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Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst

Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst

Titel: Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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der unmittelbaren Nähe derart vieler Grauer nicht erwehren.
    Dafür, sagte er sich finster, habe ich schon zu viele schlechte Erfahrungen mit diesen Burschen gesammelt.
    Eine fremde, männliche Stimme gellte in seinem Ohrempfänger auf.
    »Abwehrstellungen ausgeschaltet.«
    Nur Momente später teilte sich vor ihm die scheinbar massive Wand.
    Bewegungslos schwebte der Ringo auf seinem MHD-Polster zweitausend Meter über den Häusern von Berlin.
    Wie ein grotesker, überdimensionaler Grabstein ragte der Doppelturm der Kaiser-Zentrale in die Höhe.
    Ich komme, Valdec, dachte Llewellyn, ich komme und hole mir deinen Skalp …
    Nardas telepathischer Impuls schnitt in sein Bewußtsein. Bist du unter die Kopfjäger gegangen?
    Gewiß, versicherte der Riemenmann ernst. Ich werde Valdecs Schädel ausstopfen lassen und ihn mir an den Gürtel hängen. Damit man mir endlich einmal Respekt entgegenbringt.
    Reizend! übermittelte das Treibermädchen. Ich gewinne dir immer mehr sympathische Züge ab.
    Eine unsichtbare Faust ergriff den Riemenmann und wirbelte ihn hinaus in die Luft, bis sich automatisch der Raketengürtel einschaltete und ihn in einer flachen Flugbahn hinunter zur Oberfläche trug.
    Das Funkfeuer seiner Gefährten wirkte auf die Steuerung, und kurz vor ihrer Landung waren sie alle wieder zusammen.
    Flammen über Berlin.
    Durch die Kämpfe zwischen den Kaiser-Grauen und den Landetruppen waren einige Gebäude in der Peripherie in Brand geraten. Irgendwo mußte eine Bombe explodiert sein, denn Donner rollte über die große Stadt und brach sich an den Ruinen von Alt-Berlin.
    Von Süden und Westen näherten sich große Pulks Panzergleiter. Die schwerbewaffneten, diskusförmigen Flugkörper griffen ebenfalls in die Kämpfe ein und drängten die Kaiser-Grauen mehr und mehr in die City zurück.
    Nach dieser Schlacht, erkannte der Riemenmann, wird ganz Berlin einem Trümmerfeld gleichen.
    »Kommen Sie«, hörte er Chan de Nouille rufen. Eine Kolonne gepanzerter Schweber raste über die westliche Hochstraße heran, fegte über die erstarrten Flüssigkristallbahnen der Fußgängerbereiche und verteilte sich fächerförmig über den großen Platz, auf dem die Terranauten und Grauen niedergegangen waren, umgeben von den glatten Fassaden vielstöckiger Bürotürme.
    Oben am Himmel kreisten die Raumjäger und kämpften die letzten Widerstandsnester der Kaiser-Grauen nieder.
    Chan de Nouille eilte auf den vordersten Schweber zu, dessen Luke sich einladend öffnete.
    Sonore Meldungen drangen aus Llewellyns Ohrenempfänger.
    Also, dachte er befriedigt, während er hinter der Großen Grauen den Schweber bestieg, haben sich Valdecs Gardisten in die Kaiser-Zentrale zurückgezogen.
    Rasch waren Narda, Mandorla und Asen-Ger ebenfalls an Bord, und der Schweber gewann an Fahrt. Häuser, Parkanlagen und künstliche Seen jagten wie ein surreales Panorama an ihnen vorbei. Es wimmelte überall von Gardisten Chan de Nouilles, die die einzelnen Gebäude durchkämmten und die panikerfüllten zivilen Einwohner Berlins von dem unmittelbaren Kampfgebiet um den Doppelturm zurückdrängten. Immer mehr gepanzerte Fahrzeuge und mobile Raketenwerfer tauchten auf.
    Widerwillig empfand Llewellyn etwas wie Bewunderung für die Schnelligkeit, mit der die Garden Berlin besetzt hatten. Die Soldatenkaste des Konzils hatte offenbar ihre Lähmung völlig überwunden, in die sie die Auseinandersetzungen zwischen dem Lordoberst und der Großen Grauen gestürzt hatten.
    Es waren keine Einzelindividuen mehr, die das Häusermeer Neu-Berlins auf der Suche nach Feinden durchstreiften und die Kaiser-Zentrale mit einem mehrfachen stählernen Ring umgeben hatten.
    Es war eine Militärmaschine. Ein perfekt funktionierendes, tödliches Instrument.
    Der Riemenmann schauderte.
    Die Kontingente der Grauen auf den Kolonien waren mit dieser Macht nicht zu vergleichen. Ebenso wie Valdec schien sich auch Chan de Nouille sorgfältig auf die entscheidende Auseinandersetzung vorbereitet zu haben.
    Er fühlte plötzlich einen Druck auf seinem Arm und drehte den Kopf. Nardas Gesicht war blaß und verzerrt.
    »Impulse«, hauchte sie. »Valdecs Gedankenimpulse.«
    Automatisch sank Llewellyn in die psionische Trance und lauschte ebenfalls.
    Ja, tatsächlich. Fern und schwach erfüllte das vertraute, verhaßte Rumoren den telepathischen Äther. Die Gedanken des Lordoberst waren zwar aufgrund seiner Immunisierung unverständlich, doch Llewellyn hatte keine Zweifel, das PSI-Echo Valdecs

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