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Die Terranauten 044 - Das Fluchtschiff

Die Terranauten 044 - Das Fluchtschiff

Titel: Die Terranauten 044 - Das Fluchtschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Terranauten ab. Für einen Sekundenbruchteil erlaubte er sich ein überlegenes Lächeln, dann trug er wieder Angst zur Schau. Er zögerte nicht lange und betätigte einige der Schaltungen.
    In Ennerk Prime wallte plötzlich Mißtrauen hoch, und er wollte gerade an die Seite des Uniformierten treten, als es auch schon geschah.
    Innerhalb eines Sekundenbruchteils erweiterte sich die Öffnung inmitten der Wandverkleidung, und noch bevor sie zu reagieren vermochten, war der Sicherheitsbeamte durch diese Öffnung verschwunden. Vangralen stieß einen Fluch aus und wollte dem Hageren folgen, aber die Wand hatte sich schön wieder geschlossen. Nichts deutete darauf hin, daß hier noch vor einer Sekunde eine Öffnung gewesen war. Das Summen, das sie einhüllte, verstärkte sich plötzlich. Prime stieß einen überraschten Laut aus, als dicht hinter ihnen plötzlich ein schweres Schott war.
    »Der Kerl hat uns reingelegt!« brachte Vangralen wuterfüllt hervor. »Und es ist ihm sogar gelungen!«
    Er hatte noch etwas hinzufügen wollen, aber in diesem Augenblick entstand vor dem kleineren Schott vor ihnen ein flimmernder Energievorhang, vor dem sie unwillkürlich zurückwichen.
    »Die Sicherheitsschaltung, von der dieser Kerl gesprochen hat«, kommentierte Prime heiser.
    Vangralen riß jäh die Augen auf. Er griff in eine Tasche seiner Kombination, holte einen Stoffetzen hervor, den er gegen den Energievorhang warf. Eine kurze, helle Flamme – und der Fetzen existierte nicht mehr.
    »Das ist ja …«
    Ennerk Prime unterbrach sich selbst, als sich das Summen erneut veränderte. Und dann sah er es.
    Der Energievorhang wanderte langsam auf sie zu …
     
    *
     
    Phönix 18 erhob sich ruckartig. In den Nebel, der sie einhüllte, kam wallende Bewegung.
    »Gefahr«, kam es von den Lippen des scheinbar Dreißigjährigen. Der Blick aus seinen gelben Augen war nach innen gerichtet.
    In dem Gesicht der rothaarigen Frau mahlten die Muskeln.
    »Die Flucht der Terranauten droht zu scheitern«, sagte Isis 24. Angst wollte nach ihr greifen, doch eine nur Sekundenbruchteile in Anspruch nehmende Konzentrationsübung verdrängte diese unfruchtbare Empfindung. Prometheus 93 an ihrer Seite regte sich nicht. Der Nebel machte ihn zu einem Schemen.
    »Prometheus, hörst du nicht?« drängte Phönix. »Die Flucht droht zu scheitern. Damit ist unser Plan extrem gefährdet.«
    Der Mann mit den silbernen Augen wandte den Kopf zur Seite.
    »Ein Risiko, das wir mit einem weiteren Risiko beantworten müssen«, kam es langsam von seinen Lippen. »Wir müssen wieder eingreifen, dürfen uns nicht mehr auf die Beobachtung beschränken.«
    Mit diesen Worten verließ sein Geist das Illusionsgefängnis, drang hinaus in die kalte Wirklichkeit, tropfte in das Denken der Terranauten …
     
    *
     
    »Dieser verdammte Vollidiot!« fluchte der Stationskommandant. Sein Blick klebte an den Projektionen der Monitoren. Er sah in die verzweifelten Gesichter der Terranauten, sah, wie sie vor der immer näher rückenden tödlichen Energie zurückwichen, bis sie das kalte Metall des zweiten Schotts in ihrem Rücken spürten.
    »Der Sicherheitsbeamte hat nur seine Pflicht erfüllt«, entgegnete Dor Masali an seiner Seite. »Er konnte nichts von unserem Vorhaben ahnen. Und er durfte nichts ahnen! Nur so ist die Glaubwürdigkeit der Flucht gesichert.«
    Ohne es selbst zu registrieren, griff Lotz nach den Folien und Stiften vor sich auf der Schreibtischplatte, ordnete sie streng symmetrisch. Seine Augenlider zuckten.
    »Wir müssen eingreifen«, sagte der Kommandant. »Aus dieser Falle können sich die Terranauten unmöglich selbst befreien. Sie ist zur Vernichtung geschaffen, und sie wird diesem Zweck auch gerecht werden.«
    Seine Hände tasteten flink über die Bedienungseinrichtungen vor sich. Das Bild auf einem der Monitoren veränderte sich. Zahlen- und Buchstabenkombinationen erschienen. Lotz kniff die Augen zusammen, dann schüttelte er den Kopf.
    »Das darf doch wohl nicht wahr sein«, brachte er hervor. Er hörte, wie die Lebenserhaltungseinheit des Cyborgs näher schwebte, sah, wie sich seine Optiken ausrichteten.
    »Die Falle ist nach der Aktivierung von hier aus nicht mehr zu entschärfen«, stellte Masali fest. »Sie wird sich erst dann wieder ausschalten, wenn der Energievorhang das zweite Schott erreicht und damit die in der Falle Gefangenen liquidiert hat.«
    »Unsere Sicherheitseinrichtungen sind perfekt«, sagte Lotz fast gequält. »Zu

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