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Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle

Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle

Titel: Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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der sein Sohn sein konnte. Die Angriffe der Queen waren jedoch so rasch erfolgt, daß er nicht mehr eingreifen konnte. Als sich der Terranautenführer zwischen Cluf und Eirene drängte, war es bereits zu spät.
    Der Ex-Gouverneur stieß einen Schrei aus, der fast im gleichen Augenblick zu einem Gurgeln verkümmerte. Er schwankte wie ein Hiberniensüchtiger und wäre zu Boden gestürzt, wenn ihn Asen-Ger nicht festgehalten hätte. Das war aber auch schon alles, was der Terranautenführer tun konnte. Er merkte sehr schnell, daß er einen Toten in den Armen hielt.
    »Steka, Leng!« brüllte der General-Manag.
    Die beiden Armisten eilten sofort auf die Queen zu, zögerten dann jedoch.
    Eirene lächelte sie spöttisch an, »Angst, Männer? Ich fürchte, ihr hättet keine Chance, in die Garden aufgenommen zu werden!«
    Der Armist Leng faßte sich als erster. Die Scheu vor den tödlichen Fingern der Queen ließ es ihm angeraten sein, nicht körperlich gegen sie vorzugehen. Statt dessen holte er mit einer schnellen Bewegung seinen Schocker hervor und richtete die Mündung drohend auf die Graue.
    »Stecken Sie das Ding weg«, sagte Asen-Ger ärgerlich. »Merken Sie nicht, daß die Queen bereits erreicht hat, was sie wollte?«
    Der Ärger, den er spürbar erkennen ließ, galt vor allem seiner eigenen Person. Er hatte befürwortet, daß Cluf der Grauen gegenübergestellt wurde. Und er hatte keine Vorkehrungen getroffen, um das Leben des Mannes zu schützen.
    In der Tat machte die Queen keine Anstalten, abermals gewalttätig zu werden. Ganz entspannt stand sie da, mit gesenkten Armen.
    »Sie sollten mir dankbar sein«, sagte sie zynisch. »Clufs Tod befreit Sie von der Notwendigkeit, ihn lobotomisieren oder liquidieren zu lassen.«
    Edison Tontor knirschte mit den Zähnen. »Sie haben sich selbst ein Bein gestellt, Queen! Indem Sie Cluf umbrachten, haben Sie indirekt den Beweis dafür geliefert, daß er die Wahrheit sagte. Sie wissen, wo sich die Flotte der Treiberschiffe befindet!«
    »Das hatten sie ohnehin herausbekommen«, entgegnete die Graue. »Oder lag es nicht in Ihrer Absicht, mich einem Psychoverhör zu unterziehen?«
    »Genau das haben wir vor, ja!« Wieder lächelte Eirene. »Nur zu, lassen Sie sich nicht aufhalten. Vielleicht finden Sie etwas heraus. Vielleicht erleben Sie aber auch eine herbe Enttäuschung.«
    »Das wird sich zeigen«, zischte Edison Tontor böse.
    Bevor er die Queen wieder abführen ließ, forderte er über die Kommunikationsanlage Verstärkung für seine beiden Armisten an.
     
    *
     
    Ladina Volstoj war ein Schatten. Eine PSI-Begabte, die im Dienste des konzilseigenen Spionageapparats stand, ohne daß mit Ausnahme einiger weniger Eingeweihter irgend jemand etwas von ihrer geheimen Tätigkeit wußte.
    Diese Tätigkeit entbehrte nicht einer gewissen Delikatesse, war Ladina Volstoj doch auf die eigenen Leute angesetzt worden. Sie hatte die Aufgabe, ständig die Gesinnung der Grauen Garden auf Oglallah zu überprüfen und Abweichungen von der Norm auf die Spur zu kommen. Dabei spielte sie nach außen hin die Rolle einer ganz normalen Centurio.
    Im Grunde genommen, und das wußte niemand besser als Ladina Volstoj selbst, war ihre geheime Tätigkeit höchst unergiebig. Ja, man konnte sogar sagen, überflüssig. Sämtliche Gardisten, gleichgültig, ob männlichen oder weiblichen Geschlechts, waren mit Hilfe eines chirurgischen Eingriffs ins Gehirn so konditioniert worden, daß Pflichterfüllung und unbedingte Ergebenheit gegenüber den Garden, dem Konzil oder dem Konzern, in dessen Diensten sie standen, oberstes Gebot waren. Ein Gebot, gegen das niemand mit seinem freien Willen angehen konnte oder auch nur wollte. Selten, ganz selten, kam es jedoch vor, daß diese Konditionierung entweder von Anfang an fehlerhaft vorgenommen worden war oder sich aufgrund gewisser, z.B. PSI-bedingter, Außeneinwirkung als lückenhaft herausstellte. Auch gab es Situationen, etwa wenn der Befehl eines Konzerns gegen die Interessen des Konzils verstieß, in denen ein Gardist instabil werden konnte. In einem solchen Fall war der betreffende Gardist ein Sicherheitsrisiko, dessen Konditionierung so schnell wie möglich wieder stabilisiert werden mußte. Allein aus diesem Grunde gab es innerhalb der Garden Schatten. Während der Zeit jedoch, in der Ladina Volstoj als ein solcher tätig war, hatte sie nicht einen einzigen dieser sogenannten Instabilen entdeckt.
    Mehr als einmal war sie sich deshalb bereits überflüssig

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