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Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Titel: Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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zurückgeschleudert zu werden, aber es war unmöglich, sie zu durchdringen. Sarym-Schirme blockierten in ihrem Einflußbereich die Entfaltung von PSI-Kräften. Sie wirkten direkt auf das Gehirn des Treibers und unterbrachen dessen Verbindung zu Weltraum II.
    An einigen Stellen registrierte er die dumpfen Gedankenimpulse von Graugardisten, die sich bei dem Angriff in dem Gleiterhangar oder in einem der angrenzenden Räume des Sternzackens aufgehalten und durch Zufall überlebt hatten. Allem Anschein nach waren die Grauen allerdings bewußtlos.
    Ares 17 zögerte.
    Aus dem Nebel des mentalen Kosmos schälte sich ein klarer, scharfsinniger Verstand heraus, Automatisch fokussierte er sich auf das Bewußtsein, traf auf den Widerstand der Konditionierung und zerschmetterte sie ohne große Mühe.
    Vor seinen geistigen Augen lag der Gedankeninhalt einer Queen offen da. Informationen flossen über die PSI-Brücke.
    Queen Sisterz … Kommandeuse des Gleitergeschwaders S-121 … Angriff, Donner, Explosionen, Schmerz … Unterirdische Tunnelsysteme … Kontakt aufnehmen mit Queen Bleux … Kontrollstation des Steuerbaumes …
    Ares 17 horchte auf.
    Erregung prickelte in ihm. Rücksichtslos stieß er tiefer hinein in das schutzlose Bewußtsein der Grauen. Erinnerungen schossen ihm in funkelnden Kaskaden entgegen, nutzlose Bilder, Satzfetzen, die vor Jahren gesprochen worden waren, tausendfach unnützes Zeug, das die wichtigen Informationen verdeckte.
    Mit einem Suggestivbefehl blockte er die Angst der Queen Sisterz ab und schälte weiter Ebene auf Ebene ihres Erinnerungsvermögens frei und ignorierte den Gedanken, daß diese gewalttätige psychische Vergewaltigung die Persönlichkeit der Queen zerstören würde.
    Jagdfieber erfüllte ihn.
    Neue Informationen kamen hinzu, füllten die Lücken in dem Mosaik, und schließlich war das Gedächtnis der Grauen bis zum Grunde durchpflügt.
    Zufrieden zog sich Ares 17 zurück und überließ die Queen Sisterz wieder sich selbst. Erneut umgab ihn der imaginäre mentale Nebel, in dem nichts mehr von der Helligkeit zu erkennen war, in der der Verstand der Queen Sisterz geleuchtet hatte.
    Die Klarheit ihrer Gedanken war verschwunden und hatte psychotischem Chaos Platz gemacht, und aus der Reduzierung ihres Gefühlshaushaltes war eine autistische Abkapselung geworden.
    Der dünne Mann verschwendete keinen Gedanken an sein Opfer.
    Er überlegte angestrengt, bis sich schließlich ein Plan formte.
    Fast ein wenig überrascht stellte Ares fest, daß sein Killerblock nicht auf seine Gedankengänge reagierte; ein deutliches Zeichen dafür, daß sein Mentalprogramm mit seinem Vorhaben einverstanden war und es als reale Möglichkeit betrachtete, ihr Unternehmen zu einem befriedigenden Abschluß zu bringen.
    Ares 17 lächelte wölfisch.
    Plötzlich fuhr er zusammen. Irgendwo in der Tiefe des Sternzackens, in einem Spalt, der von den Anti-PSI-Feldern nicht gedeckt wurde, wisperten unverständliche Gedanken. Und sosehr er sich auch anstrengte, gelang es ihm nicht, auf telepathischem Wege mehr zu erfahren.
    Wieder dieses Phänomen …
    Vielleicht existierte auf Shondyke tatsächlich ein neuer Typ Grauer, der weder telepathisch, noch suggestiv zu beeinflussen war.
    Und wenn er sich nicht sehr täuschte, dann näherten sich die PSI-tauben Gardisten seinem derzeitigen Aufenthaltsort.
    Er mußte sich also beeilen, wenn er seinen Plan …
    Ares? Wo bist du?
    Der telepathische Ruf unterbrach seine Überlegungen, und automatisch baute er seinen Gedankenschirm auf. Artemis! Also lebte die Supertreiberin noch! Und Plutos?
    Ares, melde dich, wenn du mich hörst!
    Der dünne Mann lächelte wieder.
    Nun gut, du eherne Jungfrau, durchfuhr es ihn grimmig. Jetzt wirst du sehen, was es bedeutet, mich zurückzuweisen!
    Auch diesmal reagierte der Killerblock nicht. Er hatte also tatsächlich recht mit seinem Plan …
    Artemis! telepathierte er mit künstlicher Schwäche. Ich lebe … noch. Aber ich bin schwer verletzt.
    Er spürte das plötzliche Erschrecken des Mädchens, dem kurz darauf Gleichgültigkeit folgte. Ares’ letzte Skrupel schwanden.
    Wo bist du, Ares?
    Komm nicht zu mir! wies er sie hastig an. Ich habe Pech gehabt. Radioaktive Flüssigkeit … Ich bin verseucht, habe nicht mehr lange zu leben. Was ist mit Plutos?
    Artemis zögerte einen Moment.
    Bewußtlos, aber er müßte in ein paar Minuten aufwachen.
    Der Supertreiber befeuchtete seine Lippen und war froh, daß der Gedankenschirm seine Nervosität

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