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Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Titel: Die Terranauten 041 - Der grüne Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Fähigkeiten ausgeprägt waren. Aber alles sprach dafür, daß es mit ihrer Hilfe gelingen konnte, den Sucher des zurückkehrenden Kurierschiffes dazu zu veranlassen, Sarym anzusteuern und sie wieder aufzunehmen. Ihre Hauptaufgabe hatten sie bereits erfüllt: die Position des Gefängnisplaneten herauszufinden und festzustellen, wie stark die Überwachung durch die Grauen Garden war. Diese Informationen mußten Aqua erreichen, dann konnte die großangelegte Befreiungsaktion beginnen.
    »Ich verstehe das nicht«, bemerkte Ennerk Prime mit gerunzelter Stirn und deutete mit beiden Händen in die Runde. Wo immer sie hinschauten:
    Alles war grün, in verschiedenen Tönungen.
    »Was ist denn?« erkundigte sich Vangralen und trat an seine Seite.
    »Dieser … Wald.« Prime schüttelte den Kopf. »Daß unser erster Eindruck falsch war, wissen wir nun. Dschungel ist das ganz sicher nicht. Aber irgendwie ist das alles nicht normal.« Er suchte nach dem passenden Wort. »Alles ist viel zu gleichmäßig.« Das Schwamm-Moos gurgelte, als er sein Gewicht auf das andere Bein verlagerte.
    Suzanne Oh gab einen zustimmenden Laut von sich. »Du hast recht. Auf allen Welten, auf denen ich bisher gewesen bin, hat pflanzliches Leben alle Bereiche erobert, in denen es existieren kann. Dieser Wald wirkt wie ein … gigantischer Park. Es ist alles zu … geordnet.«
    Prime nickte eilig. »Das ist genau das, was ich meine. Es gibt kein dichtes Unterholz. Und zwischen den einzelnen Pflanzen ist einfach zuviel Platz.« Er sah hinunter zu dem Schwamm-Moos. »Das hier ist wie ein Teppichboden, den jemand gelegt hat.«
    »Aber ein unbequemer«, setzte Vangralen hinzu und grinste. Er sah kurz Lyda an, senkte aber sofort verlegen seinen Blick. Also hatte er einen gewissen Vorfall doch noch nicht ganz vergessen. Dann zuckte er mit den Achseln.
    »Vielleicht ist die Sonne daran schuld«, vermutete er, schien aber selbst nicht ganz daran zu glauben.
    Lyda lächelte und winkte Derb Ransih zu, der gemerkt hatte, daß seine Schützlinge zurückblieben. Sein Gesicht drückte völlige Verwirrung über das Gespräch der Terranauten aus.
    »Sind die Pflanzen Surins überall so?« fragte sie rasch. Ein Nicken war die Antwort, dann deutete Ransih auf seinen Beutel. »Wir haben bald keine Nahrung mehr«, erklärte er.
    Daran hatten sie noch gar nicht gedacht. Die plötzliche Veränderung ihrer Situation hatte sie so in Anspruch genommen, daß sie diesen wichtigen Punkt völlig übersehen hatten. Bisher waren sie auf keine weiteren Gummitiere gestoßen, denen sie zu neuen Nahrungsklumpen hätten führen können.
    »Wir müssen einen Manna-Baum finden«, fügte der grünhäutige Surine hinzu, als sei das völlig selbstverständlich. Die Terranauten hatten längst gelernt, auf solche Bemerkungen nicht mit entsprechenden Fragen zu reagieren. Die Antworten, die Ransih dann von sich gab, waren noch viel merkwürdiger als seine sonstigen Bemerkungen.
    Als sie ihren Marsch nach einer kurzen Pause fortsetzten, blieben die vier Terranauten ein paar Meter hinter Derb Ransih zurück. Wenn ihre Vermutung zutraf und der Surine wirklich nicht ganz bei Verstand war, dann war es in jedem Fall besser, ihn ihre Gespräche nicht mithören zu lassen. Der Inhalt, den er offenbar nicht verstand und der ihn zunehmend verwirrte, mochte ihn zu einem Verhalten veranlassen, das sie nicht vorhersagen konnten. Möglicherweise glaubte er plötzlich an eine Bedrohung und führte sie in die Irre – oder direkt in eine Pflanzen- oder Tierfalle hinein. Zwar glaubte niemand von ihnen richtig an eine solche Reaktion, aber ein gewisses Risiko blieb.
    Der Surine blieb wiederholt stehen und versank für Sekunden in einer Art Trance. Dann schüttelte er den Kopf und marschierte weiter auf ein Ziel zu, das nur er kannte. Wieder stellten die Terranauten keine Fragen. Sein Verhalten mochte eine tiefere Bedeutung haben, die sie nicht verstanden, noch nicht. Jedenfalls waren sie bisher auf keine gefährlichen Tiere gestoßen, und das genügte ihnen vorerst. Die Panzerechsen hafteten noch sehr gut in ihrem Gedächtnis.
    Gegen Mittag – Norvo stand fast im Zenit – erreichten sie wieder den Rand einer kreisförmigen Lichtung, von denen es in regelmäßigen Abständen welche zu geben schien. Lyda hatte einmal versucht, die Entfernungen zwischen ihnen abzuschätzen, und sie war dabei zu dem Ergebnis gekommen, daß die Abstände zwischen diesen einzelnen, wie zu einer Ruhepause geschaffenen Bereiche annähernd

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