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Die Terranauten 033 - Der Kampf um Aqua

Die Terranauten 033 - Der Kampf um Aqua

Titel: Die Terranauten 033 - Der Kampf um Aqua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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dachten die Leute aus Hometown auf einer ähnlichen Wellenlänge wie seine eigenen Männer.
    »Schon eine Idee, wie Sie sich gegen die Zentralregierung zur Wehr setzen wollen?«
    »Man könnte zum Beispiel Gleiches mit Gleichem vergelten: kein Protop, keine Hibernien! Ich weiß nicht, ob das dem Uni-Nest-Konzern sonderlich gefällt.«
    »Boykott also?«
    »Ja!«
    »Ein Boykott könnte von Saul Khoman als Rebellion ausgelegt werden! Wissen Sie das, Bürgermeister? Und wenn die Garden Ihre Rebellion niederzuschlagen gedenken …? Haben Sie Möglichkeiten, sich zur Wehr zu setzen?«
    »Nun …« Ein Zug des Unbehagens, der Hilflosigkeit grub sich um Fleestens Mundwinkel ein.
    Thai Memleb sah den Augenblick gekommen, in dem er auf den Kernpunkt zu sprechen kommen konnte.
    »Was würden Sie von solidarischen Maßnahmen aller Städte gegen die Zentralregierung halten?« fragte er ganz direkt.
    »Sie meinen eine organisierte … Revolution?«
    »Das meinte ich!«
    Der Bürgermeister von Hometown antwortete nicht sofort. Sein Gesicht nahm einen nachdenklichen Ausdruck an. Nach mehreren Sekunden war er zu einem Entschluß gekommen.
    »Man sollte darüber reden, Memleb«, sagte er. »Ja, ich glaube, man sollte darüber reden!«
    »Würden Sie an einer Städtekonferenz in Miramar teilnehmen?«
    »Durchaus!«
    Eine gute Standardstunde später hatte Thai Memleb die Zusage mehrerer anderer Bürgermeister, die ebenfalls nach Miramar kommen wollten, um Maßnahmen gegen die Zentralregierung zu besprechen.
    Triumphierend sah Memleb seine miramarischen Kollegen an. An Claas Kerk blieb sein Blick hängen.
    »Nun, Kerk, was sagst du jetzt?«
    Die Antwort gab nicht der Hibernien-Meister, sondern ein Assistent, der aufgeregt in den Konferenzraum gestürmt kam.
    »Ringo-Raumer im Anflug auf Miramar!« meldete er bestürzt.
    Wie es aussah, hatten Saul Khoman und Queen Leah Halef sehr schnell geschaltet.
     
    *
     
    Der Ringo hing schon eine ganze Weile über der geöffneten Kuppel Miramars in der Luft, ohne daß die Stadt auf Llewellyns Bitte um Landeerlaubnis reagierte. Der Schirm des Kommunikators blieb grau und leer.
    Gerade wollte sich der Riemenmann entschließen, ohne ausdrückliche Genehmigung auf der Insel niederzugehen, als auf dem Holo-Kissen doch noch das Gesicht eines Mannes erschien.
    Llewellyn erkannte den Mann mit dem schütteren Haar auf Anhieb. Es handelte sich um einen der beiden Teilnehmer des Visophongesprächs, das sie mitgehört hatten. Thai Memleb lautete sein Name.
    »Landeerlaubnis verweigert!« sagte der Mann aus Miramar. »Gemäß Städtevertrag aus dem Jahre 2468 haben die Garden kein Recht …«
    Der Riemenmann hob die Hand, so daß sie vom Auge der Kamera erfaßt wurde.
    »Sie schätzen uns falsch ein, Finanzmeister. Wir sind kein Schiff der Grauen Garden.«
    »Sie sind kein …?«
    »Nein!«
    Der Mann aus Miramar war verblüfft, wußte offenbar nicht, was er jetzt sagen oder tun sollte. Aber das Mißtrauen nistete weiterhin in seinen Augen.
    »Wenn Sie nicht von den Garden sind, wer sind Sie dann?« fragte er endlich.
    Es gefiel Llewellyn ganz und gar nicht, praktisch in aller Öffentlichkeit Erklärungen abgeben zu müssen. Schließlich konnte er nicht ausschließen, daß sich Leute von der Zentralregierung oder den Garden in das Gespräch einschalteten. Andererseits ging er davon aus, daß die Leute von Miramar ziemlich entschlossen waren, Middlehaven Paroli zu bieten. Sie brachten es glatt fertig und holten den Ringo mit einem Laser vom Himmel. Das konnte und durfte er keinesfalls riskieren.
    »Wir sind Treiber«, gab er deshalb ganz offen Auskunft. »Treiber, die sich auf der Flucht vor dem Konzilsterror befinden. Das macht uns zu natürlichen Verbündeten, finden Sie nicht?«
    Memlebs Mundwinkel zuckten nervös. »Ich wüßte nicht …«
    »Schleichen wir nicht wie der Schlangenhai um die Kuppel«, machte sich Llewellyn eine aquanische Redensart zunutze. »Sie beabsichtigen, sich gegen die Zentralregierung aufzulehnen …«
    »Wie … wie können Sie so etwas behaupten?«
    »Ich behaupte es nicht nur, ich weiß es sogar ganz genau!«
    »Woher?«
    »Von Ihrem neuen Bürgermeister Willem Thergaard und von … Ihnen, Finanzmeister Memleb! Muß ich unbedingt noch weiter ins Detail gehen, oder unterhalten wir uns besser unter etwas diskreteren Umständen?«
    Wenige Augenblicke später bekam Llewellyn 709 seine Landeerlaubnis.
     
    *
     
    Miramar hatte ein richtiges Empfangskomitee zum Flugfeld geschickt, um die

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