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Die Terranauten 037 - Sternenlegende

Die Terranauten 037 - Sternenlegende

Titel: Die Terranauten 037 - Sternenlegende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Summend sprangen die Aggregate an.
    Narda dachte an ihren ersten Fluchtversuch, an dem auch noch Whity teilgenommen hatte, daran, daß sich alles zu wiederholen schien. Nein, verbesserte sie sich rasch. Alles darf sich nicht wiederholen …
    Plötzlich wurde die schottähnliche Tür aufgerissen, und eine hochgewachsene Gestalt erschien. Rollo hob die Waffe und …
    »Halt, ich bin’s.«
    Narda schüttelte den Kopf und legte ihre Hand auf die Waffe Rollos. Es war einer der Ihren, ein Internierter wie sie.
    »Nehmt mich mit, ich bitte euch. Ich bin kein Wächter.«
    Der Mann war völlig außer Atem, als er den Gleiter erreicht hatte und sich zur Luke hereinbeugte. »Mein Name ist Mashram Eschrit, ehemaliger Logenmeister.«
    Narda musterte den Mann. Sein Gesicht war voll, aber die dunklen Augen besaßen einen Ausdruck, der sie aufmerksam werden ließ. Sie entschloß sich zu einer kurzen psionischen Sondierung, stieß aber nur auf unverdächtige Gedanken. Sie nickte langsam, während Rollo immer unruhiger wurde.
    »Gut, wir haben ohnehin noch einen Platz frei. Ich bin dafür, daß wir ihn mitnehmen. Wie ist es mit euch?«
    Rollo und Greeny nickten nur, und über die Miene Eschrits huschte ein dankbares Lächeln. Rasch arbeitete er sich in den Innenraum des Gleiters vor und nahm ebenfalls Platz. Greeny schloß die Luke, und der Deneb-Geborene startete sofort. Langsam schob sich das Tor vor ihnen auseinander.
    »Ich hoffe nur, daß der Gleiter diesmal in Ordnung ist«, brachte er undeutlich hervor.
    Narda wollte etwas darauf erwidern, doch in diesem Augenblick fing sie einen Gedanken auf, der sie förmlich elektrisierte.
     … Sind die anderen nicht so wichtig … Aber die Nicht-Operierten … entkommen … Gefahr … Können uns das nicht leisten … Müssen unter allen Umständen dafür sorgen, daß sie das Lager nicht verlassen!
    »Es gibt noch andere«, hauchte Narda, während das Lager hinter ihnen in aufgewirbeltem Sand und Staub verschwand. »Ich bin nicht die einzige!«
    Die anderen sahen sie groß an, aber sie schüttelte nur den Kopf.
     … Sind noch sechsunddreißig Internierte mit einem Potential von über 100 PSI … Das Projekt ist in der Endphase … Der nächste Transport … Keine Verzögerung … Ist das Material zu wertvoll … Valdec … Bestrafung …
    »Wir sind nicht alle operiert worden!« rief Narda. »Alle Treiber mit einem Potential von über 100 PSI sind nur chemisch gedämpft worden. Sie werden fortgebracht, mit geheimen Transporten, im Zuge eines Projekts, das Valdec initiiert hat …«
    Rollo sah sie nur groß an, konzentrierte sich dann aber wieder auf die Steuerung. Diesmal funktionierten die Systeme. Sie waren frei – aber noch waren sie auf Taschkanur. Erst wenn sie im freien Raum waren, konnten sie aufatmen.
    Narda konzentrierte sich wieder, aber das Chaos im Lager war inzwischen so groß, daß sie keinen klaren Gedanken mehr auffangen konnte.
    Aber die Informationen, die sie bekommen hatte, waren explosiv genug. Nicht alle Treiber waren operiert und ihrer Fähigkeiten beraubt worden. Die Fähigsten unter ihnen waren nicht zu Stummen Treibern gemacht worden. Sie wurden nach einer gewissen Zeit fortgebracht, zu einem Zweck, den sie nicht verstand. Aber Valdec stand dahinter, und das gab zu schlimmsten Befürchtungen Anlaß.
    David, dachte sie. Ich muß dich einfach finden. Der Widerstand lebt! Wir müssen den Verschleppten helfen. Sie bilden ein Potential, durch das die Terranauten noch stärker werden können, als sie es vor dem Sieg Valdecs durch die Vernichtung von Zoe waren.
    Mit zusammengepreßten Lippen starrte sie durch die Transparentflächen im Bug des Gleiters. Irgendwo dort vorn lag Olunyan, die Wabenstadt. Und irgendwo in Olunyan befanden sich Treiber, die ihre Fähigkeiten ebenfalls nicht verloren hatten.
     
    *
     
    Cler Masurin zuckte unwillkürlich zusammen und erhob sich.
    »Was ist?« fragte Errehan.
    Der Achtunddreißigjährige legte die Stirn in Falten.
    »Mir war, als hätte ich etwas gehört, einen Ruf …«
    Die anderen Treiber sahen sich bezeichnend an.
    »Nein«, sagte Masurin unwirsch. »Ich habe mich nicht geirrt, glaubt mir. Irgend jemand hat versucht, Kontakt mit uns aufzunehmen.«
    Mil Fraumin erhob sich ebenfalls. »Meinst du, daß …?«
    »Ich sag’ doch, ich weiß es nicht!«
    Ein Geräusch, dann öffnete sich die Tür, und mehrere Gardisten traten in den Raum, die Läufe ihrer Strahler auf sie gerichtet.
    »Es ist soweit«, sagte Rinada Briden.

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