz genommen hatten. Während der Fahrt wurde nicht viel gesprochen. Memleb beschränkte sich darauf, Allgemeines über seine Stadt zum besten zu geben. Über die Differenzen mit Middlehaven und der Konzilsgewalt wurde kein einziges Wort laut. Aber natürlich war aufgeschoben nicht aufgehoben.
    Als der Wagen an einem langgestreckten, fensterlosen Bau vorbeikam, zuckte Roglan Alessandr plötzlich zusammen. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse.
    Thai Memleb entging dies nicht. »Fehlt Ihnen irgend etwas, Treiber?« fragte er.
    Roglan deutete auf das bewußte Gebäude. »Was ist das? Eine Fabrik, in der dieses rote Zeug, diese Hibernien, verarbeitet werden?«
    »Keine Fabrik, nur ein Lagerhaus«, gab der Miramarer Auskunft. »Aber woher wissen Sie das? Waren Sie schon mal in unserer Stadt?«
    Der kleine Treiber schüttelte stumm den Kopf. Schmerz brannte in seinen Augen.
    Der Riemenmann wußte sofort, was los war. Auch er spürte die PSI-Aura der aquanischen Pflanzen, wenn auch nicht so stark wie Roglan.
    »Sie wissen vermutlich, daß die Hibernien Ausstrahlungen im PSI-Bereich von sich geben, nicht wahr?« fragte er. »Mein Freund ist sehr empfänglich für diese Ausstrahlungen.«
    »Ah, ja, ich verstehe«, nickte Memleb. »Beneidenswerte Gabe, die ihr Treiber habt!«
    Llewellyn lächelte. »Kommt drauf an, aus welchem Blickwinkel man es sieht. Es gibt viele Menschen, die halten uns für Freaks, für Abnormitäten, für Monster.«
    »Wir nicht! Ich würde für mein Leben gern Telepathie beherrschen.« Ein beinahe träumerischer Ausdruck trat in Memlebs Augen. »Man sagt, die Hibernien singen schöner als die Mimikries von Jade. Das möchte ich einmal hören.«
    Roglan Alessandr lachte kurz auf. »Die Hibernien in dem Lagerhaus da drüben singen nicht. Sie schreien!«
    »Sie … schreien?«
    »Das wundert Sie? Würden Sie singen, wenn Sie dem Tode geweiht wären?«
    »Das kann ich kaum glauben«, sagte Memleb kopfschüttelnd.
    »Wollen Sie es hören?«
    »Sie vergessen, daß ich kein Telepath bin, Treiber!«
    »Oh, dem läßt sich abhelfen«, meinte Roglan. Er blickte den Riemenmann an. »Spielst du für einen Augenblick den Katalysator?«
    Llewellyn war ein überdurchschnittlich guter Telepath. Und er konnte den Bewußtseinsinhalt eines anderen nicht nur aufnehmen, sondern auch mittels seiner psionischen Kräfte an Dritte weitergeben. Sozusagen war er Empfänger und Sender fremder – und eigener – Gedanken in einer Person.
    »Ja«, sagte Memleb eifrig. »Das würde mich reizen!«
    Die anderen beiden Einheimischen im Wagen bekundeten ebenfalls ihr Interesse.
    Der Riemenmann zuckte mit den Schultern. »Wenn Sie unbedingt wollen …? Meinetwegen!«
    Er konzentrierte seine telepathischen Fähigkeiten auf Roglans Bewußtsein. Und sofort

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