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Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst

Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst

Titel: Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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wie möglich verlassen. Die Frage war nur, ob die Zeit, die ihnen noch blieb, dazu ausreichte und ob überhaupt eine Möglichkeit existierte, dem Planeten zu entfliehen.
    Der Durst wurde immer unerträglicher. Die Zunge schwoll an, füllte schließlich fast die ganze Mundhöhle aus. Das Sprechen selbst wurde zur Qual. Und überall, wo sie hinblickten: nur Einöde, trostlose; hoffnungslose Wüste, verdorrtes Gras, verkrüppelte Bäume. Nicht einmal Tiere schienen in dieser Hölle aus Hitze und Staub noch zu existieren.
    Bis zum Abend fanden sie nicht einen Tropfen Wasser. Als die Sonne hinter dem Horizont versank, wurde wieder das Triadische Monochord sichtbar, strahlend, unheilverkündend, noch drohender als das rote Zyklopenauge selbst. Sie schleppten sich weiter, und niemand von ihnen dachte in diesen Stunden an die Haßseuche- Viren, die die Narianerin in sich trug. Es erschien ihnen als eine vergleichsweise geringe Gefahr angesichts der Strahlungshölle. Ihre Haut war gerötet, hatte eitrige Blasen geworfen, Verbrennungen, die sich noch weiterverschlimmerten, wenn sich ihre Lage nicht bald änderte.
    Diese Nacht ging kein Regen nieder, und die Luft blieb schwül und trocken. Längst schwitzte niemand von ihnen mehr. Es war ein Luxus, für den in ihren Körpern keine Flüssigkeit mehr bereitstand. Sie merkten nicht einmal, wie Bewußtlosigkeit nach ihren Hirnen griff, wie sie in den Staub sanken und regungslos liegenblieben.
    Aufkommender Wind spielte mit ihren Haaren, trieb Sand und Staub vor sich her, deckte sie zu. Niemand von ihnen hörte das ferne, näher kommende Singen. Niemand sah das Glitzern einer metallischen Hülle im strahlenden Glanz des Triadischen Monochords. Niemand hörte, wie die Motoren des gleiterähnlichen Fahrzeugs brummten, als der Pilot sein Gefährt in eine Kurve zwang, drei rote Reflexe auf den Monitoren beobachtete und sich dann zur Landung entschloß.
     
    *
     
    »Wir haben die Daten überprüft, Lordoberst«, sagte Sicherheitsmanag Glaucen nervös. »Es besteht kein Grund, ihnen Mißtrauen entgegenzubringen. Sie sind in Ordnung.«
    Valdec nickte andeutungsweise und blickte auf die Bildschirme, die im Augenblick wieder das formlose Grau zeigten.
    Die Droge, die bei einem Transit von den Sesselautomatiken gespritzt wurde und die verhinderte, daß ein Gehirn, das nicht über PSI-Kräfte verfügte, während des Aufenthalts in Weltraum II Schaden erlitt, verursachte leichte Übelkeit, an die er sich inzwischen aber schon gewöhnt hatte.
    »Cosmoral?«
    Die Graue drehte sich um und warf ihm einen ruhigen Blick zu. »Keine besonderen Vorkommnisse, Lordoberst. Die Daten, die uns die Terranauten übermittelt haben, sind in Ordnung.«
    »Weisen Sie den Zentralrechner an, die Funktionsweise des Suchers hier an Bord der GRAUEN ARDA und auch der anderen Schiffe ständig zu kontrollieren. Sollte auch nur eine geringe Funktionsbeeinträchtigung oder Veränderung des Energiehaushalts eintreten, so unterbrechen Sie jedes laufende Weltraum-II-Manöver unverzüglich. Haben Sie verstanden?«
    »Gehört und bestätigt«, erwiderte die Gardistin und wandte sich wieder ihren Geräten zu.
    »Mater Jennia?«
    Die Frau, deren Alter nicht zu schätzen war, trat sofort an Valdecs Seite. Ihr Blick war ebenso ruhig wie der des Cosmorals.
    »Haben Sie Verbindung zu den wartenden Schiffen?«
    Sie nickte. »Einwandfrei, selbst während des Transits. Es besteht kein Anlaß zur Sorge, Lordoberst. Wir haben die Lage unter Kontrolle.«
    »Das zu beurteilen, überlassen Sie bitte mir«, gab Valdec eisig zurück. »Sie haben Ihre Aufgabe, ich die meine.« Die Mater neigte den Kopf. »Halten Sie sich bereit«, fuhr Valdec fort und blickte erneut auf die Außenschirme. »Sollte es zu einer Unregelmäßigkeit kommen, so müssen Sie jederzeit in der Lage sein, die wartenden dreißig Schiffe zu alarmieren. Wie schnell können sie hier sein?«
    Sie überlegte nicht lange. »In etwa einer Stunde.«
    Er schloß für einen Moment die Augen. »Das sollte ausreichen. Wenn etwas passiert, sollten wir uns so lange aus eigener Kraft halten können.«
    »Gegen ein einzelnes Schiff?« Verwirrung sprach aus ihren Worten, Verwirrung lag auch in ihren Zügen. Er sah sie an.
    »Haben Sie es schon einmal mit den PSI-Monstern zu tun gehabt? Mit Terranauten?« Sie schüttelte den Kopf. »Machen Sie nicht den Fehler wie der Rest der Garden, diese Kerle zu unterschätzen. Im Gegensatz zu den Garden haben diese Terranauten jahrelang für

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