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Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst

Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst

Titel: Die Terranauten 048 - Narda und der Lordoberst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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    Onnegart Vangralen beugte sich plötzlich überrascht vor. »Das Kommunikationsterminal reagiert. Aber die Modulation der Wellen …«
    In der Leere des Weltraums, nur einige hunderttausend Kilometer entfernt, flammte eine grelle Sonne auf, die für einige Sekunden sogar die Leuchterscheinungen in der Nähe des Schwarzen Lochs überdeckte.
    Narda blickte auf die Kontrollen und stellte verwirrt fest: »Die Torpedos sind detoniert. Das Sucher-Bewußtsein …«
    Sie überlegte nur kurz, dann trat sie an das Kommunikationsterminal, versuchte, eine Verbindung zur GRAUEN ARDA herzustellen. Sie hoffte, daß das Sucher-Bewußtsein allein durch ihre Bemühungen begriff, was sie vorhatte.
    Nur einige Augenblicke, dann schälten sich die Konturen Valdecs aus den Schleiern inmitten des Projektionsfeldes.
    »Die Lage hat sich geändert«, sagte Narda mit ausdruckslosem Gesicht. »Nicht wahr, Lordoberst?«
    »Was wollen Sie, terGorden?«
    Das Antlitz Fay Grays tauchte auf, das nicht mehr so unbewegt war, dann verschwand es wieder.
    »Sie sind in unserer Hand, Valdec. Und mit Ihnen Ihre ganze Flotte. Ich schlage Ihnen einen Handel vor: das Gegenmittel gegen Ihre Freiheit. Und denken Sie daran: Wir können es uns auch einfach holen.«
    »Versuchen Sie es, und Sie werden Ihr blaues Wunder erleben. Graugardisten können nicht von einem verrückt spielenden Computer beeinflußt werden.«
    Narda nickte und lächelte dünn. Davids Phantombild imitierte den Gesichtsausdruck perfekt. »Sie verkennen offenbar Ihre Lage, Lordoberst. Jetzt arbeitet die Zeit für uns.«
    Sie runzelte unwillkürlich die Stirn, als der Konzilsvorsitzende hintergründig zu lächeln begann. Ein ungutes Gefühl entstand in ihr. Ein weiterer Trumpf, einer, der bisher noch nicht ausgespielt worden war …?
    »Versuchen Sie es«, wiederholte Valdec nonchalant. »Versuchen Sie es nur. Sie werden das Serum nicht finden. Es befindet sich nach wie vor auf der Erde.«
    Altamont O’Hale gab einen heiseren Laut von sich. »Dieser verdammte …«
    Valdec schüttelte den Kopf. »Ich bezweifle, daß die Zeit wirklich für Sie arbeitet.«
    »Valdec, Sie sind …«
    »Ja?«
    Narda preßte ihre Lippen aufeinander. Der Lordoberst hatte – ebenso wie sie – von Anfang an ein falsches Spiel betrieben. Er hatte niemals vorgehabt, das Gegenmittel an die erkrankten Terranauten auszuhändigen. Er hatte die Position von Rorqual nur aus einem einzigen Grund in Erfahrung bringen wollen – um mit seinen Geschützen dem Rebellennest noch schneller den Untergang zu bringen. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander.
    »Und Quostan …?« Die Welt der Eisteufel, der liebenswerten Eisteufel, die Amok gelaufen waren.
    Valdec zuckte mit den Achseln. »Was sollte ich schon tun?« lautete seine Gegenfrage. »Ein Viren-Anschlag der Terranauten, der einmal mehr zeigt, zu was die Rebellen fähig sind.« Er sagte kein Wort davon, daß das Gegenmittel längst nach Quostan geschafft worden war. Das PSI-Potential der Eisteufel war viel zu wertvoll, um nutzlos verschwendet zu werden.
    »Wir werden zur Erde fliegen«, sagte Narda in einem Tonfall, der keinen Widerspruch zuließ. »Sie werden uns dort das Gegenmittel aushändigen. Und denken Sie daran: Wir sind in der Lage, alle Geräte an Bord Ihrer Schiffe zu kontrollieren, alle: die Lebenserhaltungssysteme ebenso wie die Energiereaktoren.«
    Damit unterbrach sie die Verbindung und schlug die Hände vors Gesicht.
    »Wir hatten damit rechnen sollen«, sagte Vangralen leise. »Diesem Mann ist alles zuzutrauen. Wenn ich nur daran denke, was geschehen wäre, wenn wir seinem Ultimatum gefolgt wären und wirklich kapituliert hätten …«
    Narda nickte. Zur Erde. Zum Herz des Sternenreiches. Es war noch nicht zu Ende, noch lange nicht. Sie gab sich einen inneren Ruck.
    »Also los. Valdec ist in unserer Hand. Er wird kaum eine andere Wahl haben, als uns das Gegenmittel im Solsystem auszuhändigen.«
    »Wir können nicht in den Transit«, sagte Prime ruhig. »Unsere PSI-Kräfte …«
    »Wir werden uns mit Hilfe der Manövriertriebwerke von dem Schwarzen Loch entfernen. Und damit wird auch der PSI-hemmende Einfluß nachlassen. Das Sucher-Bewußtsein wird auch im Weltraum II die Verbindung zu den anderen, jetzt erwachten Bewußtseinen aufrechterhalten. Es besteht also kaum eine Gefahr, daß wir uns unterwegs verlieren. Wir müssen aber aufpassen – die Kaiserkrafttriebwerke der Gardenschiffe …«
    Die drei anderen Treiber nickten düster.
    Zehn Minuten später

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