Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Titel: Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
Lai zögerte.
    »Ich werde einige Sarym-Generatoren benö …«
    »Nein.« Eisige Ablehnung schlug der goldäugigen Frau entgegen. »Der Kommandostab zieht sich in den Bunker zurück. Zur Sicherung des Rückzugs aus dem Sternzacken werden sämtliche Generatoren benötigt.
    Seien Sie flexibel, Cosmoral. Sie sind doch eine intelligente Frau. Lassen Sie sich etwas einfallen. Und nun gehen Sie!«
    Mi Lai wandte sich stumm ab.
    In ihrem Rücken hörte sie, wie Chan de Nouille in das Mikrofon des Kommunikationssystems sprach. »Eine Verbindung zu den Queens der Legion Arda. Rasch.«
    Die Spannung steigt, überlegte Mi Lai. Sie hat es gemerkt und das bedeutet, daß die letzte, entscheidende Konfrontation nicht mehr lange auf sich warten lassen wird.
    Die Queen Ireen Zan stand mit ihren Clone-Schwestern noch immer in der Nähe des Schotts.
    Mi Lai informierte die Frauen und schloß: »Ehe wir uns daranmachen, den Befehl auszuführen, müssen wir die Vorbereitungen für die Stunde Null abschließen. Queen Zan, Sie übernehmen das. Die anderen folgen mir.«
    Das Schott glitt vor ihnen auf und entließ die Frauen mit den Goldaugen hinaus in den breiten Korridor. Er war menschenleer, und in den Wänden waren versteckt Waffensysteme eingebaut.
    Mi Lai wurde kalt, als sie daran dachte, was geschehen würde, wenn es den Feinden gelang, die Sicherheitscomputer zu beeinflussen …
    Nein, sie durfte nicht daran denken.
    Cosmoral Mi Lai begann zu laufen.
    Die Clone-Queens folgten ihr, ohne zu zögern.
     
    *
     
    Rasender, wahnwitziger Schmerz brachte Ares 17 wieder zur Besinnung.
    Aufwachen! Aufstehen! Kämpfen! wisperte das Mentalprogramm des Killerblocks in dem Bewußtsein des Supertreibers.
    Ares 17 ächzte.
    Ziellos tastete er mit seinen psionischen Sinnen, griff zu weit hinaus und kollidierte mit den Verzerrungen eines Sarym-Feldes, das ihn für Sekundenbruchteile blendete.
    Mit einem Schrei fuhr er hoch, öffnete die verklebten Augen. Die Bewegung ließ den Schmerz zwischen seinen Schulterblättern explodieren.
    Der Kahlköpfige schrie.
    Das Rückgrat! dachte er entsetzt. Vielleicht ist mein Rückgrat verletzt, ein Wirbel ausgerenkt …
    Die plötzliche, kreatürliche Angst raubte ihm den Atem.
    In das aufgeregte Pochen seines Pulses mischte sich ein anderes Geräusch; leises Pfeifen, das von den Außenmikrofonen seines Raumanzuges übertragen wurde. Wind … Der ewige Wind, der über Shondykes Geröllwüsten und zernarbte Bergketten strich.
    Die Erinnerung kehrte zurück.
    Der Sternzacken … Das gewaltige Loch in der Protopwand, das sie mit ihren psychokinetischen Kräften erschaffen hatten … Dann der Aufprall … Und der Gleiter, der wie ein Geschoß vor ihnen aufgetaucht war …
    Artemis! Und Plutos! Was war mit seinen Begleitern geschehen?
    Allmählich klärte sich sein Blickfeld und enthüllte Trümmer, Vernichtung, Chaos.
    Er lag irgendwo im Hintergrund des Gleiterhangars, in den sie eingedrungen waren. Überall lagen scharfkantige Metalltrümmer, Bruchstücke von stahlblauem Protop und zahllose verbogene Überreste von anderen, undefinierbaren Dingen. Der Supertreiber war eingekeilt zwischen dem zersplitterten Bug eines Panzergleiters und einem mehr als mannslangen Stück Protop, das sich von der Decke gelöst hatte.
    Ares sah nach oben, durch das Loch in der Decke, und sah trübrotes Zwielicht. Vermutlich, dachte er, hatten sie ein halbes Dutzend Stockwerke bei ihrem Angriff verwüstet.
    Von Artemis oder dem Fettsack war nichts zu sehen.
    Vielleicht haben sie sich schon aus dem Staub gemacht, dachte Ares haßerfüllt. Zuzutrauen wäre es ihnen durchaus, und vielleicht ist meine Wirbelsäule wirklich verletzt, so daß ich eine leichte Beute bin für die Grauen. Mein Raumanzug ist jedenfalls o.k., sonst wäre ich gar nicht wieder wach geworden.
    Der Gedanke an die Gardisten, mit deren Erscheinen jede Sekunde zu rechnen war, trieb ihm den Schweiß auf die Stirn.
    Erneut versuchte er, sich zu bewegen, und bemerkte erleichtert, daß der Schmerz in seinem Rücken inzwischen abgeflaut war. Also doch nur eine Prellung …
    Er konzentrierte sich auf sein psionisches Potential und gestattete seinem Körper eine weitere Ruhepause. Zunächst mußte er sich orientieren. Leichtsinn konnte ihm in seiner Lage das Leben kosten.
    Er horchte telepathisch. Weit von ihm entfernt wölbten sich die Feldlinien der Sarym-Schirme wie stachelige Leiber auf. Wenn man vorsichtig war, konnte man sie durchaus berühren, ohne sofort von Schmerzen

Weitere Kostenlose Bücher