Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Titel: Die Terranauten 041 - Der grüne Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
einfach alles an ihm. Sein Gesicht, seine Haare, seine Hände, alles war grün.
    Der Mann blieb ein paar Meter vor ihnen stehen und musterte sie mit einem Gesichtsausdruck, der einfach undefinierbar war.
    »Ihr haltet euch in einem sehr gefährlichen Gebiet auf«, stellte er fest, bevor sie etwas sagen konnten. »Zu nah am Meer. Und in letzter Zeit kommen immer mehr Panzerechsen an die Küste. Habt ihr keinen Mittler bei euch?«
    »Mittler?« echote Suzanne nervös. Der Grüne nickte und sah sie der Reihe nach an. »Ihr seid noch hell«, meinte er. »Also seid ihr noch nicht lange auf Surin.«
    »Surin?« Prime benötigte ein paar Sekunden, um zu begreifen. »Ah, ich verstehe. Ihr nennt diesen Planeten Surin. Ihr könnt ja auch nicht wissen, daß er von den Grauen Sarym genannt wird.«
    Der Grüne sah sie verständnislos an. »Ich verstehe eure Worte nicht«, sagte er stockend. »Was bedeutet ›Graue‹, und was ›Sarym‹?« Er sah erneut von einem zum anderen. »Und was heißt ›Planet‹? Ich bin ein Surine. Ich lebe auf Surin.«
    »Da stimmt doch etwas nicht«, sagte Vangralen langsam und kniff die Augen zusammen. Prime warf ihm einen kurzen Seitenblick zu.
    »Wie heißt du?« fragte Lyda rasch. Die Verwirrung aus den Zügen des Grünen verlor sich rasch, als eine Frage an ihn gerichtet wurde, deren Sinn er verstand.
    »Derb Ransih«, gab er zurück. Die Terranauten stellten sich jetzt ebenfalls vor.
    Lyda erschien die Szene irgendwie unwirklich. Da standen sie auf der Lichtung eines völlig fremden Planeten, umgeben von Pflanzen, die gerade eine riesige Panzerechse vertrieben hatten, konfrontiert mit dem ersten Gefangenen, den sie zu Gesicht bekamen. Die Befürchtung, völlig allein in dieser Gegend des Planeten zu sein, hatte sich damit erledigt. Aber so viele neue Fragen waren aufgetaucht. Hatte Ransih die Pflanzen wirklich mit PSI beeinflußt? Warum hatte seine Haut einen grünen Ton angenommen? Ihre erste Vermutung, es hier mit einem Eingeborenen Saryms zu tun zu haben, war recht unwahrscheinlich. Ransih sprach ihre Sprache, das allein war Beweis genug, es mit einem Menschen des Sternenreiches zu tun zu haben. Warum aber verstand er dann Worte wie »Planet« und »Graue« nicht?
    »Wir sind Terranauten«, fuhr Prime in seinen Erklärungen fort – und wieder sah Ransih sie völlig verständnislos an.
    »Es hat keinen Zweck«, sagte Suzanne leise und legte ihre Hand auf den Arm Primes. »Er kann uns nicht verstehen …«
    Alle wußten, was sie damit sagen wollte. Derb Ransih war ganz offensichtlich nicht ganz normal. Was seine Umwelt betraf, kannte er sich aus, aber für alles, was darüber hinausging, brachte er kein Verständnis auf.
    »Kannst du uns zu einer Ansiedlung anderer Gefangener führen?« Ennerk Prime verbesserte sich sofort. »Ich meine ein Dorf von Surinen.«
    Ransihs Gesicht hellte sich auf, und er nickte. »Aber nicht mehr heute nacht.« Der Hochgewachsene wollte sich schon abwenden, seinen Beutel abnehmen und sich irgendwo niederlassen, als Vangralen ihm noch eine Frage stellte, die ihm offenbar sehr auf dem Herzen lag.
    »Derb, was ist ein Mittler?«
    »Ja«, sagte der Grüne mehr zu sich selbst. »Ihr müßt wirklich erst seit kurzer Zeit auf Surin sein. Ein Mittler …« Er suchte krampfhaft nach einer Erklärung. »Ein Mittler kann zwischen Surinen und … Surin vermitteln.«
    Damit wandte sich Derb Ransih von ihnen ab und schlug sein provisorisches Lager auf. Vangralen nickte, als ob er verstanden hätte, dabei war er so klug wie vorher.
    Die Terranauten sahen ihrem Retter eine Weile schweigend zu, jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, dann ließen sie sich ebenfalls für den Rest der Nacht nieder, ein paar Meter von Ransih entfernt, so daß sie sich ungestört unterhalten konnten.
    »Er ist verrückt«, sagte Suzanne leise, ohne ihre Gefährten dabei anzusehen. »Meint ihr, daß …?«
    Prime verstand ihre unausgesprochene Frage und sah kurz zu dem Waldläufer hinüber.
    »Ob wir auch verrückt werden?« Er hieb mit der Faust in das Schwamm-Moos. Es schmatzte. »Verdammt, das weiß ich nicht. Hoffentlich ist Ransih in dieser Beziehung nur ein Einzelfall. Durch irgend etwas scheint er einen gehörigen Teil seiner Intelligenz verloren zu haben.« Sein Gesicht verdüsterte sich. »Vielleicht ist es aber diese verfluchte Sonne. Sie hat uns die PSI-Fähigkeiten genommen, weiß der Sternenteufel, was die sonst noch mit unseren Gehirnen anstellt …«
    Suzanne zuckte zusammen,

Weitere Kostenlose Bücher