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Die Terranauten 046 - Die Eisteufel

Die Terranauten 046 - Die Eisteufel

Titel: Die Terranauten 046 - Die Eisteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Aber es war nicht feiner, eisiger Staub; der Gletscher, selbst war in Bewegung gekommen. Das Rumpeln verstärkte sich. Die Queen schluckte und betätigte den Communer an ihrem Handgelenk.
    »An alle Gefechtseinheiten«, sagte sie. »Entfernen Sie sich sofort aus der Gefahrenzone. Ich wiederhole …«
    Drei schwarze Schatten erhoben sich mit aufdröhnenden Triebwerken. Drei Gleiter von vormals elf …
    »Wir müssen zurück!« herrschte die Gardistin dann ihre Legionäre an.
    »Rasch!«
    Die wie in Zeitlupe herabstürzenden Eismassen grollten wie eine urweltliche Bestie. Keine Zeit zu verlieren, wenn sie ihr Leben retten wollten.
    Queen Ishiya wirbelte herum. Gegen eine Lawine gab es nur ein Mittel: weglaufen. Sie hatte vielleicht gut zehn Meter zurückgelegt, gefolgt von den anderen Grauen und einigen Wissenschaftlern und Technikern, als auch vor ihnen das entnervende Rumpeln ertönte. Ishiya blieb wie angewurzelt stehen, legte erneut den Kopf in den Nacken. Eine zweite Lawine, diesmal am Paßeingang.
    Zwanzig Sekunden später hüllte sie ein Chaos aus Schnee und Eis ein. Ishiya schnappte verzweifelt nach Luft, hustete, warf sich herum. Zwei gewaltige Berge waren neu entstanden, Dutzende von Metern hoch, bestehend aus glitzernden Eisbrocken. Und zwischen diesen beiden Bergen waren sie gefangen.
    Huschende Bewegungen alarmierten sie.
    »Eisteufel!« rief ein Gardist, dann hörte sie das böse Zischen von aktivierten Strahlern. Helles Piepen mischte sich in das Knistern von Eis. Die Graue befreite sich aus dem Schnee, kam wieder auf die Beine, hob ihre Waffe. Überall, wo sie hinblickte, waren umherhuschende weiße Geschöpfe, manchmal kaum von dem Schnee zu unterscheiden. Und es wurden immer mehr.
    Ishiya feuerte, ließ ihren Finger kaum noch von dem Auslösesensor. Aber es hatte keinen Zweck. Für jeden Eisteufel, der von den hochenergetischen Laserblitzen ausgelöscht wurde, schienen zwei neue zu entstehen.
    Die Queen wußte, daß hier die Entscheidung fiel. Haßimpulse träfen auf ihr Denken, unbändiger, gnadenloser Haß, der sie erzittern ließ.
    Die Entscheidung würde fallen, zugunsten der amoklaufenden Eisteufel. Ishiya wußte plötzlich, daß sie verloren waren.
     
    *
     
    »Minus neununddreißig Grad«, brachte Claude. Farrell mühsam hervor, justierte seine Waffe um und legte seinen Finger auf den schimmernden Sensor. Ein blasser Nebel zuckte aus dem Lauf und traf auf die Wandung des Eisganges, in dem sie hockten. Das Eis schien die Wärme des Strahls sofort zu absorbieren.
    »Es hat keinen Zweck«, entgegnete Llewellyn. Ein deutliches, schnell intensiver werdendes Knistern ließ ihn erschauern. In der Wandung des Eisganges erschienen lange, sich ausbreitende Risse.
    Der Riemenmann keuchte. »Schnell, wir müssen weiter! Der Gang wird instabil!«
    Er aktivierte seine letzten Kraftreserven, versuchte, die Kälte, die sein Innerstes durchdrang, zu ignorieren, warf sich vorwärts, krallte seine Finger um winzige Vorsprünge, die ihm Halt zu geben versprachen. Das Knistern wurde immer lauter, schwoll an, verdrängte alle anderen Geräusche.
    Plötzlich tasteten die Hände Llewellyns ins Leere, und noch bevor er reagieren konnte, gab das Eis unter seinem Körper nach. Die Stablampe entglitt seinen gefühllos gewordenen Händen, verschwand irgendwo. Dunkelheit legte sich über ihn. Hinter ihm ertönten erschrockene Schreie, die sich in das Knacken, Bersten und Reißen mischten.
    Llewellyn 709 prallte irgendwo hart auf, und sofort tasteten seine Hände wieder umher. Ein harter Schlag traf seinen Kopf, eiskalte Luft umwehte ihn, als er auf glattem Untergrund davonschleuderte, immer weiter hinein in die düstere Finsternis des ewigen Eises.
    Hinunter! durchfuhr es ihn. Wir sind in einen anderen Eisgang gestürzt, und der führt erneut in die Tiefe des Gletschermassivs.
    Er keuchte, und vor seinen Augen tanzten rote Ringe. Er wußte ganz genau, daß sie es nicht noch einmal schaffen würden, sich knapp zwei Kilometer in verschiedenen Eisgängen emporzuarbeiten. Das hätte erneut Stunden in Anspruch genommen, und bis dahin hatte sie die zunehmende Kälte längst umgebracht. Viel fehlte schon jetzt nicht mehr.
    Der Riemenmann schleuderte hart gegen die Gangwandung, als der Eisgang eine Kurve beschrieb.
    Er riß die Augen auf. Täuschte er sich, oder war es tatsächlich heller geworden?
    Seine unausgesprochene Frage wurde auf überraschende Weise beantwortet. Nur Sekunden später verlor er erneut den Boden unter sich,

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