Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst

Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst

Titel: Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
mit dem Angriff auf die Abwehrstellungen begonnen.«
    Valdec nickte flüchtig und hastete an ihr vorbei auf den vordersten Zug zu, der von den Mitgliedern seiner persönlichen Sicherungsgruppe besetzt war. Yazmin folgte ihm gemeinsam mit den drei anderen leitenden Manags Kaisers.
    Kaum hatten sie den Zug betreten, schlossen sich die Türen, und das silbrige Projektil setzte sich in Bewegung und glitt in den Schleusenraum. Hochleistungspumpen traten in Aktion und saugten die störende Luft ab, bis ein annähernd reines Vakuum entstanden war. Dann glitt die zweite Schleusentür auf, und der MHD-Zug schnellte wie ein Pfeil los, beschleunigte binnen kürzester Frist auf tausend Stundenkilometer und begann die fast 1500 Kilometer lange Reise bis zur Halbinsel Krim.
    Ein Teil der unterirdischen Röhre verlief am Ende der Strecke unter dem Schwarzen Meer hindurch und stieg dann empor, hinauf in den Geheimbereich der Ziolkowski-Werft, wo die vier neuen Schlachtschiffe bereits auf ihren elektromagnetischen Startrampen lagen.
    Nur flüchtig dachte Valdec an diese Details, als er den Zugterminal aktivierte und sich mit dem Computerverbund in der Kaiser-Zentrale in Verbindung setzte.
    Die Bilder, die sich auf dem Monitor abzeichneten, entlockten ihm eine unterdrückte Verwünschung.
    Offenbar hatte Chan de Nouille nun auch die großen Kaiserkraftschiffe in den Kampf eingesetzt.
    Lohende Laserstrahlen tropften vom Himmel und entfachten grelle Funkenkaskaden in den Prallfeldern der oberirdischen Abwehrstellungen. Der ununterbrochene Beschuß hinderte die Stellungen daran, das Feuer zu erwidern; um selber ihre Laser einsetzen zu können, mußten sie Teile des Prallfeldes abschalten.
    Und das hätte unter diesen Umständen die Vernichtung nach sich gezogen.
    Unter dem Schutz der Raumjäger, die die Boden-Luft-Raketen abfingen und sie entweder zerstörten oder per Computermanipulation in den Raum lenkten, setzten die Transporter ihre Truppen ab.
    Zu Hilfe kamen ihnen dabei jene Legionen, die bereits auf der Erde stationiert gewesen waren und bislang für Valdec gegen die Aufständischen gekämpft hatten.
    Bereits jetzt kam es in den Außenbezirken von Berlin zu den ersten Zusammenstößen zwischen Kaiser-Grauen und den Garden von Lunaport.
    Glaucen blickte Valdec über die Schulter. Das Babygesicht des fetten Mannes verriet nichts von seinen Gefühlen. Seltsam. Jetzt in der Krise schien seine weinerliche Nervosität völlig verschwunden.
    »Unsere Grauen werden bald aufgerieben sein«, bemerkte der Sicherheitsmanag. »Wir können von Glück reden, wenn wir die Krim noch rechtzeitig erreichen.«
    Zerstreut nickte Valdec und tastete ein neues Programm. Befriedigt stellte er fest, daß die Grauen Logen sich in seinen Privatgemächern in der Zentrale aufhielten. Das Elektronik-Double - eine naturgetreue Robotkopie seiner selbst, die unablässig sein Gehirnwellenmuster ausstrahlte – war ebenfalls bereit.
    Nun, dachte Valdec, das dürfte Chan de Nouille und die Terranauten für einige Zeit beschäftigen.
    Zeit …
    Er mußte Zeit gewinnen; das war jetzt wichtiger als alles andere. Sobald er die Krim erreicht hatte, konnte ganz Berlin zum Teufel gehen.
    Der Zug beschleunigte weiter.
    Die Krim war noch fünfundvierzig Minuten entfernt.
     
    *
     
    Ionisierte, farbenprächtige Luftmassen umheulten den Ringo, als er in die dichteren Atmosphärenschichten eintauchte und mit einem Gewaltmanöver einer Boden-Luft-Rakete auswich. Ehe das Geschoß seinen Kurs ändern und sich wieder auf das Raumschiff einschwenken konnte, wurde es durch einen gezielten Laserstrahl atomisiert.
    »Verdammt«, knurrte Llewellyn, während er noch einmal seinen Raketengürtel durchcheckte und kontrollierte, ob die Mikroprozessoren der Steuereinheit auf das Funkfeuer von Chan de Nouille und der Terranauten eingestellt waren. »Hoffentlich knipsen die denen da unten bald das Licht aus.«
    Die rothaarige Frau, die seltsamerweise sogar in dem plumpen Körperpanzer nichts von ihrer Schlankheit verloren hatte, sprach hastig in ihr Kehlkopfmikrofon. Dann schaltete sie wieder um auf die Frequenz, über die sich das Einsatzkommando verständigte.
    »Die ersten Stellungen«, erklärte sie, »wurden bereits blockiert. Meine Leute sind dabei, auch die Stromzufuhr der restlichen auszuschalten.«
    Llewellyn bewegte sich unbehaglich. Hinter ihnen im Schleusenraum des Ringos hatten sich nahezu hundert Graugardisten versammelt, und der Riemenmann konnte sich eines unguten Gefühls in

Weitere Kostenlose Bücher