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Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Titel: Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Plattheiten und sinnloses Geschwätz von sich. Vielleicht sogar absichtlich. Dieser Kreatur war alles zuzutrauen.
    Der schmalbrüstige Mann unterdrückte seine Abneigung. Es wurde höchste Zeit, den Plan in die Tat umzusetzen.
    »Kommt«, verlangte er kurz angebunden und sprang mit einem Satz auf das Felsstück, das ihnen als provisorisches Transportmittel dienen sollte.
    Aus psycho-technischen Gründen war es auch für die Supertreiber sehr schwierig und anstrengend, allein ihren Körper durch Levitation zu bewegen. Man benötigte einen Untersatz, um optimal arbeiten zu können. Im großen – bei der Fortbewegung der riesigen Treiberfrachter – wie auch im kleinen.
    »Fertig?« fragte Ares seine Begleiter, die ebenfalls auf der Platte Platz genommen hatten.
    Die telepathische Bestätigung erfolgte prompt.
    Lautlos erhob sich die Steinplatte vom Boden. Wie Denkmäler hockten die drei Supertreiber auf dem rauhen Fels, stumm und scheinbar tot, doch ständig miteinander kommunizierend.
    Die Geschwindigkeit der Steinplatte wuchs unter dem zunehmenden Druck der PSI-Kraft. Bald schon lagen die Berge hinter den Supertreibern und verschmolzen schließlich wie ein winziger Zackenkamm mit dem Horizont.
    Und noch schneller wurde das seltsame Transportgerät.
    Gedämpft in seiner Trance hörte Ares 17 das Fauchen und Pfeifen der Luft, spürte den Druck, der ihn von der Platte zu fegen drohte.
    Ein kurzer, milder PSI-Schub lenkte den wilden Fahrtwind keilförmig an der Scheibe vorbei.
    Schneller, schneller!
    Der Boden war nur noch eine verwaschene Fläche ohne genaue Konturen, und auf eine unbestimmte Weise wußte Ares, daß sie schon lange den Donner des Überschallknalls hinter sich herzogen.
    Vorsicht!
    Es war Plutos’ Gedankenimpuls. Einem stillschweigenden Abkommen gemäß hatte der Fette sich auf die Kontrolle ihrer Umgebung konzentriert.
    Sternzacken voraus, telepathierte Plutos dann. Wir werden in wenigen Minuten dort sein. Sieben Gleiter nähern sich uns frontal.
    Ares schwieg dazu.
    Das war Artemis’ Angelegenheit.
    Die Supertreiberin handelte bereits. Den heranstürmenden Gleitern der Garden raste eine Amokwelle entgegen, die den Pulk binnen Sekunden auseinanderriß.
    Raketenangriff! meldete Plutos gleichgültig.
    Ares empfing das Gedankenbild und riß die Steinplatte aus dem bisherigen Kurs. Das Manöver war hart und entrang ihm ein Stöhnen. Nur mit Mühe gelang es ihm, die Fliehkräfte zu kompensieren.
    Die Steinplatte beschrieb einen komplizierten, harten Zickzackkurs, der jeden Gleiter in Stücke gerissen hätte. Wieder erwies sich die Überlegenheit des Faktors PSI. Technik war nur ein Hilfsmittel, das mit unvollkommenen Mitteln jene Dinge zu erreichen versuchte, die ein PSI-Begabter auf natürlichem Wege zustande brachte, vorausgesetzt, er besaß die entsprechende Kraft und Ausbildung.
    Die Abwehrraketen verloren vorübergehend ihr Ziel, und als sich die elektronischen Taster wieder auf den Feind eingestellt hatten, war die Felsplatte nur noch wenige hundert Meter von dem Sternzacken entfernt.
    Laserstrahlen leuchteten auf.
    Ares 17 reagierte schon, als die Fokuskristalle der Abwehrstellungen aufglühten.
    Und er beschleunigte hoch weiter.
    Das Protopgebäude wuchs blitzartig, wurde zu einer Wand, die ihr gesamtes Blickfeld ausfüllte. Wenige Sekundenbruchteile noch, und sie würden von dem Zusammenprall zerschmettert werden.
    Dann riß ein konzentrierter psychokinetischer Schlag einen Teil der Wand auf; zerknitterte das Protop wie Zeitungspapier und entblößte Hangars und Lagerräume, Kabinen und Korridore.
    Die Steinplatte raste genau auf eine Halle zu, in der die wartenden Gleiter von dem PSI-Angriff durcheinandergewirbelt worden waren.
    Mit aller Kraft bremste Ares 17 ab.
    Zu spät begriff er, daß er sich verrechnet hatte.
    Schmerz hüllte ihn ein, gefolgt von Finsternis. Artemis’ telepathischer Angstschrei brach ab.
     
    *
     
    »Ich könnte mir nur schwer eine bessere Falle vorstellen«, knurrte Llewellyn 709. »Ich fühle mich so – was sagte man früher? – wie eine Sardine in einer Schachtel.«
    »Büchse«, korrigierte David terGorden gelassen.
    »Bitte?«
    Der Terranaut warf dem Riemenmann einen spöttischen Blick zu. »Früher pflegte man Lebensmittel in Behältern zu konservieren, die aus Aluminium und Zink bestanden. Man nannte sie Büchsen. In deinem Falle wäre es also eine Sardinenbüchse.«
    Die Vakuumkapsel surrte lautlos auf ihren elektromagnetischen Polstern durch das unterirdische

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