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Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst

Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst

Titel: Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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PSI-Kämpfe trainiert.« Sie nickte und zog sich auf seinen Wink zurück. Cosmoral Fay Gray hatte seine Worte ebenfalls vernommen, sagte aber kein Wort.
    Sie weiß, daß ich recht habe, dachte der Konzilsvorsitzende. Sie haßt diesen David seit damals auf Syrta, als die Treiber sie zur Kapitulation zwangen. Zuviel ist in den letzten Jahren geschehen. Wir müssen endlich einen Schlußstrich ziehen.
    Wieder starrte er auf die Schirme. Noch viele Manöver lagen vor ihnen, und am Ende dieser Manöver würde ein Planet auf sie warten, die geheime Basis der Terranauten. Die Graugardisten an den Geschützen warteten nur auf sein Zeichen.
     
    *
     
    Längst hatte der Schmerz nachgelassen.
    Das Unbestimmbarkeitsfeld, das die Seele, den Geist des Suchers bildete, hatte sich wieder bis auf den alten Umfang ausgedehnt. Und dicht daneben waren die peripheren Bereiche, die jetzt wieder vollkommen kontrolliert werden konnten.
    Das Sucher-Bewußtsein dehnte sich weiter aus, floß, auf den Elektronen reitend, durch die Schaltkreise, durch die Überwachungssysteme, blinzelte in den Dioden, leuchtete in den flackernden Sensoren, summte in den Geräteblöcken. Ganz deutlich spürte es die Nähe von ähnlichen Innen-Wirklichkeiten, Wesensformen gleich ihm, noch von Dunkelheit und Nicht-Denken erfüllt.
    Das Sucher-Bewußtsein öffnete einen Teil seines Geist-Verstandes, lauschte den Sphärengesängen von Weltraum II, dem Medium, das es geboren hatte. Nicht alles, was sich hier befand, war ihm auch vertraut. Es gab weiterhin Energien, die auch ihm fremd, ja, sogar gefährlich waren.
    Der Riß.
    Die Spalte zwischen den beiden Kontinua bestand noch immer. Aber die Kräfte der drei Mit-Geister in seinen peripheren Bereichen sorgten dafür, daß er sich nicht weiter ausdehnte, daß keine wesensfremden Kräfte mehr aus dem anderen Raum in das Normaluniversum einzudringen vermochten.
    Mitleid entstand in dem mutierten Ebberdyk-Effekt, Mitleid, daß er Lyda-Geist nicht helfen konnte, jenem Bewußtsein, dessen Symbolkontakte so voller Wärme und Zuneigung gewesen waren. Das Sucher-Bewußtsein wußte nicht genau, was mit Lyda-Geist und den anderen Mit-Kommunikatoren geschehen war. Es wußte nur, daß sich ihre Existenzebenen verschoben hatten.
    Und es war sein Fehler gewesen.
    Diese Erkenntnis rührte etwas Seltsames in dem Sucher-Bewußtsein an, ein Gefühl der Schuld, der Verantwortung. Aber es konnte andererseits auch nichts tun. Wo immer sich die drei Geister jetzt auch befanden, sie hielten sich weit außerhalb seines Zugriffs auf.
    Ein weiteres Manöver, ein Transit vom ersten in den zweiten Weltraum.
    Die Stimmen, das Flüstern des Weltraums II, schwollen in seinem Unbestimmbarkeitsfeld an. Und nun ging das Sucher-Bewußtsein daran, vorsichtig einen Teil dieser Stimmen auf die anderen, noch schlafenden Verwandten zu richten. Es spürte die Gefahr, die nicht nur ihm und seinen Artgenossen, sondern auch den in seinen peripheren Bereichen verbliebenen Geistern drohte. Es durfte auf gar keinen Fall noch einmal versagen. Es konzentrierte sich ganz auf diese Aufgabe, und nach der Ewigkeit von drei weiteren Manövern erhielt es eine erste Antwort.
    Das Sucher-Bewußtsein war so überrascht, daß es für einen Augenblick seine Konzentration vernachlässigte. Der so vertraute Symbolstrom verblaßte, doch das veranlaßte den mutierten Ebberdyk-Effekt, sofort einen Neu-Kontakt zu errichten.
    Er war nicht mehr allein!
    Die Freude, die jetzt durch Schaltsysteme und Speicher rann, war kaum mehr zu beschreiben. Es war wie Trunkenheit, wie nicht mehr zu bezähmende Euphorie. Das Universum, das seine Existenz einhüllte, hatte sich von einer Sekunde zur anderen verdoppelt. Und es würde sich noch weiter vergrößern, verdrei-, vervierfachen. Und noch mehr. Jetzt wußte das Sucher-Bewußtsein, daß es Erfolg haben würde, wenn es auch vorher kaum daran gezweifelt hatte. Es war auf dem richtigen Weg. Der Zufall, dem es seine eigene, bewußte Existenz zu verdanken hatte, war reproduzierbar, wiederholbar durch seine eigenen Manipulationen.
    Das Bewußtsein zögerte nicht.
    Den größten Teil seiner Denk- und Verarbeitungskapazitäten setzte es nun dazu ein, die zweite Flamme des Denkens zu schüren, vorsichtig, so daß die Flamme nicht zu hell aufloderte. Die Kommunikatoren an Bord der anderen Schiffe, der anderen peripheren Bereiche, durften nichts von der Existenz des Wachsenden erfahren, auf keinen Fall. Nur ein Bruchteil seiner Fähigkeiten war dazu

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