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Die Terranauten 034 - Der Renegat

Die Terranauten 034 - Der Renegat

Titel: Die Terranauten 034 - Der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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frisch gebackene Gouverneur.
    »Dazu ist es zu spät«, sagte Mandorla. »Die Laserkanonen würden uns zerfetzen, wenn die Grauen Ernst machen.«
    »Auch bei einer Flucht nach Weltraum II?«
    »So schnell können wir das Normaluniversum nicht verlassen«, warf Llewellyn ein. »Die Loge braucht Sammlung und Konzentration, um den Übergang zustande zu bringen. Und Zeit natürlich. Die haben wir jedoch nicht mehr.«
    Wie um die Worte des Riemenmanns zu bestätigen, kam vom Ringo der Grauen die Aufforderung, Vorbereitungen zum Andockmanöver zu treffen.
    Llewellyn besann sich auf seine eigenen PSI-Kräfte. Er war ein hervorragender Telepath und konzentrierte sich auf den Kampfringe. Aber seine Bemühungen brachten keinen Erfolg. Er konnte nur ein paar verschwommene Gedankenmuster auffangen, mit denen nichts anzufangen war.
    Eigentlich hatte er kaum etwas anderes erwartet. Die Grauen Treiber waren in der Lage, einen geistigen Schirm aufzubauen, der ihre Gedanken schützte. Und die übrigen Besatzungsmitglieder an Bord des Ringo waren vermutlich durch die Einnahme von Anti-PSI-Mitteln vorübergehend immunisiert worden.
    Roglan Alessandr war nicht besser dran. Zwar konnte er die PSI-Strömungen der Grauen Treiber als solche auch weiterhin wahrnehmen. Die Gedanken selbst jedoch blieben ihm so verschlossen wie die codierten Informationen in den Speichern eines Elektronengehirns.
    Das Rendezvous der beiden Schiffe stand jetzt unmittelbar bevor.
    Llewellyn kam zu einem Entschluß.
    »Wir dürfen nicht riskieren, daß wir alle von den Gardisten in Haft genommen werden«, erklärte er.
    Argan Pronk schüttelte den Kopf. »Es ist ja auch gar nicht gesagt, daß die Tamerlaner Böses im Schilde führen. Wir stützen uns bisher nur auf Vermutungen. Wenn sie wirklich nur routinemäßige Vorsicht walten lassen …«
    »Wenn es auf Belladonne keine Raubtiere gibt, haben wir das Paradies gefunden, sagte der Humo, bevor er von einer Stachelechse verschlungen wurde«, unterbrach der Riemenmann. »Wir kennen die Absichten der Gardisten nicht, richtig. Falls ihnen aber doch etwas von der Revolution auf Aqua bekannt ist …«
    »… oder mich doch irgend jemand als Abtrünnige erkannt hat!« warf Mandorla ein.
    Llewellyn nickte. »Genug geredet! Wir haben jetzt keine Zeit mehr zu verlieren. Es bleibt alles wie besprochen. Nur Roglan Alessandr und ich werden unsere Pläne ändern.«
    »Inwiefern?«
    »Wir werden uns nicht zu den anderen Treibern in den Ruheraum begeben. Ich halte es für weitaus klüger, wenn wir uns in einem der Frachträume verbergen.«
    »Als letzte Einsatzreserve?« lächelte Mandorla dünn.
    »Sozusagen«, sagte der Riemenmann. »Außerdem bin ich ja eine recht auffällige Erscheinung, wie Pronk so schön feststellte. Deshalb ersparen wir den Tamerlanern meinen Anblick besser noch ein Weilchen.«
     
    *
     
    Der Kampfringe von Tamerlan war in einem der Hangars der TASCA vor Anker gegangen. Die Außenschleuse hatte sich geschlossen. Die vorher herausgepumpte Atemluft strömte wieder ein.
    Als die Einstiegsluke des Ringo aufklappte, wurde sofort offensichtlich, daß die Grauen Garden kein Risiko einzugehen gedachten. Angeführt von einer Centurio entstiegen dem Kleinraumer kurz hintereinander gut drei Dutzend Gardisten. Keiner der Grauen hielt eine Waffe in der Hand. Aber es war gar keine Frage, daß die Männer in Bruchteilen von Sekunden kampfbereit sein würden, wenn sie ein entsprechendes Kommando bekamen.
    Mandorla, Argan Pronk und der auf Aqua aus der Haft befreite Logenmeister Valentin Claudius hatten sich als Empfangskomitee in dem Hangar eingefunden. Die ehemalige Queen, die als offizielle Kommandantin der TASCA fungierte, trat der Befehlshaberin der Gardisten mit unmutig gerunzelter Stirn entgegen.
    »Seit wann ist es üblich, einer friedlichen Mission mit einer militärischen Aktion zu begegnen?«
    Die Graue verzog keine Miene. »Von einer militärischen Aktion kann keine Rede sein. Wir lassen lediglich jene Vorsicht walten, die bei Ankunft eines nicht angekündigten Raumschiffs angebracht ist. Zumal, wenn sich an Bord dieses Schiffes Angehörige einer verbrecherischen Organisation befinden.«
    Diese Worte nahm Valentin Claudius nicht ohne Widerspruch hin. Der hochgewachsene, weißhaarige Logenmeister, der stets eine zu seinen Haaren passende, mit Purpurstreifen durchsetzte Toga trug, trat an Mandorlas Seite.
    »Ich protestiere gegen diese Diskriminierung von Menschen, die niemals gegen Gesetz und Ordnung

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