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Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle

Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle

Titel: Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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und fühlte nach dem Puls.
    »Das … gibt es doch nicht! Ich kann keinen Puls feststellen. Sie ist … tot!«
    Und in der Tat war scheinbar jeder Lebensfunken aus dem Körper der ehemaligen Mater gewichen. Sie atmete nicht, ihr Herz tat keinen spürbaren Schlag, das Blut war zum Stillstand gekommen. Allein mit einem Gehirnwellendetektor wäre sehr schnell festzustellen gewesen, daß sie keineswegs tot war.
    Ladina Volstoj hatte erneut auf ihre PSI-Talente zurückgegriffen und mit deren Hilfe ihren Körper in einen scheintoten Zustand versetzt, vergleichbar dem Tief schlaf von »normalen« Raumfahrern während der Reise durch Weltraum II. Alle Körperfunktionen waren auf das zum Überleben erforderliche Minimum herabgesetzt worden, konnten jedoch durch einen PSI-Impuls sofort wieder zu voller Leistungsfähigkeit erwachen. Nur Ladina Volstojs Verstand arbeitete wie immer. Sie konnte absolut klar denken und hörte jedes Wort, das in ihrer Gegenwart gesprochen wurde. Und alles, was in das Blickfeld ihrer starren Augen gelangte, konnte sie auch sehen.
    Das jedoch wußten die beiden Gardistinnen nicht. Für sie war »Corporal Ras« tot.
    Und hoffentlich auch für diejenigen, die bald kommen würden, um nachzusehen, was die Alarmrufe der beiden Grauen zu bedeuten hatten!
    Noch aber kam niemand. Protop war völlig schallundurchlässig, und aus der Erfahrung der letzten Tage wußten alle Gefangenen, daß die in den Hafträumen installierten Mikros und Überwachungskameras praktisch überhaupt nicht kontrolliert wurden. Die neuen Herren Oglallahs hatten einfach zu wenige Leute dafür. Ihnen genügte es, die Häftlinge auf Nummer Sicher zu wissen. Was diese in ihren Räumen taten, war ohne Belang.
    Es vergingen fast zwei Stunden, bis draußen von der »Toten« Notiz genommen wurde. Mehrere Bundarmisten, mit schußbereiten Schockern bewaffnet, betraten den Haftraum. Einer von ihnen beugte sich über Ladina Volstoj, tastete sie ab und kam zu derselben Diagnose wie die beiden Grauen.
    »Tatsächlich tot! Aber wieso?« wunderte er sich.
    Einer der anderen Armisten meinte:
    »Habe gehört, daß höhere Chargen bei den Grauen so eine Art Selbstmordschaltung im Gehirn haben. Die soll wirksam werden, wenn sie sich in einer ausweglosen Situation befinden.«
    Du bist schlecht informiert, Freundchen, dachte Ladina Volstoj. Eine derartige Selbstmordschaltung hatte es zwar mal gegeben. Aber das war inzwischen etliche Jahre her. Auch Graue waren Menschen, die an ihrem Leben hingen, selbst wenn die meisten Außenstehenden der irrigen Meinung waren, daß Gardisten keine Gefühle und persönlichen Wünsche kannten. Früher hatte man geglaubt, daß diejenigen die besten Kämpfer waren, die furchtlos in den Tod marschierten. Dann aber war die Kosmoralität auf Shondyke zu der Überzeugung gelangt, daß der Lebenserhaltungstrieb Kampfkraft und Zielstrebigkeit weitaus positiver beeinflußte als blinde Todesverachtung. Wenn die Bundarmisten jedoch etwas anderes glaubten … Ladina Volstoj konnte es nur recht sein.
    Die anderen beiden Grauen gaben auf Fragen der Männer des Bundes keine erschöpfende Antwort. Sie erklärten lediglich, daß die Armisten doch gefälligst selbst herausfinden sollten, was passiert war.
    Wenig später wurde eine Pneumobahre herbeigeholt und die »Tote« darauf gebettet. Dann trugen die Armisten sie aus dem Haftraum hinaus.
    Ladina Volstoj triumphierte innerlich.
     
    *
     
    Die LASSALLE trat im äußersten Randbezirk des Wischnu-Systems wieder in den Normalraum ein und nahm dann mit dem herkömmlichen Triebwerk Kurs auf Aqua.
    Kurz nach der Rückkehr ins Normaluniversum fand sich Edison Tontor, der die Reise durch Weltraum II wie immer im Tiefschlaf verbracht hatte, in der Zentralebene ein. Er machte einen ausgesprochen mißvergnügten Eindruck.
    Dem Riemenmann entging das nicht.
    »War Ihre Abschirmung nicht perfekt, General-Manag?« erkundigte er sich. »Sind Ihnen während der Transition einige Wesenheiten aus der anderen Dimension erschienen?«
    »Nein«, antwortete Tontor kurz und knapp. Mit unfreundlichem Blick musterte er den zentralen Bildschirm, auf dem sich der Planet Aqua noch als kleiner, scheinbar unbedeutender Punkt präsentierte.
    »Sondern?« setzte Llewellyn nach. »Irgend etwas hat doch Ihre Laune getrübt, oder?«
    »Man sollte meinen, Sie lesen meine Gedanken«, knurrte der Erste Vertreter des Bunds der Freien Welten.
    Llewellyn lachte. »Erstens wäre dies unmoralisch, weshalb ich so etwas niemals

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