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Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Titel: Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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und die Ringos standen, die Raumfähren …
     
    *
     
    Abashe doNhor stieß einen entsetzten Laut aus, als Scanner Cloud sich unvermittelt aus seiner Deckung erhob und mit weiten, selbstsicheren Schritten auf den torbogenförmigen Ausgang des Vakuumbahnhofs zusteuerte.
    Er muß verrückt geworden sein! dachte David terGorden bestürzt.
    »Bleiben Sie stehen, Scanner!« brüllte Llewellyn 709. Der Riemenmann hockte noch immer eng an die Wand gepreßt und umklammerte nervös sein Lasergewehr. »Man wird Sie erschießen, Sie Narr! Kommen Sie zurück!«
    Der Psyter reagierte nicht und ging weiter.
    Gleich, dachte David, gleich hat er den toten Winkel verlassen und gerät in den Schußbereich des Unbekannten!
    Jede Sekunde erwartete er, den tödlichen Laserstrahl aufblitzen zu sehen, doch nichts geschah. Vor dem Torbogen blieb Cloud stehen und ließ seine Waffe zu Boden fallen. Durchdringendes Scheppern erfüllte den kahlen Bahnhof.
    Mit einem Satz sprang David durch die Luke der Vakuumkapsel, hastete zu dem Riemenmann und preßte sich ebenfalls an die Wand.
    Cloud stand noch immer da und hatte die rechte Hand wie zum Friedensgruß erhoben. In der Kapsel der Vakuumbahn waren die bewußtlose Mandorla und Abashe doNhor zurückgeblieben.
    Jetzt fiel terGorden auch die eigentümliche Ruhe der jungen Humo auf; warum blieb sie so gelassen, wo doch ihr Vater in Todesgefahr schwebte? Wußte sie mehr als er, David, oder Llewellyn?
    Polternde Schritte wurden hörbar.
    David legte seinen Laser an und horchte gleichzeitig telepathisch, doch trotz einem kaum merklichen Wispern nahm er nichts wahr.
    Die Schritte wurden lauter. Eine Gestalt erschien. Eine Frau. Eine Frau in einer silbergrauen Montur, die gut zu ihrer bräunlichen Hautfarbe paßte. Eine Graue.
    »Da soll mich doch die kosmische Laus verschlingen«, entfuhr es Llewellyn 709. »Ein Cosmoral!«
    Die Graue stand jetzt dicht vor Scanner Cloud. Sie war unbewaffnet, doch im Schatten des Torbogens bewegten sich undeutlich erkennbare Gestalten; Queens oder Graugardisten.
    Cloud und die Frau sahen sich an.
    Niemand sprach ein Wort.
    Undeutlich spürte David eine merkwürdige Wärme, die von Cloud ausging, eine emotionale Schwingung, die das leichte, nervöse Zittern seiner Hände verschwinden ließ.
    Der Psyter! dachte der Terranaut. Er setzt seine Gabe ein …
    Ein unterdrückter Ruf veranlaßte ihn, den Kopf zu drehen und wieder zu der Vakuumkapsel hinüberzublicken.
    Abashe doNhor war durch die Luke geschlüpft, und die Umrisse des Ablegers wölbten sich noch immer wie ein Buckel zwischen ihren Brüsten hervor.
    Jetzt erschien Mandorla. Ihr Gesicht war bleich, und ihre unsicheren Bewegungen deuteten darauf hin, daß sie noch immer unter den Nachwirkungen der Amokwelle und des Anti-PSIs litt.
    Ihre verschleierten Augen richteten sich auf Cloud und die Graue.
    Mandorla taumelte, mußte sich am Rand der Ausstiegsluke festhalten. »Ci Anur!« stieß die ehemalige Queen der Grauen Garden hervor. »Cosmoral Ci Anur!«
    Die Frau in der silbergrauen Uniform wandte den Kopf. Verblüfft stellte David fest, daß sie goldene Augen besaß.
    »Ich kenne Sie nicht«, sagte Cosmoral Anur abweisend. »Ich habe Sie nie gekannt.«
    Mandorla sprang auf den Bahnsteig und stolperte auf den Psyter und die Graue zu.
    »Aber Sie müssen mich kennen, Cosmoral«, sprudelte Mandorla hervor. Ihre Schritte verlangsamten sich. David sah, daß sie innerlich bebte. »Ich bin Mandorla, Valdecs ehemalige Queen. Ich war einst als Adeptin auf Shondyke, und Sie haben oft mit mir gesprochen, auch später, als ich zur Erde versetzt wurde …«
    Ci Anur schüttelte den Kopf.
    »Ich kenne keine Mandorla. Es hat nie eine Mandorla bei den Grauen Garden gegeben. Ich weiß nicht, wer Sie sind.«
    »Aber Cosmoral!«
    Mandorla schrie jetzt.
    »Sie müssen mich kennen! Sie lügen … Ja, Sie lügen.«
    Der Cosmoral blieb gelassen. »Vielleicht«, sagte sie mit sorgfältiger Betonung, »vielleicht fragen Sie die Schatten, Mandorla. Vielleicht können sich die Schatten an Sie erinnern.« Zum erstenmal glitt etwas wie ein Lächeln über Anurs unbewegte Gesichtszüge. »Aber ich rate Ihnen davon ab. Die Schatten haben ein zu gutes Gedächtnis. Hören Sie auf meinen Rat.«
    Mandorlas Schultern sackten nach unten. »Es …«, flüsterte sie und stockte. »Es gibt kein Zurück?«
    »Nein«, erklärte Ci Anur. »Nicht für Sie …«
    David beobachtete Mandorla mit brennenden Augen. Erst jetzt wurde ihm klar, wie sehr die ehemalige

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