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Die Terranauten 034 - Der Renegat

Die Terranauten 034 - Der Renegat

Titel: Die Terranauten 034 - Der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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scharf.
    »Wenn Sie erlauben, möchte ich mich darüber noch ausschweigen. Ich will ganz sicher sein. Geben Sie mir Gelegenheit, mit der Frau zu sprechen.«
    »Natürlich, General-Manag«, sagte die Queen zögernd.
    Edison Tontor lächelte befriedigt.
     
    *
     
    Länger als zwei Stunden befand sich die TASCA bereits in einer Umlaufbahn um Tamerlan. Bis auf eine kurze Aufforderung abzuwarten hatten sie von der Garde oder einer sonstigen tamerlanischen Stelle nichts mehr gehört.
    Wie ein riesiger weißer Ball glitt der Planet unter dem Schiff dahin. Nicht alles, was weiß und grell in die Augen stach, waren Wolken. Gewaltige Flächen des Planeten, der erheblich größer war als die Erde, wurden von Eis- und Schneefeldern eingenommen. Das galt insbesondere für die nördliche Halbkugel, auf der ein schier endloser Winter herrschte. Tamerlan benötigte fast zehn Standardjahre, um Brahma zu umlaufen. Die planetaren Jahreszeiten wechselten deshalb so langsam, daß es kaum zu merken war. Der Schwerpunkt der Besiedlung konzentrierte sich aus naheliegenden Gründen auf die südliche Hemisphäre.
    Eine weitere Stunde verging, ohne daß sich die Tamerlaner um das parkende Schiff kümmerten.
    »Irgend etwas stimmt da nicht«, mutmaßte Llewellyn argwöhnisch. »Ich werde das Gefühl nicht los, daß Ihre ehemaligen Freunde eine Hinterlist planen, Mandorla.«
    »Es wäre Zweckoptimismus, wenn wir diese Möglichkeit ausschließen würden«, gab ihm die Ex-Queen recht. »Aber was sollen wir tun – in unser Ringo umsteigen und ohne Landeerlaubnis den Planeten anfliegen?«
    »Damit würden wir uns noch verdächtiger machen, als wir es wahrscheinlich ohnehin schon sind«, sagte der Riemenmann mißmutig. »Setzen Sie sich noch mal mit Tamerlan in Verbindung.«
    Mandorla tat es. Aber es kam nicht viel dabei heraus. Ein Grauer forderte sie höflich, aber bestimmt auf, noch zu warten. Als Begründung gab er an, daß man ja schließlich noch etwas anderes zu tun habe, als sich um »Bittsteller« zu kümmern. Es blieb Terranauten und Aquanern also nichts anderes übrig, als tatsächlich weiterhin abzuwarten.
    Dann endlich, eine ganze Stunde später, gerieten die Dinge doch in Bewegung.
    Die Ortungsgeräte erfaßten die Annäherung eines Schiffs – lange bevor es auf dem Sichtschirm erschien. Es war ein Ringo-Raumer der Garden, wie schnell offensichtlich wurde. Bald war das Schiff auch optisch zu erkennen, als kleiner Punkt zunächst, dann größer und größer werdend.
    Der Ringo war schwer bewaffnet. Neben den üblichen Lasern besaß er auch noch zwei Impulskanonen, die eine große Feuerkraft besaßen. Die TASCA, kein Kampf-, sondern ein Kurierschiff, konnte damit nicht konkurrieren.
    Terranauten und Aquaner hatten lange auf die Garden gewartet. Dennoch sahen sie der Ankunft des Raumers jetzt mit gemischten Gefühlen entgegen.
    Besonders ein Mann an Bord war ganz gespannte Aufmerksamkeit: Roglan Alessandr, der sich selbst Roglan der Große nannte. Der kleine Terranaut besaß die Gabe, PSI-Ausstrahlungen bereits aus größerer Entfernung wahrzunehmen.
    Und dieses Talent, das sich schon des öfteren bewährt hatte, erwies sich auch jetzt als überaus wertvoll.
    Mit geschlossenen Augen saß Roglan in der Zentrale, scheinbar schlafend, in Wirklichkeit aber so wach wie selten.
    »PSI-Strömungen«, murmelte er. »Ich spüre sie ganz deutlich.«
    »Wo?« fragte Llewellyn. »An Bord des Gardeschiffs?«
    »Ja!«
    Der Riemenmann stieß eine Verwünschung aus. »Kann es sich um einen Anti-Schirm handeln? Diese Sarym-Anlagen, oder wie immer das Teufelszeug heißt?«
    »Nein«, erwiderte der kleine Terranaut. »Es sind Ausstrahlungen von Menschen.«
    »Dann können es nur Graue Treiber sein!«
    Mit geballten Fäusten wandte sich Llewellyn an Mandorla. »Was kann das zu bedeuten haben? Sie kennen Ihren alten Verein besser als ich!«
    Mandorla hob vielsagend die Schulter. »Möglich, daß es sich nur um eine Sicherheitsmaßnahme handelt, um von unseren Treibern nicht überrascht zu werden. Möglich aber auch, daß man uns mit allen Mitteln in Gewahrsam nehmen will. Die Grauen Treiber könnten dazu ausersehen sein, die TASCA in ihre Gewalt zu bringen. Schließlich sind sie in der Lage, ein Treiberschiff zu fliegen.«
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Llewellyn. »Das gefällt mir ganz und gar nicht!«
    Argan Pronk blickte auf den Sichtschirm, auf dem sich der Ringo der Garden plastisch abzeichnete.
    »Was sollen wir tun – verschwinden?« fragte der

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