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Die Terranauten 037 - Sternenlegende

Die Terranauten 037 - Sternenlegende

Titel: Die Terranauten 037 - Sternenlegende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Kommission, deren Leitung in Händen der Gardisten lag.
    »Wir werden Ihnen keinen Bericht erstatten«, gab sie gezwungen ruhig zurück.
    Die Queen lehnte sich in ihrem Sessel zurück. »Nun gut, ich habe Sie schließlich gewarnt. Wir werden die Informationen bekommen, ob nun mit oder ohne Ihre Hilfe.«
    Cler Masurin atmete tief durch. Die Entscheidung war gefallen, nun gab es kein Zurück mehr.
    Erneut versuchte er zusammen mit Yoron Errehan, die Gedankeninhalte der Kommissionsmitglieder aufzunehmen, und auch diesmal scheiterte er. Etwas Unsichtbares umgab die Versammelten, etwas, an dem ihre psionischen Tastversuche abprallten. Die Treiber wußten von chemischen Mitteln zur PSI-Abwehr und auch von Operationen, die es einem PSI-Begabten unmöglich machten, den Gedankeninhalt einer solchen Person aufzunehmen, aber in den vergangenen Jahren schien von den Grauen etwas entdeckt worden zu sein, das so gut wie absoluten Schutz bot.
    Operation. Ein kalter Schauer rann seinen Rücken hinab. Hatte er sich nur getäuscht, als er einen solchen Gedankenfetzen aufgefangen hatte in ihrer geräumigen Zelle?
    »Sie haben damit alle Chancen auf eine zurückhaltende Behandlung durch uns verspielt«, entgegnete die Queen ruhig. »Sie werden daher in Kürze einer Gehirnoperation unterzogen werden, die den Faktor PSI in Ihnen auslöscht. Für immer. Und gleichzeitig damit werden wir mit Hilfe eines Psycho-Verhörs an die Informationen kommen, die Sie uns freiwillig offensichtlich nicht zukommen lassen wollen. Abführen!«
    Der letzte Befehl galt den Grauen, die neben den Treibern Aufstellung bezogen hatten. Sie nickten kaum merklich, ergriffen die Männer und Frauen an den Armen und führten sie hinaus. Der Griff war hart und unnachgiebig, so unnachgiebig wie ihre Gedanken. Von diesen Menschen hatten sie keine Gnade zu erwarten.
    Masurin und Errehan spürten deutlich die Angst in den anderen Treibern, Angst und Verzweiflung. Die Lage schien völlig aussichtslos. Gegen den unsichtbaren Schutz, der ihre Gegner einhüllte, hatten sie keine Chance.
    Die beiden Treiber, die die Funktion eines Logenmeisters innegehabt hatten, wußten genau, daß sie von niemandem Hilfe erwarten durften. Wenn ihnen jemand helfen konnte, dann nur sie selbst.
    Mit ihren PSI-Sinnen konnten sie nichts ausrichten, aber PSI war nicht alles.
    Ein kurzer Impuls, der Bereitschaft verlangte.
    Der Korridor schien sich endlos auszudehnen. Rechts und links davon zweigten Türen ab, kleinere Gänge und Nischen.
    Jetzt!
    Die sieben Männer und Frauen stoben auseinander und warfen sich auf die Gardisten. Verzweiflung hieß ihr Ansporn, und die Wut verdoppelte ihre Kräfte.
    Masurin stieß einen zornigen Schrei aus und stürzte sich auf einen Grauen, der an seiner Seite marschiert war. Für einen Sekundenbruchteil sah der Achtunddreißigjährige Überraschung in den Augen des Kämpfers aufblitzen, dann reagierte der Mann wie eine Maschine. Sein linker Arm blockte den Schlag ab, den der Treiber hatte anbringen wollen, und seine Rechte traf Masurin am Halsansatz. Die Wucht des Schlags schleuderte ihn zurück und warf in gegen die Korridorwandung. Mühsam kam er wieder auf die Beine und sah in das ausdruckslose Gesicht des Gardisten. Der Kämpfer holte wieder aus, und es gelang dem Treiber gerade noch, sich unter dem Hieb hinwegzuducken.
    Wir haben keine Chance! durchzuckte es ihn. Nicht gegen diese menschlichen Kampfmaschinen.
    Aus den Augenwinkeln erkannte er, daß der größte Teil der Loge bereits kampfunfähig am Boden lag. Ein zweiter Schlag traf ihn am Kopf. Er spürte, wie Blut über seine Wange tropfte und sich der Schleier vor seinen Augen verdichtete.
    Nein, keine Chance.
    Ohne noch einen Muskel rühren zu können, nahm er wahr, wie der Graue zum letzten Schlag ausholte.
    Bei Yggdrasil! riefen seine Gedanken. Helft uns!
    Irgend etwas in ihm registrierte noch überrascht, daß seine psionische Kraft diesmal nicht zu ihm zurückreflektiert wurde, dann traf ihn der dritte Hieb und schleuderte ihn in das Nichts.
     
    *
     
    »Bist du wahnsinnig geworden?« fragte Danosh. Rollo reagierte nicht. Er saß zusammengekauert in dem Fahrersitz der Raupe, eingehüllt in das gravoneutrale Feld, das für Sicherheit bei plötzlichen Bodeneinbrüchen sorgen sollte.
    »He! Hörst du nicht?«
    »Laß mich in Ruhe!«
    Er betätigte einen Sensor, und das Dröhnen aus dem Heckbereich schwoll plötzlich zu einem donnernden Tosen an. Das raupenähnliche Fahrzeug machte einen Satz nach

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