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Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Titel: Die Terranauten 041 - Der grüne Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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gleich wären. Wieder ein Rätsel, für das es keine Lösung zu geben schien.
    Derb Ransih versank erneut in seiner tranceähnlichen Starre, schien in sich hineinzulauschen. Lyda lächelte, dann vernahm sie ein leises Quieken, daß sie erschreckte, bis sie sich plötzlich wieder erinnerte.
    »Ein Gummitier«, sagte Prime, der den Kopf auf die Seite gelegt hatte. Lyda nickte und trat vorsichtig an den Rand der Lichtung heran. Sie wußte von der noch nicht lange zurückliegenden ersten Begegnung mit diesen seltsamen Lebewesen, wie scheu die Gummitiere waren. Langsam schob sie einige Blätter beiseite; suchend blickte sie sich um.
    Ein Gummi-Tier zu entdecken, war ungeheuer schwierig. Sie waren – anscheinend wie alles auf Sarym – grün, und dadurch hoben sie sich kaum von ihrer Umgebung ab. Das Gummitier, das sie gehört hatten, verriet sich auch nur durch seine Bewegung. Aus den Augenwinkeln sah Lyda ein Huschen. Behutsam drehte sie sich um – und dort saß es, vor einer kugelförmigen, etwa drei Meter hohen Pflanze. Es schien an irgend etwas zu knabbern, vielleicht wieder an einem jener Klumpen, die so wohlschmeckend waren. Es sah wirklich wie eine Raupe aus; der Buckel in der Mitte unterstrich diesen Eindruck noch.
    Plötzlich drehte sich das Gummitier mit einer blitzschnellen Bewegung um und richtete sich auf. Das hintere Beinpaar, das besonders kräftig schien, trug nun den rund vierzig Zentimeter langen Körper. Zwei dunkle Augen musterten sie; vier Beine wedelten, als wollten sie ihr etwas mitteilen. Lyda lächelte erneut. Dieses Wesen wirkte alles andere als gefährlich. Auf allen Beinen wirkte es wie eine Raupe, aufgerichtet aber hatte es eher Ähnlichkeit mit einem Eichhörnchen oder einem Wiesel, eine Assoziation, die in Lyda Zuneigung erweckte.
    »Wir müssen dich leider stören«, hauchte Ransih in diesem Augenblick, und als ob das Gummitier diese unhörbare Botschaft verstanden hätte, vollführte es eine Reihe von skurrilen Bewegungen mit den beiden vorderen Beinpaaren. Dann ließ es sich wieder auf den Boden sinken, und eine halbe Sekunde später war es zwischen Gummibäumen und Gummibüschen verschwunden.
    Ransih trat, ohne zu zögern, auf die Lichtung und näherte sich der Pflanze, der auch das Interesse des Tieres gegolten hatte. Lyda und die anderen Terranauten folgten ihm langsam, wobei die Narianerin sehr nachdenklich war. Sie hatte beinahe den Eindruck gehabt, als hätten Ransih und das Gummitier für ein paar Augenblicke in einem unerklärlichen Kontakt gestanden. War das Tier kein Tier, sondern ein Intelligenzwesen? Sie schüttelte unmerklich den Kopf. Nein, dieser Gedanke war völlig absurd.
    »He, nun seht euch das an!« entfuhr es Onnegart Vangralen, und er deutete mit der Hand auf Derb Ransih, der vor der kugelförmigen Pflanze niederkniete, beide Hände auf die Brust gelegt und die Augen geschlossen hatte.
    »Was macht er da?« fragte Suzanne Oh und runzelte die Stirn. »Versteht ihr das?«
    Lyda schüttelte stumm den Kopf und ließ den Surinen nicht aus den Augen. Offenbar befand er sich nun wieder in einem seiner seltsamen Trance-Zustände, deren Sinn sie sich nicht zu erklären vermochten. Ihr fiel etwas ein. War diese Pflanze vielleicht ein Manna-Baum, was immer das auch heißen mochte?
    Neugierig trat sie ein paar Schritte näher heran und sah sich die Pflanze genauer an. Eigentlich Unterschied sie nichts von den anderen Vegetationsformen. Blätter, Zweige, Äste und der dicke, kugelförmige Stammkörper waren ebenso gummiartig und elastisch wie die der anderen Pflanzen, die sie bisher zu Gesicht bekommen hatten.
    Ransih stimmte einen leisen, kaum hörbaren Sing-Sang an. In dem Manna-Baum knackte irgend etwas, und Lyda trat sicherheitshalber einen Schritt zurück. Ihr fielen die explodierenden Sporenkapseln wieder ein, die geholfen hatten, die Panzerechse zu vertreiben. Sie war nicht sicher, wie einem Menschen der Kontakt mit den Sporen bekommen würde.
    Wieder knackte es verhalten, und jetzt zeigte sich auch eine Veränderung. Auf dem dicken Zentralkörper entstanden wie durch Zauberei pustelähnliche Gebilde, die rasch anwuchsen. Dünner Schleim bedeckte sie, und wo er auf die normale Oberfläche des Stammes traf, wurde er sofort absorbiert. Die Pusteln – oder Geschwüre, dachte Lyda in einem Anflug von Ekel – nahmen weiter an Größe zu, dann lösten sie sich rasch ab und fielen auf das Schwamm-Moos.
    »Das gibt’s nicht!« platzte es aus Prime heraus, der jetzt zusammen

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