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Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle

Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle

Titel: Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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vorgekommen. Die Tarnexistenz als Centurio erfüllte sie keineswegs mit Befriedigung, konnte sie auch gar nicht mit echter Befriedigung erfüllen, denn sie lag zweifellos unterhalb der Grenze ihrer Befähigung.
    Vor gar nicht allzu langer Zeit war sie eine Mater gewesen, eine Logenmeisterin der Grauen Treiber. Seit jedoch sämtliche Treiberschiffe, auch die der Garden, gegen Kaiserkraftschiffe ausgewechselt worden waren, hatte es keinen Bedarf an Matern mehr gegeben. Nur deshalb war Ladina Volstoj in die Reihen der Schatten getreten.
    Schließlich aber kam der Augenblick der Bewährung für sie, der Augenblick, in dem sie ihre mehr oder weniger brachliegenden psionischen Talente endlich wieder nutzbringend anwenden konnte.
    Wie alle anderen Angehörigen der Garden auf Oglallah war Ladina Volstoj von den Armisten des Bundes der Freien Welten interniert worden. Der Einfachheit halber hatte man sie in die unterirdischen Hafträume der eigenen Garnison gesperrt, denn diese galten mit Fug und Recht als sicher. Bisher war es keinem einzigen Häftling gelungen, aus diesem Gefängnis auszubrechen. Undurchdringliche Protopwände und ausgeklügelte Schließmechanismen ließen den Gedanken an Flucht gar nicht aufkommen.
    Gemeinsam mit drei anderen weiblichen Gardisten saß Ladina Volstoj in einem Haftraum. Zu tun gab es nichts. Warten hieß das Gebot der Stunde. Plötzlich jedoch wurde Ladina Volstoj aufmerksam. Sehr aufmerksam sogar.
    Klopfzeichen drangen an ihr Ohr.
    Klopfzeichen in einem Geheimcode der Schatten!
    Kein normaler Gardist und auch sonst kein Außenstehender konnte mit diesem Code etwas anfangen. Ladina Volstoj jedoch hatte keinerlei Probleme, den Wortlaut der Signale zu deuten.
    Konzentrieren Sie sich auf mich, Mater!
    Sofort begriff Ladina Volstoj, daß keine andere als sie selbst gemeint war. Außer ihr gab es keine andere Mater auf Oglallah. Sie selbst und noch eine einzige andere Person wußten das. Und diese andere Person war Queen Eirene, die auch als einzige Kenntnis von ihrer Tarnexistenz hatte.
    Konzentrieren Sie sich auf mich! Damit konnte nur gemeint sein, daß sie ihren telepathischen Sinn auf die Queen richten sollte.
    Augenblicklich war sich Ladina Volstoj darüber im klaren, daß ihr Eirene eine Mitteilung von außerordentlicher Wichtigkeit zu machen hatte. Die Anwendung von Telepathie setzte PSI-Energie frei. PSI-Energie, die von anderen psionisch Begabten geortet werden konnte. Beispielsweise von den Treibern, die mit den Invasionsarmisten nach Oglallah gekommen waren. Wenn die Queen dennoch das Risiko der Entdeckung nicht scheute, mußte es um entscheidende Dinge gehen.
    Ladina Volstoj zögerte keine Sekunde, ließ unverzüglich ihrem PSI-Sinn freien Lauf.
    Normalerweise wäre es ihr nicht möglich gewesen, in die Gedanken Eirenes einzudringen. Die Queen besaß natürlich einen Block. Allerdings hatte sie die Möglichkeit, diesen Block nach eigenem Ermessen aufzuheben. Und genau das tat sie gegenwärtig.
    Ladina Volstoj hatte wenig Mühe, das Gehirnwellenmuster Eirenes zu finden. Die Queen dachte ganz intensiv an sie und machte ihr dadurch die Arbeit leicht.
    Eirene dachte, dachte in jener Geheimsprache, die auf Shondyke ausschließlich den ranghöchsten Gardisten gelehrt wurde. Als ehemalige Mater war Ladina Volstoj selbstverständlich mit dieser Sprache vertraut. Sie brauchte nur kurze Zeit, um alles zu verstehen, was ihr die Queen mitzuteilen hatte. Sofort anschließend brach sie den telepathischen Kontakt wieder ab.
    Wenige Sekunden nur war ihr PSI-Sinn aktiv gewesen. Die Shondyke-Sprache war hochkomprimiert und benötigte nur wenige Worte, um viel zu sagen. Selbst wenn ein Treiber der Invasoren auf die ausgestrahlte PSI-Energie aufmerksam geworden sein sollte, bestanden gute Aussichten, daß er nicht in der Lage war, deren Quelle auf die Spur zu kommen. Das Anpeilen einer PSI-Quelle erforderte Zeit. Und die war eigentlich zu kurz gewesen, um in dieser Beziehung einen Erfolg zu erzielen.
    Noch Minuten nach dem Gedankengespräch mit der Queen saß Ladina Volstoj tief in sich selbst versunken da. Eirene hatte ihr eine große Verantwortung übertragen. Aber sie würde alles tun, um dieser Verantwortung gerecht zu werden.
    Den anderen drei Gardistinnen, die mit ihr den Haftraum teilten, war nicht entgangen, daß sie sich in Gedanken ganz intensiv mit irgend etwas beschäftigte. Sie ahnten allerdings nicht das geringste davon, daß Ladina Volstoj ein Schatten war und gerade ihr psionisches

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