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Die Terranauten 042 - Der Sammler

Die Terranauten 042 - Der Sammler

Titel: Die Terranauten 042 - Der Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Münzer
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Kampfmaschine … Warum er wohl nach Sarym deportiert worden ist …?
    … Dieses zerstörte Gesicht, zerfressen vom Schimmel … Wenn er nett zu mir ist, so bestimmt nur aus Mitleid …
    … waren jetzt auch Damons Erinnerungen.
    Aber ich liebe dich auch, Lyda. Dein Gesicht ist immer noch schön … Es ist nicht entstellt. Ich bin es, der entstellt ist!
    Die Abgründe von Damons Ich lagen offen vor Lyda …
    … Ich betrete den Raum, in dem Cara mit dem anderen zusammen ist … Ich bin halb wahnsinnig vor Haß und vor Trauer … Gelobt, meine Fähigkeiten nur im sportlichen Wettkampf, nie aber gegen Menschen einzusetzen … Egal jetzt … Ich schlage zu, treffe ihn am Hals … Schlage wieder zu … Und wieder … Blut … Er ist tot, tot, tot … Die Verhaftung … Die Deportation … Und immer wieder die Träume, jede Nacht … Was habe ich bloß getan …? Wenn ich das alles doch bloß ungeschehen machen könnte …
    Aber Lyda wandte sich nicht von Damon ab.
    Ich liebe dich trotzdem. Ich liebe dich, Damon, begreifst du das denn nicht? Egal, was du getan hast – ich liebe dich.
    Zwei winzige, unruhig im kalten Wind der Einsamkeit genährte Flammen brannten jetzt plötzlich ruhiger und stetiger. Sie neigten sich einander zu – und verschmolzen zu einer Flamme.
    Aber nicht nur auf einer rein geistigen Ebene fanden Lyda Mar und Damon Credock zueinander.
    Ihre in der fluoreszierenden Kaverne ruhenden Körper begannen, sich wie Marionetten zu bewegen.
    Und in diesen Minuten wurde im Innern der PSI-Aura des Planeten Gleichgewicht, den die Menschen Sarym nannten, Aura Damona Mar gezeugt – ein Kind, das eines Tages die Geschicke der Galaxis in neue Bahnen lenken sollte.
    Der Spieler, der an den unsichtbaren Fäden zog, hatte endlich sein Ziel erreicht …
     
    *
     
    Die Stunden verstrichen mit quälender Langsamkeit.
    Ennerk Prime kaute nervös auf seinen Fingernägeln herum. Immer wieder wanderte sein Blick an der rosenfarbenen Mauer der Korallenstadt hinauf, die dicht vor ihm in den dunstigen Himmel ragte. Langsam machte sich der Sechzigjährige ernsthafte Vorwürfe, daß er Lyda Mar und Damon Credock allein in das unheimliche Gebilde hatte vordringen lassen.
    Warum kamen und kamen die beiden denn bloß nicht endlich zurück? Seit dem Beginn ihres Erkundungsgangs mußten doch mindestens schon vier oder fünf Stunden vergangen sein!
    Mit einem Fluch stand Ennerk Prime auf und trat an die organische Reling der Seerosenqualle, die sich gemäß Damon Credocks PSI-Befehlen immer möglichst nahe bei dem rosenfarbenen Kegel hielt. Prüfend musterte der Terranaut die Markierungsstriche, die er mit grünem Pflanzensaft an der felsartigen Substanz angebracht hatte, aus der die Korallenstadt bestand.
    Jetzt konnte es keinen Zweifel mehr geben. Die »große Ebbe« war endgültig vorbei.
    In der letzten halben Stunde – Ennerk konnte die inzwischen verstrichene Zeit nur schätzen, aber er war für die Genauigkeit seines Zeitgefühls bekannt – war das Wasser mindestens um einen Meter gestiegen. Und die Flut schien jetzt immer schneller zurückzuströmen, denn noch während der Sechzigjährige hinschaute, verschwand wieder einer der Markierungsstriche unter dem Wasserspiegel.
    Zudem war die bisher bleierne See unruhiger geworden. Ein steifer Wind war aufgekommen, der den Nebel allerdings noch nicht hatte vertreiben können.
    Ennerk atmete tief durch. Lange durfte er nicht mehr warten, bevor er Lyda und Damon ins Innere der Korallenstadt folgte. Wenn ihnen etwas zugestoßen war, mußte er schließlich damit rechnen, daß sie sich nicht mehr aus eigener Kraft bewegen konnten. Es würde eine Menge Zeit kosten, sie durch die engen Höhlengänge zurückzutragen.
    Und wer vermochte schon zu sagen, ob er sie überhaupt auf Anhieb wiederfinden würde?
    Schaudernd sah Ennerk Prime vor seinem inneren Auge das Bild eines phantastischen Labyrinths, in dem Lyda und Damon sich verirrt hatten und in dem auch er, Ennerk Prime, verzweifelt herumtappte.
    Nein, ihm blieb wirklich nicht mehr viel Zeit. Jedes Zögern konnte tödliche Folgen haben.
    Und doch kauerte sich der Sechzigjährige zunächst wieder hin. Etwas in ihm sträubte sich mit aller Macht gegen den Gedanken, die relative Sicherheit der Seerosenqualle zu verlassen und in die Korallenstadt einzudringen.
    Ennerk Prime hatte Angst.
    Die Korallenstadt, das wußte er, war etwas völlig Fremdartiges. Auch ihr harmloser Name, den die Surinen ihr wegen der Farbe gegeben hatten, konnte

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