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Die Terranauten 044 - Das Fluchtschiff

Die Terranauten 044 - Das Fluchtschiff

Titel: Die Terranauten 044 - Das Fluchtschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Schirm«, sagte der Gardist, und der Hauptmann drehte sich um und trat an die entsprechenden Kontrollen. Sein Blick fiel auf eine grünschillernde Kurve, die sich über den Schirm eines Monitors wand.
    »Ist eine Spezifizierung möglich?«
    Der Graue vor dem Gerät schüttelte zögernd den Kopf.
    »Es ist schwierig. Man könnte fast meinen, es sei ein Ringo mit aktiven Triebwerken …«
    Der Hauptmann kniff die Augen zusammen und erstarrte. Das Doppelplanetensystem lag bereits weit hinter ihnen, und vor ihnen lagen noch einige Millionen Kilometer, bis sie OUTPOST erreichten. War der Ringo doch der atomaren Detonation entgangen? Sie hatten einige Stunden gewartet, ohne Ergebnis. In der Hölle aus Staub, rasenden Asteroiden und Monden konnte nur ein Schiff mit vollaktiven Systemen navigieren. Wer immer auch an Bord des anderen Schiffes gewesen war, das auf ihre Kontaktversuche nicht reagiert hatte und schließlich sogar geflohen war, sie mußten in dem von dem auftreffenden Torpedo entfesselten Inferno umgekommen sein. Es konnte gar nicht anders sein.
    »Sonnenaktivität«, sagte in diesem Augenblick der dritte Gardist an seinen Kontrollen. Er sah auf und begegnete dem kalten Blick des Hauptmanns. »Wahrscheinlich ist es nur auf diese Aktivität zurückzuführen.«
    »Der Impuls ist wieder verschwunden«, sagte der Mann vor den Ortern. »Er hat sicher recht. Die Störstrahlung. Wir können den Geräten hier nur bedingt trauen.«
    Der Hauptmann nickte langsam und trat wieder vor den großen Außenbildschirm. Das Gleißen der Sterne, kalt und doch so vertraut. Wieder regte sich Mißtrauen in dem hochgewachsenen Mann, aber er verdrängte es. Weitere Maßnahmen gegen einen Gegner, der offensichtlich vernichtet war, würde die Queen Sheera de Camp nicht akzeptieren.
    Das rätselhafte Objekt, das die astronomische Abteilung der Station geortet hatte, hatten sie nur sehr kurz gesehen. Es war riesig gewesen, hatte an einen riesigen Rochen erinnert. Aber es war so schnell wieder verschwunden, daß selbst die Aufzeichner nicht mehr als ein schemenhaftes Bild wiedergaben. Dann die Konfrontation mit dem seltsamen Ringo, der offenbar von Sarym gekommen war. Der Hauptmann war sicher, daß er richtig gehandelt hatte, als er dieses Schiff schließlich angegriffen hatte. Sheera de Camp würde sicherlich bei dem Stationsleiter der Geheimanlage von Sarym nachfragen, und dann würde sich alles klären. Er hatte seine Pflicht getan, und nur das zählte im Augenblick.
    »Keine Kursänderung«, kam es von seinen Lippen. »Weiterhin Kurs OUTPOST.«
    Er würde Bericht erstatten, alles weitere lag in den Händen der Queen.
     
    *
     
    »Kommandant«, drang die aufgeregte Stimme des Überwachungstechnikers aus den Lautsprechern des Visiophons. »Wir haben einen Reflex auf den Schirmen. Ich glaube, es sind die Flüchtigen!«
    Hermano Lotz kniff die Augen zusammen und warf der summenden Überlebenseinheit von Dor Masali einen raschen Blick zu.
    »Ich komme sofort«, sagte er und unterbrach die Verbindung. Für ein paar Sekunden schloß er die Augen, dann öffnete er die Tür seines Büros, trat auf den Gang und strebte der Zentrale entgegen.
    Sie haben es doch geschafft, dachte er, und in diesem Gedanken lag eine gehörige Portion Erleichterung.
    In der Zentrale herrschte rege Aktivität. Der große Bildschirm, der eine ganze Wand einnahm, zeigte eine elektronisch zusammengestellte Projektion des Doppelplanetensystems. Ein pulsierender Punkt entfernte sich aus diesem Bereich, langsam, aber stetig an Geschwindigkeit gewinnend.
    Ein junger Mann trat sofort auf den Kommandanten zu und reichte ihm einige Folien.
    »Wir haben bis vor einigen Augenblicken auch noch den Gardenringo im Erfassungsbereich gehabt«, sagte er hastig. »Aber inzwischen sind die Entfernung und der Einfluß der Störstrahlung zu groß geworden.«
    Lotz nickte und warf einen Blick auf die Folien.
    »Es handelt sich ganz zweifelsfrei um den Ringo, mit dem einigen Gefangenen die Flucht gelungen ist?«
    Der Mann vor ihm nickte wieder.
    »Das ist absolut sicher, Kommandant.«
    »Aber die Explosion …?«
    »Ich weiß auch nicht, wie sie das überleben konnten.«
    Der Plan ist nicht gefährdet, dachte Hermano Lotz zufrieden und setzte ein betont grimmiges Gesicht auf. »Kurs?«
    »Das ist ja das Seltsame. Richtung siebter Planet. Und dort befindet sich die Station OUTPOST …«
    »Die Queen Sheera de Camp wird das nachholen, was die Grauen an Bord des Gardenringos versäumt haben«,

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