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Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Titel: Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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überwinden. Trotz der hohen, durch keinen Luftwiderstand geminderten Geschwindigkeit nahm die Fahrt mehrere Stunden in Anspruch.
    Stunden, in denen sie zur Untätigkeit verdammt waren.
    Nicht sehr gut für Llewellyns Nerven, dachte terGorden. Dann beschäftigte er sich wieder mit Mandorla, ihren sprunghaften Stimmungen.
    Ob ich auch so reizbar bin? fragte sich der Treiber. Möglicherweise bemerke ich es nur nicht. Die unmittelbare Gegenwart des Weltraums II … Auf Rorqual spürt man sie nicht, doch hier summt in meinem Kopf ein Bienenschwarm.
    Unvermittelt keuchte er auf.
    Feuer rann in seinen Adern. Sein Blickfeld verdunkelte sich, und zügelloser, wütender Schmerz pochte in seinen Schläfen.
    »PSI-Angriff«, stöhnte er. »Vorsicht …«
    Mit aller Kraft kämpfte er gegen den fremden, zerstörerischen Einfluß an. Mandorla neben ihm stieß einen miauenden Laut aus, und nur Augenblicke später spürte er ihre Fingernägel über seine Wangen kratzen.
    Er konnte sich nicht dagegen wehren.
    Seine gesamte Konzentration wurde davon beansprucht, die aggressiven mentalen Schwingungen aus seinem Bewußtsein zu verbannen.
    Mandorla schrie irgend etwas, und der Druck ihres Körpers wich von ihm.
    Endlich gelang es dem Terranauten, seinen Gedankenschild zu verstärken. Schmerz und Haß und Übelkeit verschwanden. Er sah sich um.
    Mandorla lag auf dem Boden und rührte sich nicht. Cloud und Abashe doNhor standen über sie gebeugt, und eben in diesem Augenblick preßte der Psyter eine Impfpistole an Mandorlas Hals.
    David fuhr sich mit den Fingern über die rechte Wange. Blut. Kratzwunden. Sie brannten.
    »Was …ist mit ihr passiert?« fragte er heiser.
    Abashe doNhor hob den Kopf. »Der psionische Angriff muß ihre Konditionierung durchbrochen haben. Sie hat Sie angegriffen, und wir mußten sie betäuben. Scanner hat ihr gerade ein Anti-PSI injiziert.«
    Llewellyn hustete. Auch er hatte sich offenbar gegen den fremden Einfluß behaupten können.
    »Das wird nicht viel nützen«, verkündete er düster, »wenn wir erst in das Zentrum der PSI-Strahlung geraten. Vermutlich werden wir sie fesseln müssen.« Er hustete wieder. »Und was ist mit Ihnen?« fragte er. »Sind Sie beide immun?«
    »Ja«, bestätigte Cloud wortkarg.
    Gemeinsam mit David und Abashe legte er Mandorla auf den weichen Sitz. Ihr Atem ging jetzt wieder ruhig, und nur noch um ihre Lippen lag jener grausige Zug, der noch vor Sekunden ihr Gesicht verunstaltet hatte.
    Mit Entsetzen dachte terGorden an die Zustände in der unterirdischen Stadt.
    Wenn selbst eine intelligente und perfekt ausgebildete Queen wie Mandorla von der Amokfront überrollt wurde, dann mußten in Arda-City chaotische Zustände herrschen.
    »In zehn Minuten haben wir unser Ziel erreicht«, erklärte Abashe doNhor unvermittelt. »Kümmern Sie sich um Mandorla, David?«
    Der junge Treiber nickte schweigend.
    Kurz darauf wurde spürbar, daß die Kapsel abbremste.
    »Gedankenimpulse, David?« fragte der Riemenmann knapp.
    »Nein.«
    »Aber das will nichts bedeuten.« Llewellyn nahm neben der Ausstiegsluke Stellung und zog seinen Laser. »Vielleicht erwarten uns doch Graue auf dem Bahnhof. Du solltest dich mit Mandorla ein wenig im Hintergrund halten. Cloud, was ist mit Ihnen?«
    Der Psyter trat schweigend an die andere Seite der Luke und entsicherte seinen Stunner.
    Die Kapsel wurde immer langsamer.
    Eine grüne Diode glühte über dem Steuercomputer auf. Ein Bildschirm zeigte ein Rastermodell des Röhrennetzes. Zwei rote Punkte erschienen. Sie waren nur noch einen Fingerbreit voneinander entfernt.
    »Außenbezirk«, sagte Abashe in die Stille hinein. Sie hatte Baby unter ihre Montur geschoben, und der Ableger zeichnete sich wie ein Höcker zwischen den vollen Halbkugeln ihrer Brüste ab.
    Ein Summer ertönte.
    Licht fiel durch die von außen undurchsichtigen Scheiben. Der Bahnhof, in den sie nach dem Passieren der Luftschleuse einfuhren, war knappe zwanzig Meter lang. Links von ihnen lag die Wand des Tunnels, rechts die blitzend polierte Platte des Bahnsteigs.
    An einigen Stellen allerdings war das Weiß des Bahnsteigs von rostroten Flecken verschmutzt.
    »Sie ist fort«, murmelte Abashe.
    »Fort?« echote Llewellyn. »Wer?«
    Die ehemalige. Adeptin lächelte schwach. »Eine Queen. Eine verrückte Queen. Ich traf auf sie, bevor ich zu Ihnen stieß. Außerdem lag da noch ein toter Mann …«
    »Muß ja reizend hier gewesen sein«, sagte Llewellyn, doch seine Stimme klang belegt. »Kommen Sie,

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