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Die Terranauten 034 - Der Renegat

Die Terranauten 034 - Der Renegat

Titel: Die Terranauten 034 - Der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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die Diskussion über die Unmutsstimmung der tamerlanischen Bürger fortsetzen. Aber der General-Manag von Con-Ton fiel ihm ins Wort.
    »Es hat meines Erachtens wenig Sinn, etwaige Polizeimaßnahmen zu besprechen, wenn die Befehlshaberin der Konzilsgardisten nicht dabei ist«, meinte er in seiner gewohnt bestimmten Art. »Bis Queen Hanka zurückkommt, sollten wir vielleicht ein anderes Thema erörtern, das mich sehr interessiert.«
    Der dürre Kaiser-Mann mit dem totenkopfähnlichen Gesicht nickte zustimmend.
    »Mir soll es recht sein«, erwiderte er. »Was wollen Sie denn mit uns erörtern, Tontor?«
    »Reden Sie mich gefälligst mit meinem Titel an, Manag!« schnappte Tontor scharf. »Wenn Sie mit mir sprechen, haben Sie nicht Ihresgleichen vor sich.«
    Fedor Temudschin folgte dem Wortwechsel mit stillem Vergnügen. Es war ihm stets eine besondere Freude, wenn sich die Konzernbonzen untereinander anfeindeten, wenn Eifersüchteleien, persönliche und firmenbezogene Egoismen oder das ganz simple Streben, den anderen die eigene Stärke zu dokumentieren, die Atmosphäre trübten. Besonders Edison Tontor tat sich in dieser Beziehung hervor. Der bullige Mann mit der hohen Stirn und dem glattrasierten Schädel verstand es immer wieder, die anderen zu dominieren. Es war keine Frage, daß er der starke Mann auf Tamerlan war kraft seiner Persönlichkeit und der Bedeutung seines Konzerns.
    Auch jetzt hatte er es wieder geschafft, den Kaiser-Statthalter zu ducken.
    »Entschuldigen Sie«, sagte Szultz, »ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten, General-Manag! Aber kehren wir doch zum Thema zurück. Was wollten Sie diskutieren?«
    Tontor schob das Kinn vor. »Diskutieren ist eigentlich nicht der richtige Ausdruck. Ich hätte gerne Klarheit über ein ganz bestimmtes Ereignis, das sich auf dem Nordkontinent zugetragen hat. Haben Sie uns dazu nicht einiges zu sagen, Manag Szultz?«
    »Sie meinen diesen … Krater?«
    »Ganz recht!«
    Oscar Szultz brauste auf. »Wie oft soll ich Ihnen noch sagen, daß der Kaiser-Konzern nicht das geringste damit zu tun hat?«
    »Sagen können Sie uns das immer wieder«, gab Tontor mit einem süffisanten Lächeln zurück. »Ob man Ihnen allerdings glaubt, ist eine andere Frage! Nicht wahr, meine Herren?«
    Der General-Manag blickte in die Runde und konnte bei einigen der Konzernbeauftragten zurückhaltende Zustimmung konstatieren.
    Auch Fedor Temudschin war geneigt, den Unschuldsbeteuerungen Szultz’ Skepsis entgegenzubringen. Nachdem seismographische Feststellungen und Funkbilder eines der Beobachtungssatelliten auf die Spur der geheimnisvollen Bodenvertiefung in der unwegsamen Nordwildnis geführt hatten, war ein Expertenteam aufgebrochen, um die Angelegenheit zu untersuchen. Und obwohl dem Team eine Reihe von hervorragenden unabhängigen Fachleuten und Spezialisten mehrerer Konzerne angehört hatte, war es nicht gelungen, eine befriedigende Erklärung zu finden. Das riesige, über tausend Meter breite und ebenso tiefe Loch in der Planetenoberfläche gab Rätsel über Rätsel auf. Die erste Theorie, daß es sich um einen Meteoriteneinschlag handeln könnte, war schnell wieder verworfen worden. Zu gleichmäßig, zu akkurat waren die Konturen der Kraterwände. Zweifellos hatte ein kontrollierter Prozeß stattgefunden, ein Prozeß, den Menschen gesteuert haben mußten. Aber was für ein Prozeß? Es war keinerlei Radioaktivität festgestellt worden, keine chemischen Rückstände, keine Spuren, die auf herkömmliche Energieformen schließen ließen. Was für eine Kraft war hier wirksam geworden? Was für eine Kraft, dieses fertiggebracht hatte, Millionen von Tonnen Gestein aus dem Planetenboden zu reißen und scheinbar spurlos verschwinden zu lassen? Der Verdacht, daß einer der Konzerne hier irgendeinen Test vorgenommen hatte, drängte sich sofort auf, zumal in einigen Kilometern Entfernung eine künstliche Höhle gefunden worden war. Diese Höhle war zwar völlig leer gewesen, hatte aber deutlich erkennen lassen, daß dort bis vor kurzem technische Aggregate und Flugmaschinen gestanden hatten. Welcher Konzern kam in Frage? Fraglos in erster Linie Kaiser. Und das nicht nur, weil in der Höhle ein offensichtlich vergessener Notstrom-Generator mit dem Signum des Kaiser-Konzerns entdeckt worden war. Es war allgemein bekannt, daß sich die Firma des Konzilsvorsitzenden Max von Valdec besonders in jüngster Zeit mit der Entwicklung neuer Waffen beschäftigte, um ihre Vormachtstellung weiter auszubauen. Und

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