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Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle

Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle

Titel: Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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Schweber eine radikale Kursänderung vor. Statt sich Soox weiter zu nähern, drehte er ab und entfernte sich in entgegengesetzter Richtung. Ladina Volstoj schaltete das Magnettriebwerk auf volle Leistung.
    Mit Höchstgeschwindigkeit flog die Maschine dem geheimen Hangar in den Bergen von Osach entgegen, wo ein mit Kaiserkraft betriebenes Kleinraumschiff der Kurierklasse auf Ladina Volstoj wartete.
     
    *
     
    Die LASSALLE war in eine Kreisbahn um Aqua eingeschwenkt. Ein Ringo hatte die Ankömmlinge zur Planetenoberfläche gebracht. Als der Kleintransporter auf dem Raumhafen Middlehaven landete, standen David terGorden und Argan Pronk als Empfangskomitee bereit.
    David, der erst kürzlich von Rorqual gekommen war, kannte Edison Tontor noch nicht. Er freute sich aufrecht, dem Mann, dessen Initiative die Gründung des Bunds der Freien Welten zu verdanken war, persönlich gegenübertreten zu können.
    Seine spontane Freude hielt jedoch nicht lange an. Irgendwie war ihm der General-Manag … unsympathisch. Die Art und Weise, in der Tontor ihn musterte, leicht abschätzend, lauernd, kalkulierend, wollte ihm gar nicht gefallen. Obgleich Tontor rein äußerlich nicht die geringste Ähnlichkeit mit Max von Valdec hatte, konnte sich David des Eindrucks nicht erwehren, eine Art Ebenbild des Lordoberst vor sich zu haben.
    Kurz darauf – Llewellyn berichtete gerade in kurzen Worten von den durchschlagenden Erfolgen auf Oglallah – machte Edison Tontor noch einmal unangenehm auf sich aufmerksam.
    Der Blick des General-Manags saugte sich an dem Trichterschiff fest, das in der äußersten Ecke des Raumfeldes abgestellt war. Stirnrunzelnd wandte er sich an Argan Pronk.
    »Sie haben mir ja noch gar nichts davon gesagt, daß Aqua über einen modernen Raumkreuzer verfügt«, sagte er mit einer Stimme, die ausgesprochen vorwurfsvoll klang.
    »Das Schiff gehört uns nicht«, antwortete Pronk. »Es ist, wie Sie unschwer erkennen können, ein Gardenschiff.«
    »Natürlich, mein Lieber, das ist mir schon klar. Aber ich darf doch wohl davon ausgehen, daß Sie den Kreuzer zur aquanischen Verwendung requiriert haben, nicht wahr?«
    »Nein«, sagte Pronk.
    »Nein?« Tontor war voller Verwunderung.
    »Wir haben den Aquanern davon abgeraten«, sagte der Riemenmann erklärend.
    »Warum, verdammt noch mal? Wir alle können uns derzeitig doch wohl kaum über einen Überfluß an Raumern beklagen!«
    »Dieser Kreuzer wird mit Kaiserkraft angetrieben«, erwiderte Llewellyn. »Und wie wir Terranauten dazu stehen, ist Ihnen ja wohl bekannt.«
    Edison Tontor lachte kurz auf. »Ich weiß – die berühmte Störung des kosmischen Gleichgewichts. Aber glauben Sie ernstlich, daß ein einziges Schiff mehr oder weniger etwas ändert? Valdec läßt schon genug dieser Dinger herumfliegen!«
    »Leider«, warf David düster ein, »leider, General-Manag.«
    »Dennoch«, blieb Tontor beharrlich. »Ich halte es für einen ausgesprochenen Witz, dieses Schiff in der gegenwärtigen Situation ungenutzt verrotten zu lassen.« Er blickte Argan Pronk an. »Wenn Aqua keine Verwendung für den Kreuzer hat … Tamerlan wäre sehr interessiert. Treten Sie mir das Schiff ab, mein Lieber!«
    Pronk machte ein unbehagliches Gesicht. Hilfesuchend sah er David und den Riemenmann an.
    Bevor einer der beiden Terranauten etwas sagen konnte, ergriff Tontor wieder das Wort.
    »Sehen wir die Dinge doch mal objektiv, mein lieber Pronk. Wer hat bisher vom Bund der Freien Welten am meisten profitiert? Kein Zweifel:
    Aqua. Außer den Hibernien, die man zu einem im Grunde genommen höchst überflüssigen Rauschmittel verarbeiten kann, hat Ihre Welt doch kaum etwas zu bieten. Wenn ich dann weiterhin überlege, was Aqua in allerjüngster Zeit schon alles von Tamerlan bekommen hat … Protropkulturen, Mineralien, Maschinen und so weiter, und so fort. Jetzt hätten Sie die Gelegenheit zu einer kleinen Gegenleistung!«
    Argan Pronk war gewiß kein Mann, der leicht in Verlegenheit geriet. Jetzt aber trat er unbehaglich von einem Bein auf das andere und wußte nicht so recht, was er sagen sollte.
    »Es ist Ihre Entscheidung, Pronk«, meinte der Riemenmann schweren Herzens. »Wenn Sie das Gefühl haben, Tamerlan etwas schuldig zu sein …Es ist Ihr Schiff. Wir können und werden Sie nicht daran hindern, den Kreuzer aus der Hand zu geben.«
    Diese Worte quittierte Edison Tontor mit einem befriedigten Lächeln.
    »Sehr vernünftig von Ihnen, Llewellyn. Und wenn ich Sie vielleicht ein bißchen beruhigen

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