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Die Terranauten 034 - Der Renegat

Die Terranauten 034 - Der Renegat

Titel: Die Terranauten 034 - Der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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Furcht vor den Terranauten, diesem unheimlichen, unsichtbaren Gegner, hatte die Konzernstatthalter dazu bewogen, die in ihren Diensten stehenden Gardisten mangels einer anderen Autorität dem Mann zu unterstellen, der mit Scharfsinn und Weitblick die drohende Gefahr als erster erkannt hatte: Edison Tontor. Und der General-Manag delegierte das Kommando an seinen Sicherheitschef.
    Kap beschäftigte die Leute damit, den gar nicht existierenden Feind in der ganzen Stadt suchen zu lassen. Und als die Grauen, denen sich sogar einige überlebende Konzilsgardisten angeschlossen hatten, auf diese makabre Art und Weise abgelenkt waren, stürmte er mit seinen eigenen Leuten die Waffenarsenale der Kollegen. Die Patrouillen anschließend gefangenzunehmen, war kein großes Problem mehr. Natürlich wurde den Con-Ton-Truppen teilweise heftiger Widerstand entgegengesetzt. Diesen konnten Kaps Leute jedoch mit geringen eigenen Verlusten brechen.
    Langsam dämmerte den Statthaltern der anderen Konzerne nun, daß die gefürchteten Terranauten nur ein Ablenkungsmanöver des wahren Drahtziehers gewesen waren. Langsam begriffen sie, daß ein Renegat aus den eigenen Reihen mit seiner höllischen Waffe, gegen die es keine Abwehr zu geben schien, das Chaos nach Newlan Bator gebracht hatte. Die Metropole befand sich in fester Hand Edison Tontors.
    Natürlich gab es auch in den anderen Städten Tamerlans noch Angehörige der Grauen Garden. Gardisten, deren Eid und geistige Konditionierung eine Verpflichtung zum Kampf gegen den Usurpator waren.
    Es kam auch zu diesem Kampf, der allerdings sehr einseitig verlief.
    Das Gravitron war transportabel. Und Energie, um seine unheimliche Kraft wirksam werden zu lassen, gab es überall auf Tamerlan.
    Nacheinander zerstörten Edison Tontors Truppen die Garnisonen in Lengh, in Altai und in Bon.
    Damit war der Widerstand der noch übrigbleibenden Grauen gebrochen. Ihr Eid gebot ihnen zu kämpfen, solange ihr Kampf einen Sinn erfüllte. Selbstmord hingegen war sinnlos.
    Und damit war General-Manag Edison Tontor der unbestrittene Herrscher Tamerlans.
     
    *
     
    »… hebt das Gravitron die Schwerkraft auf und fokussiert die Gravitationswellen auf einen ganz bestimmten Punkt, wo diese nun kumulieren und alle Materie, die in ihren Einflußbereich gelangt, unwiderstehlich an sich ziehen. Habe ich mich verständlich ausgedrückt?«
    Einstein III blickte sich unter seinen Zuhörern um.
    »Ein Neutronenstern im Kleinformat sozusagen«, folgerte Llewellyn aus den Erklärungen des Wissenschaftlers.
    Einstein III nickte. »So könnte man es fast ausdrücken, ja. Durch die enormen Gravitationskräfte, die sich auf einen einzigen winzigen Punkt konzentrieren, wird die angezogene Materie immer mehr verdichtet, bis …«
    »… der von ihnen angeführte Computerchip entsteht«, setzte der Riemenmann den angefangenen Satz fort.
    »Ja. Ein Stück Materie von der winzigen Größe eines Computerchips wiegt dann allerdings Tausende von Tonnen. Wenn das Gravitron abgestellt wird, löst sich der Kumulationseffekt der Schwerkraftwellen auf, die verdichtete Materie bleibt jedoch verdichtet. Sie folgt nun wieder den allseits bekannten Gravitationsgesetzen. Das Beben, das wir im Anschluß an die Zerstörung des Raumhafens registrierten, ist darauf zurückzuführen, daß mehrere Millionen Tonnen, extrem verdichtet, auf dem Planetenboden aufschlugen. Zum Glück nur aus geringer Höhe und deshalb mit minderer Geschwindigkeit. Anderenfalls könnte es zu folgenschweren Katastrophen kommen.«
    »Ich sehe noch eine andere Gefahr«, sagte der Riemenmann nachdenklich. »Um wieder auf Neutronensterne zurückzukommen – sind diese nicht bei weiter fortschreitender Materieverdichtung eine Vorstufe der Schwarzen Löcher?«
    »Sie kennen sich aus, mein Freund«, sagte der Wissenschaftler anerkennend.
    »Dann wäre Ihr Gravitron also letzten Endes durchaus in der Lage, ein künstliches Schwarzes Loch zu erzeugen?«
    »In letzter Konsequenz – ja!«
    »Hm«, machte Llewellyn.
    Valentin Claudius erfaßte als erster, welche Gedanken dem Riemenmann durch den Kopf gingen.
    »Sie denken daran, daß Schwarze Löcher eine Verbindung zu Weltraum II schaffen, Llewellyn?«
    »Daran dachte ich. Durch ein derartiges künstliches Schwarzes Loch wird also gewaltsam die Grenze zwischen dem Normaluniversum und Weltraum II aufgerissen. Und das erinnert mich doch fatal an ein anderes, sattsam bekanntes Phänomen …«
    »Kaiserkraft!« sagten Valentin Claudius und

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