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Die Terranauten 037 - Sternenlegende

Die Terranauten 037 - Sternenlegende

Titel: Die Terranauten 037 - Sternenlegende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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zu den Sternen auf. Auf Rorqual sollte er sein, der Ihre, auf Rorqual, einer Welt, leicht erreichbar für jeden Treiber. Aber wo war der Weg? Um sie herum waren nur Sand, Staub und Schlick; die Sterne waren weit …
    (Aus: »Legenden aus der Dunklen Zeit«, Neu Sarym, 3112 A.D.)
     
    *
     
    Narda wußte, daß ihnen nicht viel Zeit blieb. Sie war viele Tage vom Internierungslager fortgewesen, und diejenigen, die ihr das PSI-Dämpfungsmittel verabreichten, mußten wissen, daß sie zumindest einen Teil ihrer Fähigkeiten zurückgewonnen hatte. Das erste also, womit sie in der Krankenabteilung des Lagers rechnen mußte, war eine neue – und starke Dosis – dieser intensiven Betäubungsdroge.
    Und soweit durfte es nicht kommen. Alles war vorbereitet; wenn sie diesmal scheiterten, dann würde es keinen dritten Versuch mehr geben …
    Das große Tor des Hangars schob sich beiseite, und Rollo steuerte die Raupe in die Halle hinein. Danosh hatte die Augen halb geschlossen. Narda hatte ihm eine schwere Müdigkeit suggeriert, um auch diesen Unsicherheitsfaktor auszumerzen.
    Kommt! rief das PSI-Mädchen. Greift an!
    »Ich weiß nicht, ob das richtig ist«, wandte Rollo ein, nicht wissend, daß Narda das Signal bereits gegeben hatte.
    »Was beweist die Intelligenz von Eingeborenen für die Schergen Valdecs besser als ein wohlgeplanter, wohlorganisierter und massiver Angriff?«
    Brummend liefen die Motoren aus. Für ein paar Sekunden dachte Narda an den Tod Whitys, von dem sie aus den Gedanken Rollos erfahren hatte, dann drängte sie diese Gedanken wieder zur Seite. Die Trauer verschwand in einen entlegenen Teil ihres Bewußtseins. Whity verdiente mehr als nur Melancholie. Ihr Tod durfte nicht umsonst gewesen sein.
    »Ich habe wirklich kein gutes Gefühl bei der Sache«, sagte Rollo noch einmal, dann nahm er Narda wieder auf die Arme und verließ mit ihr das Fahrzeug. Einige Uniformierte und Weißgekleidete erwarteten sie bereits. Hinter ihnen dröhnten die Motoren der anderen Fahrzeuge, die jetzt ebenfalls in den Hangar hineinfuhren.
    »Erstaunlich, daß sie überhaupt noch lebt«, sagte einer der Männer in Weiß. Er holte ein unscheinbares Gerät hervor, aktivierte es und blickte auf die matt schimmernde Skala. Dann nickte er nur. Nichts. Was er nicht wissen konnte, war, daß Narda ihren PSI-Sinn erneut eingekapselt hatte.
    Das Hangartor schloß sich wieder – und in diesem Augenblick erzitterten Boden und Wände.
    Es ist soweit, dachten Narda und Rollo gleichzeitig.
    Dem Vibrieren folgte der dumpfe Donner einer Explosion. Fernes Geschrei drang an ihre Ohren, dann das Geheul einer Sirene.
    »Was ist da los?« fragte einer der Ärzte, der sich bereits angeschickt hatte, eine Trage zu entfalten.
    »Alarm«, entgegnete einer der Uniformierten, dann, als würde ihm erst jetzt die Bedeutung dieses Wortes klar: »Alarm!«
    Erschrecken und Verwirrung zeigten sich auf ihren Gesichtern, dann stürmten sie auf den Ausgang zu. Noch immer wimmerten die Sirenen, aber sie konnten den Donner einer zweiten Explosion nicht übertönen.
    »Ihr kommt mit!« befahl einer der Wächter und winkte mit seiner Waffe. Rollo brummte etwas Unverständliches und steuerte dann ebenfalls auf den Ausgang zu.
    Angst kroch in Narda hoch. Sie wußte, daß ihre neuen Verbündeten, die Schlicktaucher, angegriffen hatten, aber der Angriff war an einer Stelle erfolgt, die viel zu weit von ihrem jetzigen Aufenthaltsort entfernt lag. Bis die Welle aus Desorganisation und Verwirrung sie erreichte, konnte es schon zu spät sein.
    Sie mußte wissen, was vor sich ging, und sie öffnete ihren PSI-Sinn. In ihrer Nähe ertönte eine helles, auf- und abschwellendes Summen – und im gleichen Augenblick wußte Narda, daß sie einen schweren Fehler gemacht hatte.
    »He!« Einer der Weißgekleideten sah sich nach ihnen um und starrte dann auf – das Gerät in seiner Hand. »Was ist …?«
    Narda schlug zu. Von einem Augenblick zum anderen war ihr PSI-Sinn weit offen; das Summen des Gerätes wurde zu einem wilden Kreischen. Der Arzt taumelte zurück, als ihn die PSI-Kraft einhüllte. Seine Gesichtszüge verzerrten sich. Er wollte noch nach seiner Waffe greifen, aber dazu war es bereits viel zu spät. Eine tiefe Bewußtlosigkeit griff nach ihm und warf ihn zu Boden. Narda sprang auf die Beine.
    Ein fahler Blitz raste dicht an Rollo vorbei, in dessen Gesicht deutlich zu lesen war, daß ihn die Geschehnisse überraschten.
    Wieder erzitterten die Wände, und der Wächter hinter

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